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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Bei Hunden ein gewohntes Bild aber schon mal eine Katze Gassi gehen gesehen? Nein? Eine an der Leine gehende Katze sieht man auch nicht alle Tage. Wieso eigentlich? Fakt ist, viele unserer Stubentiger lieben die Abwechslung und den Auslauf in der Natur, allerdings ist es nachzuvollziehen, dass es für manche KatzenhalterInnen zu gefährlich erscheint. Ist kein Freigang möglich, kann ein gemeinsamer Spaziergang eine Alternative sein. In diesem Fall würde sich ein Katzengeschirr mit Leine anbieten, mit dem deine Katze gefahrlos mit dir spazieren gehen kann.

Mag jede Katze Gassi gehen?

Das Revier einer Wildkatze beträgt bei weiblichen Tieren zwischen 40 und 300 Hektar, bei männlichen bis zu 1000. Unsere Stubentiger bleiben meist in einem Radius von 600m, doch am Land können unkastrierte Kater bis zu 60.000m² beanspruchen. Die meisten Katzen haben einen großen Freiheitsdrang, sind neugierig und wollen neues entdecken. Hast du nicht die Möglichkeit deine Katze als Freigängerin zu halten, kannst du sie an ein Brustgeschirr gewöhnen und regelmäßige Ausflüge machen. Am besten gewöhnst du sie von klein auf und Schritt für Schritt daran.

Doch nicht jede Katze erfreut sich über die plötzlich erworbene „Freiheit“, für viele kann das auch einen enormen Stress bedeuten. Also sei dir bewusst, dass man nicht jeder Katze automatisch Freude damit bringt sie nach draußen zu lassen. Falls du dich dennoch dafür entscheiden solltest, sind im Vorfeld einige Dinge zu beachten.

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Auf was sollte ich beim Spaziergang mit Katze achten?

Mit der Katze Gassi gehen ist nicht für jeden Stubentiger geeignet. Ist dein Liebling krank oder sehr ängstlich, solltest du lieber auf Beschäftigung zu Hause zurückgreifen. Auch in der Großstadt lauern viele Gefahren, hier solltest du lieber ins Grüne auf ruhige Plätze fahren. Dazu sollte sie auch an die Transportbox gewöhnt sein. Achte auf deine Katze und zwinge sie nicht, der Spaziergang soll für sie positiv sein.

Eine Katze geht ihre eigenen Wege, somit geht eher die Katze mit dir spazieren, als du mit ihr. Zerre sie nicht herum, sondern gib ihr die Freiheit ihre Route zu wählen. In Gefahrensituationen solltest du deinen Liebling abrufen können.

Hat die Katze Gassi gehen erstmal als toll abgespeichert, möchte sie natürlich immer wieder nach draußen. Es kann also sein, dass sie ihre Spaziergänge dann regelmäßig einfordert. Überlege dir also, ob du öfter mit ihr hinaus kannst, denn einmalig spazieren zu gehen bringt nicht viel.

Wie geht man mit einer Katze Gassi?

Geduld ist das A und O. Um den Spaziergang mit deiner Katze für sie so angenehm wie möglich zu gestalten, solltest du wissen, dass man Katzen darauf vorbereiten muss. Geduld und Training sind unerlässlich, damit sich deine geliebte Fellnase stets wohlfühlt. Du solltest ihr auch ein passendes Katzengeschirr besorgen, von Halsbändern bitte die Finger lassen, die Verletzungsgefahr wäre zu groß. Das Geschirr sollte über ein Rücken- und Brustband verfügen, stabil sein und auf jeden Fall an die Größe deiner Katze angepasst sein. Falls deine Katze an kein Katzengeschirr gewöhnt ist, ist es auf jeden Fall anzuraten, ihr dieses neue Gefühl geduldig näherzubringen und sie Schritt für Schritt an daran zu gewöhnen. Bevor du mit deiner Katze Gassi gehst solltest du also trainieren:

  • Nicht einfach anlegen!!! Lege das Geschirr an einen ihr gewohnten Platz und lass sie es erstmal beschnuppern und „kennenlernen“. Verstreue ein paar Leckerlies drum herum, so kommt sie schonmal in Kontakt damit.
  • Insgesamt sollte die Atmosphäre passen, deine Katze sollte ausgelastet und ruhig sein. Strahle Ruhe aus, sei nicht nervös und versuche auf keinen Fall irgendetwas zu erzwingen.
  • Positive Konditionierung ist das A und O. Deine Katze sollte das Geschirr mit etwas Gutem in Verbindung bringen. Wenn du versuchst ihr es anzulegen, lobe sie, auch Leckerlis wirken Wunder. Versuche vor das Brustgeschirr einen Leckerbissen zu halten und lasse deinen Liebling allein ihren Kopf durch Geschirr stecken. Du kannst auch über Clickertraining alle Bewegungen deiner Katze Richtung Geschirr clickern und bestätigen.
  • Sitzt es gut, dann verzichte erstmal auf die Leine, sie soll sich erst an das Gefühl gewöhnen und erst wenn du glaubst, dass sie bereit ist, leine sie zusätzlich an.
  • Wundere dich nicht, falls deine Katze die ersten Schritte mit Katzengeschirr etwas wackelig auf den Beinen ist, sie muss sich erst an das Gefühl gewöhnen. Auch hier ist positiver Zuspruch in Form von Lob und Leckerlis sinnvoll. Du kannst auch versuchen sie etwas abzulenken, indem du mit ihr spielst. Dadurch konzentriert sie sich aufs jagen und lernt schneller, wie man sich mit dem Geschirr bewegt.
  • Wenn sie sich schon langsam an das Gefühl gewöhnt hat, leine sie an und starte die ersten Gassiversuche innerhalb der Wohnung.
  • Wiederhole diesen Prozess die nächsten Tage regelmäßig, erst dann sollte man mit ihr nach draußen gehen.
  • Jedoch gehe nicht gleich in die Vollen, erweitere nur schrittweise ihr Revier und die Dauer des Spaziergangs.
  • Achte dabei stets auf deine Samtpfote, manche laufen gleich bei der Tür hinaus und freuen sich, andere sind Anfangs noch zögerlich und sehen sich nach jedem Schritt um. Gib ihr einfach die Zeit, die sie benötigt. Die vielen neuen Eindrücke und Geräusche können Anfangs überfordernd sein.
  • Denke auch daran deinen Liebling chippen zu lassen damit man dich im Falle, dass er wegläuft erreichen kann.

Fazit

Eine Katze an der Leine ist wohl noch eher die Ausnahme, aber definitiv eine Bereicherung für sie, wobei du immer an das Wohl deiner geliebten Samtpfote denken solltest. Nicht jede Katze erfreut sich an Spaziergängen, manchen kann das auch Stress bereiten. Falls du es doch in Erwägung ziehst, dann denke an das richtige Equipment und sei geduldig mit Vorbereiteten und Training. Mit Katze Gassi gehen ist also in vielen Fällen eine Bereicherung. Schöne und spannende Spaziergänge!