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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wann zählt ein Tier als reinrassig? Wann spricht man von einem Mischling? Was sind sogenannte Designerrassen und worauf solltest du bei der Wahl deines zukünftigen Familienmitglieds sonst noch achten? Ist ein Mischling gesünder? Alle das und die Vor- und Nachteile erfährst du in diesem Artikel.

Welche Zuchtverbände gibt es?

Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) ist der internationale Dachverband aller Hunderassen. In Österreich gilt der ÖKV (Österreichischer Kynologenverband) in Deutschland der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) als Dachverband. Bei Katzen gibt es den FIFE (Féderation Internationale Féline), den WCF (World Cat Fedderation), dem unter anderem der KÖ (Katzenunion Österreich) angeschlossen ist. Der ÖVEK (Österreichische Verband für Zucht und Haltung von Edelkatzen) und den DEKZV (Deutscher Edelkatzenzuchtverband).
Diese Verbände vergeben Zuchtzulassungen bei denen auf Gesundheit, äußeres Erscheinungsbild und Verhalten geachtet wird.

Reinrassige Tiere

Siamkatze

Von 100 % reinrassigen Tieren spricht man nur dann, wenn beide Elterntiere der gleichen Rasse angehören, in einem Zuchtverein gemeldet und zur Zucht zugelassen sind und ein Stammbaum vorhanden ist. Ihre Nachkommen werden ins Zuchtbuch eingetragen.

Die Rassezugehörigkeit wird durch die Ahnentafel dokumentiert, nur so ist die Reinzucht über die Generationen nachweisbar. Rassetiere werden nach genetischer Auswahl gezüchtet, sprich, man paart Tiere mit erwünschten Merkmalen.

Liegt kein Stammbaum vor, kann die Reinrassigkeit durch eine DNA-Analyse überprüft werden.

Die Vorteile:

+ Geschichte bekannt.
+ Elterntiere bekannt und geprüft.
+ Aussehen, Temperament und Gesundheit halbwegs abschätzbar.

Die Nachteile:

– Nicht jedes Tier entspricht seinem Rassestandard (Überraschungspakete können vorkommen).
– Nicht jeder Züchter züchtet verantwortungsvoll & gewissenhaft.
– Teilweise kleiner Genpool – rassetypische Erbkrankheiten können auftreten.
– Häufig kommt es zu einer Überzüchtung von „Moderassen“.
– Es wird mit Rassen gezüchtet, welche oftmals bekannte Krankheiten aufweisen (tierschutzrelevante Zucht) und gesundheitliche Probleme haben.
– Das Aussehen steht oftmals im Vordergrund.

Mischling

Hund Mischling

Im Prinzip sind alle Tiere, die nicht aus einer Zucht im Verein, mit Papieren abgegeben werden, Mischlinge. Auch entstehen sie durch die Kreuzung unterschiedlicher Rassen und haben oft mehr als zwei Rassen unter den Vorfahren. Hier gibt es eine Vielzahl an Kombinationen. Meist kommen solche Tiere durch unbeabsichtigte oder unkontrollierte Paarung zur Welt.

Eines vorweg, es ist ein Irrglaube, dass ein Mischling gesünder ist. Je nachdem was sie vererbt bekommen, können sie gesünder sein oder eben noch ungesünder.

Die Vorteile:

+ “Überraschungspaket”: Vielfalt an Charakteren und Aussehen  .
+ Einmalige Erscheinung.
+ Größerer Genpool.
+ Können positive Eigenschaften der Elterntiere zum Vorschein bringen.

Die Nachteile:

– Überraschungspaket.
– Können „negative Gene“ beider Elterntiere abbekommen.
– Elterntiere sind nicht gesundheitlich gecheckt.
– Meist ist vor allem der Vater unbekannt.
– Oft Anlageträger von Genfehlern (paaren sich zwei Anlageträger, können die Nachkommen Merkmalsträger sein – nicht gesund).

