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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Hast du dich schon einmal gefragt, ob Katzen genauso gut riechen können wie Hunde? Sie sind dem Menschen im Aufspüren von Gerüchen klar eine Nasenlänge voraus, den Hunden jedoch unterlegen. Wo liegt der Unterschied beim Geruchssinn der Katze?

Katzennase

Für Katzen ist der Geruchssinn weniger von Bedeutung, da sie für die Jagd in erster Linie ihren Tastsinn, scharfen Hör- und Sehsinn nutzen. Diese Sinne sind bei ihnen besonders ausgeprägt. Wie oben schon erwähnt, ist die Katzennase deutlich ausgeprägter, als die Menschennase. Menschen besitzen ca. 5 bis maximal 20 Millionen Geruchszellen, Katzen bis zu 100 Millionen.

Der Geruchssinn bei Katzen dient der Erfassung von Artgenossen. Über den Geruch werden nicht nur Rückschlüsse über das Geschlecht, die Gene und die Gegenwart möglicher Rivalen gemacht, auch die Paarungsbereitschaft einer anderen Katze wird anhand der ausgestoßenen Pheromone analysiert. Deshalb reiben sie sich auch an Gegenständen um diese zu Markieren. Und natürlich dient der Geruchssinn bei Katzen auch der Nahrungsfindung und -aufnahme.

Wie funktioniert der Geruchssinn von Katzen?

Über die Nasenlöcher werden, die in der Luft enthaltenden, Duftmoleküle aufgenommen, in die Nasenhöhle und die Nasennebenhöhlen weiter transportiert und treffen in weiterer Folge auf die sogenannten Riechrezeptoren. Der Riechnerv sendet die Informationen in weiterer Folge an das Gehirn, wo die Gerüche verarbeitet werden. Bei unseren Samtpfötchen fällt die Riechfläche in der Nase deutlich größer aus als beim Menschen. Katzen verfügen über das sogenannte Jacobson`sche Organ, das dem Hund oder der Katze das Riechen von Emotionen, durch das Ausströmen von diversen Pheromonen, ermöglicht. Hier kommt das Flehmverhalten ins Spiel. Dabei öffnet die Katze leicht ihr Maul und rümpft die Nase. Dadurch gelangen die Duftstoffe besser zum Jacobson´schen Organ. Die in dem Organ befindlichen Geruchszellen leiten die Duftinformationen weiter zum Hypothalamus im Gehirn, der unter anderem mit dem Sexual- und Sozialverhalten einer Katze in Verbindung gebracht wird.

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Welche Gerüche mögen Katzen?

Es gibt Gerüche, bei denen Katzen sprichwörtlich ganz high werden. Beispielsweise ist der Geruch von Katzenminze (Catnip) besonders betörend für unsere Fellnasen. Es handelt sich dabei um ein Kraut, welches zu den Halluzinogenen zählt, aber für eine Katze unbedenklich ist. Katzen lieben es daran zu riechen, zu lecken, sich darin zu wälzen, es zu kauen und manche Katzen fressen es sogar. Die freigesetzten ätherischen Öle der Minze bringen die Katze bis zu 15 Minuten in berauschende Sphären, wirkt beruhigend und stressmildernd.

Auch von dem Duft des Baldrians sind Katzen sehr angetan. Im Volksmund wird Baldrian auch als Katzenkraut bezeichnet und hat ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf die Katze. Auf andere hat es eine paradoxe Wirkung und macht sie aktiv, viele bekommen ihre „Narrischen 5 Minuten“. Hier sollte man aufpassen, dass die Katze nicht zu viel isst, das könnte sich schädlich auf die Leber auswirken.

Katzen reagieren sehr sensibel auf alle Art von Gerüchen, weshalb man im Haushalt mit Putzmittel, Duftölen, Rauch etc. vorsichtig umgehen sollte!

Ist die Katzennase ein Indikator für die Gesundheit?

Die Katzennase kann auch Aufschluss über den Gesundheitszustand geben. Vorab: Nein, eine warme, trockene Nase muss kein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Wenn aber zusätzlich folgende Anzeichen hinzukommen, sollte besser ein Tierarzt aufgesucht werden:

  • Die Katzennase fühlt sich spröde und rissig an.
  • Die Farbe verändert sich.
  • Es tritt Blut und/oder vermehrtes (verfärbtes) Nasensekret aus der Nase.
  • Es bilden sich Krusten auf der Katzennase.
  • Die Katze muss vermehrt niesen und die Augen tränen.
  • Deine Katze verweigert das Fressen. Katzen schmecken sehr schlecht, sie riechen ob das Futter ihren Erwartungen entspricht.
  • Achtung: helle Nasen neigen zu Sonnenbrand.
Katzennase riecht Blume

Fazit

Katzen haben einen ausgeprägten Geruchsinn, der für ihre sozialen Fähigkeiten und für die Futteraufnahme unerlässlich ist. Beeinträchtigungen wirken sich demnach stark auf die Lebensqualität unserer Lieblinge aus. Sie reagieren stark auf Düfte, welche deiner Katze angenehm sind und welche weniger, probierst du am besten selbst aus. Bedenke nur immer, dass für deine Katze alles viel intensiver riecht, als für dich.