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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass Hunde die besten Nasen haben. Doch Hunde können auch viel besser hören, als wir Menschen. Hast du dich schon mal gefragt, was die Unterschiede sind? Warum hören unsere vierbeinigen Lieblinge viel besser? Oder hören sie einfach anders? Dieser Artikel setzt sich mit diesen spannenden Fragen auseinander und möchte dir einen Einblick in die fantastische Welt des Hundegehörs geben.

Das Hundeohr – Wie hören Hunde?

Von außen betrachtet, unterscheidet sich das Ohr eines Hundes erheblich vom Menschenohr.  Manche Hunde haben Schlappohren (gezüchtete Form), andere hingegen haben stehende (ursprüngliche Form) Ohren. Was allerdings die Funktion des Hundeohres angeht, sind keine großen Unterschiede festzustellen. Wie bei uns Menschen, wird das Ohr eines Hundes in ein Außen-, Mittel- und Innenohr unterteilt. Der Gehörgang und die Ohrmuschel bilden das Außenohr, das Trommelfell und bestimmte Knochen das Mittelohr.

Durch Schwingungen, die auf das Trommelfell treffen, werden die kleinen Knochen in Gang gesetzt und das Innenohr wird aktiviert, wo Nerven stimuliert werden, die in weiterer Folge dem Hundegehirn Signale senden. Der einzige Unterschied ist, dass der Gehörgang des Hundeohrs einen „Knick“ macht, also man nicht direkt von außen auf das Trommelfell sieht. Was sind nun die Unterschiede zum Menschen?

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Was hören Hunde?

Besonderheiten des Hundegehörs.

  • Hunde besitzen bis zu 17 verschiedene Muskeln, mit denen sie in der Lage sind, ihre Ohren unabhängig voneinander zu bewegen. So kann der Hund dreidimensional hören. Somit sind sie in der Lage die Quelle eines Geräusches äußerst präzise zu lokalisieren. 
  • Die Abweichungsquote liegt bei ungefähr zwei Prozent, die der Menschen deutlich darüber. Hunde mit Stehohren sind hier allerdings klar im Vorteil, da die Schallwellen direkt auf das Trommelfell fallen können. Schlappohren hingegen dämpfen einen Teil der Schallwellen ab. Ein weiterer Nachteil ist der, dass Schlappohren einen geringeren Bewegungsradius ermöglichen, aber auch diese Rassen sind dem Menschen im Hören deutlich überlegen.
  • Unsere Lieblinge hören also mit außerordentlicher Präzision aus welcher Richtung gerade das Leckerlisackerl geöffnet wird, aber das erklärt noch nicht warum sie Geräusche hören, die uns Menschen im weitesten verborgen bleiben. Die Antwort darauf ist, dass Hunde bis zu zig Mal höhere Schallfrequenzen wahrnehmen können, als der Mensch. Das ermöglicht ihnen zum Beispiel das Hören von hochfrequentierten Hundepfeifen. Wir Menschen sind in der Lage, bei gutem Gehör, bis zu 20.000 Hz (Hertz) wahrzunehmen, manche Hunderassen bis zu 45.000 Hz. Du siehst also, es ist kein Wunder, wenn dein kleiner Liebling bereits vor der Türe steht, bevor du überhaupt den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt hast. Er hat dich vielleicht schon lange an einem kleinen Räuspern oder an deiner wiedererkennbaren Schrittfolge erkannt.
  • Hunde sind auch Genies im selektieren von Geräuschen. Sie können die  kleinsten Geräusche aus einer lauten Geräuschkulisse einfach herausfiltern. Auf der anderen Seite, sind Hunde auch in der Lage ganze Geräuschkulissen einfach auszublenden. Das ist der Grund, warum unsere Vierbeiner auch bei Trubel und Getöse seelenruhig dahinschlummern können (wenn sie dies gelernt haben).
  • Je höher der Ton, desto besser hören Hunde ihn. Darum reagieren sie auf Frauenstimmen oft besser, als auf tiefe männliche.
  • Hunde nehmen Geräusche aus einer ca. viermal weiteren Entfernung wahr, als der Mensch.
wie hören Hunde -  Querschnitt eines Hundeohres

Fazit

Unsere geliebten Vierbeiner hören präziser als der Mensch und sie nehmen auch höhere Schallfrequenzen wahr. Sie sind auch in der Lage gewisse Geräusche auszublenden oder gar manche Geräusche aus einer lauten Kulisse herauszufiltern. Fakt ist, sie hören deutlich besser als der Mensch. Das sind auch die Gründe dafür, warum unsere Hunde manchmal wie von Geisterhand aufschrecken oder die kleine piepsende Maus, die sich Kilometer weit weg befindet, wahrgenommen wird. Das Hundeohr ist sehr sensibel, denke stets daran.