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Designer – oder Hybridtiere

Desinerrassen

Eine Designerrasse ist keine (anerkannte) Rasse, auch wenn es der Name vermuten lässt. Ein Hybridtier entsteht aus der geplanten Verpaarung zweier reinrassiger Tiere bzw. aus einem Wildtier und einer Rasse. Bekannt ist hier zum Beispiel der Labradoodle, eine Kreuzung aus Labrador und Pudel. Ziel dieser “Züchter” ist es, die Eigenschaften zweier Rassen zusammenzubringen, um etwa nicht haarende Tiere zu bekommen. Verpaart man die 2te Generation, also z.B. Maltipoo mit Maltipoo, bekommt man keinen Maltipoo. Deshalb braucht man immer die beiden Ursprungs-Rassen, um eine „Designerrasse“ zu züchten. Designerrassen sind also schlicht Milchlinge.

Bei Hybridkatzen entstehen sogar tierschutzrelevante Probleme, da die Kreuzung aus Wildtieren mit Haustieren nur durch eine Zwangsverpaarung möglich ist. Da sich die Tiere in Körpergröße, Trächtigkeitsdauer, etc. unterscheiden, kommt es häufig zu extremen Stress, Fehl – und Totgeburten und Schmerzen. Die Haltung dieser Tiere ist bis zur vierten Nachkommensgeneration in Österreich verboten. Ab der fünften zählen sie als “gezähmt” und dürfen als Haustiere gehalten werden.

Die Vorteile:

+ Erste Generation „F1“ bei Hunden relativ gut vorhersehbar.
+ Hunde sind oft fitter und krankheitsresistenter in der F1 Generation, durch Hybridisierung.
+ Oft “allergikerfreundlich”, da auf wenig haaren gezüchtet wird.

Die Nachteile:

– Nicht immer gewünschtes Ergebnis („falsche Gene“ setzen sich durch).
– Zweite Generation „F2“ kaum vorhersehbar, sprich, kreuzt man zwei gleiche Hybridrassen, kommt meist nicht das gleiche Hybridtier dabei heraus.
– Häufig Missbildungen bei Designerrassen.
– Kreuzungen zwischen Riesen – und Zwergrassen haben immer tierschutzrelevante Folgen.
– Keine Garantie für Allergiker, auf diese Tiere nicht allergisch zu reagieren, da man auf Eiweißkörper (Speichel, …) reagiert und nicht auf die Haare per se.
– Häufig Hauterkrankungen, da Rassen mit unterschiedlichen Felltypen (andere Haarwechsel Art) gekreuzt werden.
– Oft von Menschen gezüchtet, die zu wenig von Genetik verstehen – Katzen erst ab der 5ten Generation als Haustier, davor Wildtiere (Verpaarung tierschutzrelevant).
– Erweckt den Glauben, dass es Rassehunde sind, wie die Namen aber schon sagen, sind es Mischlinge aus zwei Rassen.
– Kreuzungen mit Wildtieren zählen erst ab der 5ten Generation als Haustier, davor Wildtiere (Verpaarung tierschutzrelevant).

Zucht

Seit hunderten von Jahren züchten die Menschen Tiere und hatten anfangs wenig Ahnung von Genetik. Man nahm einfach Tiere mit Eigenschaften, die man wollte. Mittlerweile wird gezielt nach Rassestandards gezüchtet, was jedoch nicht nur Vorteile hat. Denn aus dem kleinen Genpool entstehen, neben Inzucht, auch zahlreiche Erbkrankheiten und Tiere, die körperlich stark beeinträchtigt sind. In der Zucht sollte daher immer das Wohl des Tieres an erster Stelle stehen und nicht das, was der Mensch schön findet. Es gehört außerdem ein genetisches Verständnis dazu.

Hybridrasse

Fazit

Mach dir bewusst, warum du dir ein Tier in die Familie holst und achte auf eine seriöse Zucht. Eine Designerrasse mag zwar hübsch aussehen, die Frage, ob das den Tieren gut tut ist eine andere. Bei Rassehunden weiß man meistens besser über ihre Geschichte und auch über ihr späteres Aussehen und teilweise über den Charakter Bescheid. Ein Mischling ist hingegen häufig ein Überraschungspaket. Die Frage, welche Tiere die gesündesten sind, kann mal pauschal nicht beantworten. Höchstens mit einem: „das kommt ganz drauf an”…