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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Mit Beginn der Geschlechtsreife, die abhängig von Größe und Rasse deiner Hündin ist, wird im Normalfall die erste Läufigkeit, auch Hitze genannt, eingeleitet. Falls du ein Neuling auf diesem Gebiet und etwas unsicher bist, wie du deiner geliebten Hündin in dieser Zeit unter die Pfoten greifen kannst, sind hier Tipps und Tricks, da es für deine Hündin und dich eine neue Situation ist.

Wann beginnt die Läufigkeit?

Wenn deine junge Hündin plötzlich ungewohnte Verhaltensweisen an den Tag legt und Rüden beginnen deine Hündin zu umwerben, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Liebling bald zur „Frau“ wird. Dieser Prozess ist von Hund zu Hund unterschiedlich, aber im Schnitt setzt die erste Läufigkeit bei Hündinnen zwischen 6 und 12 Monate ein und ist in bestimmte Zyklusphasen unterteilt. Bei manchen Rassen, meist sehr große Hunderassen, setzt die erste Läufigkeit sogar erst nach 24 Monaten ein.

Danach werden die Hündinnen in der Regel ein bis zweimal jährlich läufig. Manchmal kommt es beim ersten Mal zur sogenannten stillen Läufigkeit. Dabei bemerkst du trotz hormoneller Umstellung keine äußeren Anzeichen, wie etwa eine Blutung. Auch, dass du typische Anzeichen der Läufigkeit und Ausfluss bemerkst, die dann wieder abklingen und später wieder auftauchen kann passieren. Dies nennt man Split Östrus.

Wie lange dauert die Läufigkeit?

Insgesamt dauert die Phase der Läufigkeit etwa drei Wochen. Infos zum Ablauf des Zyklus findest du hier.

Trage die Tage und das Verhalten deiner Hündin im Tierprofil ein. Erstelle dazu einen Beitrag mit dem #Läufigkeit. So kannst du diese Phase beobachten und weißt in Zukunft, wann deine Hündin wieder läufig wird. Ebenso lassen sich dadurch Unregelmäßigkeiten und typische Verhaltensweisen leicht herausfinden.

Welches Verhalten ist in der Läufigkeit meist typisch?

Im Allgemeinen gibt es nichts, was es nicht gibt, aber zu den häufigsten Verhaltensweisen gehören:

  • Bislang folgsame Hündinnen, kennen scheinbar kein einzig gelerntes Signal mehr.
  • Sie entfernen sich weiter von dir weg oder laufen davon.
  • Unruhe und Rastlosigkeit.
  • Auch vermehrtes Ruhe- und Schlafbedürfnis können auftreten.
  • Die Hündin leckt vermehrt an ihrer Vulva oder rutscht mit dem Hinterteil am Boden (auch eine volle Analdrüse könnte dieses Verhalten hervorrufen).
  • Einige Hündinnen beginnen, wie Rüden an Ecken oder Büschen (mit gehobenem Hinterbein) zu markieren oder setzen häufiger Urin ab.
  • Manche beginnen andere Hunde „wegzubeißen“, wenn diese an ihrem Hintern schnuppern möchten.
  • „Zickiges“ Verhalten.
  • Einige sind besonders liebebedürftig, andere können reizbarer werden.
  • Vermehrtes winseln, jaulen, bellen.
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Wie kann ich meine Hündin unterstützen?

Für manche Hündinnen kann, besonders die erste Läufigkeit, großen Stress bedeuten. Es ist natürlich nicht nur eine hormonelle Veränderung. Die Hündin gibt in dieser Phase auch bestimmte Duftstoffe (Pheromone) ab, die so manchen Rüden um den Verstand bringen kann. Es kann für die läufige Hündin zu einer enormen Herausforderung werden, ihre “Anbeter” von sich fernzuhalten. Auch Frauchen oder Herrchen sind in dieser Zeit natürlich gefordert, wenn diese nicht Nachwuchs in der Familie haben möchten. Wie du deine Hündin in dieser, für sie aufregenden Phase, unterstützen kannst:

  • Es ist auf jeden Fall ratsam, Hundezonen oder Orte, an dem sich viele Hunde gleichzeitig aufhalten zu meiden. Es wäre auch den männlichen Verehrern gegenüber unfair und ist Stress für alle beteiligten.
  • Leine sie an! So schnell kannst du gar nicht schauen, ruckzuck ist sie weg und auf der Suche nach ihrem Romeo oder auch auf der Flucht vor Verehrern.
  • Ein GPS-Tracker kann dir helfen deine Hündin zu orten, falls sie einmal ausbüxen sollte.
  • Falls du auf andere Hunde triffst, gib Bescheid, dass deine Hündin läufig ist. Ein gelbes Band kann anderen HundehalterInnen auch signalisieren, dass sie ihren eigenen Hund besser bei sich halten.
  • Manche Hündinnen sind in dieser Phase besonders reinlich und putzen sich regelmäßig. Falls deine Hündin es jedoch mit der Sauberkeit nicht so ernst nimmt oder sie recht viel blutet, kann man ihr ein Schutzhöschen anlegen. Allerdings sollte man das Anlegen des Höschens vorab trainieren, andernfalls ist es ganz schnell wieder unten. Und aufgepasst, ein Schutzhöschen schützt nicht vor einer Deckung! Manche Rüden können sehr einfallsreich werden. Schlafplätze oder Teppiche können zum Beispiel mit Leintüchern ausgelegt werden.
  • Einige Hündinnen sind in dieser Phase besonders zutraulich, manche hingegen etwas griesgrämig. Achte und respektiere ihre Bedürfnisse.

Achtung: Wird das Blut dünnflüssig und heller ist deine Hündin deckfähig. Achte in dieser Phase besonders darauf, keinem Rüden zu begegnen. Solle es passieren, dass ein Rüde deine Hündin deckt (Deckakt) versuche die Hunde während des Geschlechtsaktes auf keinen Fall zu trenne! Das kann böse Verletzungen geben.

Hund läufig

Fazit

Wenn eine Hündin (zum ersten Mal) läufig wird, kann es für Mensch und Tier herausfordernd werden. Willst du keinen ungeplanten Nachwuchs, solltest du an einige Dinge denken, damit es nicht zu einer ungewollten Trächtigkeit kommt. Und natürlich haben HündInnen in dieser aufregenden Zeit besondere Bedürfnisse.