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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wasser ist für jedes Lebewesen überlebenswichtig. Ohne Nahrung schaffen es die meisten Tiere durchaus ein bis drei Wochen zu überleben, ohne Flüssigkeit hingegen nur wenige Tage. Wie viel der Hund trinkt und was es sonst zum Trinkverhalten gibt, erfährst du hier.

Der Wasserbedarf ist vom Körpergewicht, der Umgebungstemperatur, der Aktivität, dem Gesundheitszustand und der Art der Fütterung abhängig. Der Körper besteht zu ca. 70% aus Wasser. Bereits ein Verlust von ungefähr 15% können lebensbedrohlich sein. Der Wasserbedarf nimmt zum Beispiel durch Hitze, Durchfall, Fieber oder Blutungen zu.

Funktion von Wasser im Körper

  • Bestandteil des Blutes, welches den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Giftstoffe werden über die Blutbahn zu den Nieren transportiert und ausgeschieden.
  • Blutkonsistenz: Durch Wasserverlust wird das Blut dicker.
  • Körpertemperatur regulieren: Über Schweiß, Speichel und Atemluft wird Wasser abgegeben und kühlt den Körper.
  • Manche Vitamine, Mineralien, Zuckermoleküle und Nährstoffe kann der Körper erst durch Wasser nutzen, da es an der Spaltung dieser Stoffe beteiligt ist, wodurch diese weiterverarbeitet werden können.
  • Großer Bestandteil von Zellen und Gewebe.
  • Regelt Herzkreislaufsystem.
  • Regelt Verdauung.
  • Milchproduktion bei säugenden Weibchen.
  • Zur Speichelbildung.
  • Bei der Atmung wird Wasser verdampft, dieses muss wieder aufgefüllt werden.

Folgen von Wassermangel

  • Dehydrierung
  • Niedriger Blutdruck
  • Konzentrationsschwäche
  • Schnellerer Alterungsprozess
  • Giftstoffe können nicht mehr ausgespült werden
  • Organversagen

Wie viel Wasser soll der Hund am Tag trinken?

Je nach oben genannten Faktoren sollte dein Hund bei Feuchtfutter etwa 10 bis 50 ml pro kg Körpergewicht trinken. Bei Trockenfutter 50-150ml/kg.

Fun-Fact: Hunde rollen ihre Zunge zurück und ziehen damit das Wasser nach oben. Dabei entsteht eine Wassersäule, die sie quasi abbeißen, um genügend Wasser ins Maul zu bekommen.

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Trage die Trinkmenge im Tierprofil ein, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und Zusammenhänge festzustellen.

Wie serviert?

  • Worin? Das Material des Napfes kann eine Rolle spielen. Meist werden Keramiknäpfe bevorzugt, da Plastik oder Metall einen Eigengeschmack haben kann. Achte darauf, dass der Napf fest am Boden steht und nicht verrutscht. Weiters sollten die Gefäße so vollgefüllt sein, dass die Schnurrhaare den Rand beim Trinken nicht berühren. Denn das empfinden einige Hunde als unangenehm. Hundenäpfe findest du auch in unserem Shop. Manche mögen lieber fließendes Wasser, hierfür eignen sich Trinkbrunnen, der Wasserhahn oder die Dusche.
  • Ort? Man sollte einen Ort wählen, an dem sie ungestört trinken können. Du kannst auch mehrere Trinkstellen (verschiedene Gefäße und Orte) platzieren. Ein heller, ruhiger und gut zugänglicher Ort kommt meistens am besten an. 
  • Qualität: In manchen Haushalten ist die Wasserqualität durch etwa Kalk oder Chlor vermindert. Es kommt vor, dass dein Hund dieses Wasser nicht gerne trinkt. Der Chlorgeruch verflüchtigt sich in der Regel nach ca. 2 Stunden. Lasse die Qualität im Zweifel testen. Stelle immer frisches Wasser zur Verfügung.
  • Temperatur: Das Wasser sollte Raumtemperatur haben.
  • Viele Hunde trinken unterwegs gerne aus Lacken und Teichen. Diese können mit Krankheitserreger und Bakterien belastet sein. Nimm also beim Spazieren lieber frisches Wasser mit.

Animiere deinen Hund zum Trinken

  • Feuchtfutter! Gerade wenn dein Liebling kein großer Trinker ist füttere ihm kein Trockenfutter. Feuchtfutter enthält von Natur aus ca. 70-80% Flüssigkeit. Trockenfutter hingegen etwa 7-10%.
  • Natürliche Geschmäcker machen das Wasser gleich schmackhafter. Etwas Fleischbrühe, einen kleinen Schluck Apfelsaft oder der Lieblingsgeschmack in das Wasser gemischt wird oft gerne angenommen. Bitte keine Milch! Vor allem Kuhmilch wird von unseren Laktoseintoleranten Tieren schlecht vertragen. Experimentiere welchen Geschmack dein Liebling am liebsten hat. Wichtig: Eine Schüssel mit reinem Wasser muss zusätzlich immer bereitstehen.
  • Bällebad. Beim Spielen und Plantschen im Wasser wird zwischendurch auch gern ein Schluck getrunken. Lege Bälle (groß genug, um nicht verschluckt werden zu können) in den Napf. Achtung Spritzgefahr. Am besten ein Handtuch darunterlegen.
  • Auch Früchte, wie etwa Heidelbeeren, verleiten dein Tier, beim Versuch diese aus dem Wasser zu bekommen, zum Trinken.
  • Du kannst auch das Hundefutter ein wenig mit Wasser verdünnen.

Warum trink mein Hund viel?

Das kann harmlose Ursachen haben, wie etwa:

  • Heißes Wetter
  • Viel Aktivität
  • Stress
  • Trockenfutter, salzige Leckerlis, etc.
  • Einnahme von Medikamenten (z.B. Cortison)

Ist die erhöhte Wasseraufnahme nur kurzfristig oder kann einer Ursache zugeordnet werden, besteht erstmal kein Grund zur Sorge.

Trinkt dein Hund auf Dauer mehr und du weißt nicht warum, kann dies auf Krankheit hindeuten.

  • Nierenerkrankungen
  • Diabetes
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Harnwegsinfektionen oder Gebärmutterentzündung
  • Durchfallerkrankungen
  • Cushing-Syndrom (meist Gewichtszunahme und Fellverlust)
  • Vergiftung

In diesem Fall suche bitte eine/n Tierarzt/ärztin auf, um die Gesundheit abzuklären und deinem Liebling rechtzeitig zu helfen.

Fazit

Wasser ist die Lebensgrundlage und wird je nach gewissen Faktoren in unterschiedlichen Mengen benötigt. Stelle deinem Liebling immer ausreichend Wasser zur Verfügung und achte dabei auf die individuellen Vorlieben.