Sind Katzen als Freigänger glücklicher?

Hast du dich schon einmal gefragt, ob deine Hauskatze eher die Freiheit in der Natur bevorzugt? Ist es für deinen Schmusetiger generell artgerechter, wenn sie als Freigänger gehalten wird? Auf diese Frage wird unter anderem in diesem Artikel eingegangen. Auch auf die Frage, auf was du alles achten solltest, wenn du deiner Katze den Freigang ermöglichst und mit welchen Vor- und Nachteilen zu rechnen sind.

Sollten Katzen als Freigänger gehalten werden?

Viele Katzeneltern, die ihrer Samtpfote den Freigang ermöglichen, argumentieren, dass es in der Natur der Katze liegt, auf die Pirsch gehen zu dürfen und dass ihre Katze dadurch artgerechter lebt. Viele sind der Meinung, dass eine frei laufende Katze im Allgemeinen auch glücklicher sei. Doch kann man das so pauschal sagen? Ist deine Katze wirklicher glücklicher, wenn sie die Welt auf eigenen Pfoten erkunden kann? Dies kann man nicht verallgemeinern, denn jedes Tier ist ein Individuum. In erster Linie solltest du alle Vor- und Nachteile, die ein Freigang mit sich bringt, abwägen und auf die individuellen Bedürfnisse der Katze eingehen.

Denke stets daran: der Katze den Freigang zu ermöglichen, bedeutet nicht, sich automatisch weniger kümmern zu müssen!

Was sind die Vorteile von Freigänger Katzen?

• Auf „natürliche Weise“ können Urinstinkte einer Katze wie das Jagdverhalten, das Revier- und Paarverhalten befriedigt werden. Das heißt aber nicht, dass eine reine Wohnungskatze diesen Interessen nicht nachgehen kann, vielmehr wird hier der/die HalterIn gefordert seinen Schmusetiger geistig wie körperlich zu fordern. Siehe auch Spiel und Spaß für Wohnungskatzen
• Im Allgemeinen ist dein Kätzchen weniger von dir abhängig, nicht nur in Bezug auf die geistige und körperliche Auslastung, Freigängerkatzen verrichten auch oft ihr Geschäft in der Natur. Vergiss jedoch nie, dass auch Freigänger regelmäßige Pflege, Spieleeinheiten und vor allem tägliche Schmuseeinheiten benötigen. Auch auf frisches Wasser und regelmäßiges Futter muss geachtet werden.
• Übergewicht kann eher vermieden werden, da sich eine reine Wohnungskatze tendenziell weniger bewegt, hier ist wieder der/die HalterIn gefordert!
• Durch den Kontakt zu fremden Katzen in der Nachbarschaft kann das natürliche Sozialverhalten gefördert werden.
• Die Sinne werden geschärft.

Welche Nachteile haben Katzen im Freigang?

• Intensivere Fell- und Körperpflege: gerade in den warmen Monaten, lauern diverse Parasiten auf passende Wirte. Wenn dein Liebling nach Hause kommt, kontrolliere das Fell nach Zecken und Co. Auch eine regelmäßige Entwurmung empfiehlt sich.
• Krankheiten, Unfälle, aber auch Raufereien mit Rivalen oder anderen Tieren können gefährlich werden. Bringe deinen Liebling nach einem Kampf immer zum Tierarzt, um die Verletzungen versorgen zu lassen.
• Giftköder oder giftige Pflanzen können von deiner Katze gefressen werden.
• Viele freilaufende Katzen werden oftmals unabsichtlich wo eingesperrt, wie in fremden Garagen oder Kellern.
• Auch vor einem Diebstahl ist man leider nicht gewahrt. Lasse dein Tier registrieren, am besten mit einem Mikrochip unter der Haut. So kann ein gefundenes Tier dir zugeordnet werden.
• Möglichkeit einer Trächtigkeit bei nicht kastrierten Kätzinnen. Besprich die Kastration mit deinem Tierarzt, denn Freigänger müssen kastriert werden.

Achtung: Bitte lege deiner Katze im Freigang kein Halsband an! Sie können leicht hängenbleiben, sich strangulieren oder nicht mehr loskommen. Lerne ihr einen Rückrufpfiff und belohne sie fürs Heimkommen. Auch die Krallen solltest du einer Katze, die sich draußen aufhält, niemals schneiden, denn so kann sie nicht mehr gut klettern und sich in Sicherheit bringen.

Wann ist ein Freigang nicht anzuraten?

Wenn dein treuer Freund aus den unten angeführten Gründen nicht ins Freie darf, wäre ein Außengehege/Balkon oder einen ausbruchsicheren Garten eine gute Alternative. Auch ein gesicherter Spaziergang an der Leine, kann für manche Katzen ein schönes Abenteuer sein.

• Deine Katze ist krank oder verletzt oder hat ein gewisses Handicap (Blinde Katze).
• Vielbefahrene Straßen, gefährliches Umfeld.
• In deiner Wohngegend gibt es Tierhasser.
• Deine Katze ist übermäßig schreckhaft.
• Deine Katze sollte aufgrund ihres Körperbaues nicht unbeaufsichtigt nach Draußen (kein Fell, kurze Beine, fehlender Schwanz, …). Denn im Ernstfall ziehen diese Tiere meist den Kürzeren, beziehungsweise sind sie vor Umwelteinflüssen nicht so gut geschützt (z.B. Sonne, Kälte, …).