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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Zur Kommunikation des Hundes gehören die akustische Signale. Nicht nur wenn der Hund bellt möchte er etwas zum Ausdruck bringen. Durch Lautgebung wird ihre Körpersprache unterstrichen und Emotionen zum Ausdruck gebracht. Auch die Lautsprache muss im gesamten Kontext betrachtet werden. Hier ist eine Auflistung an typischen Lauten und deren möglichen Bedeutungen.

Beachtet werden Tonhöhe, Tonlänge, Lautstärke und Klangfarbe. Jeder Hund hat seine individuelle Stimmfarbe. Auch die Häufigkeit des Bellens hängt von Rasse, Erfahrung, Alter etc. ab.

Was bedeuten die Laute von Hunden?

Heulen: Fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl, Kontaktaufnahme und ist über weite Distanzen hörbar. Im Gegensatz zum Wolf können nur noch wenige Hunde heulen. Hunde heulen meist bei Trennungsangst.

Knurren: Warnung bei Bedrohung. Im Spiel manchmal aus Erregung heraus.

Winseln: Einsamkeit (Trennungsangst), Unwohlsein, eher soziale Unsicherheit, Unruhe/Stress, Angst, Schmerzen, Frustration (etwa, weil er etwas nicht bekommt)

Fiepen: Lang anhaltendes Fiepen wird oft verstärkt nach Winseln bei psychischem oder physischem Stress (Kälte, Hunger, eher Umweltunsicherheit, Angst …) vokalisiert. Kurzes Fiepen wird bei Schreck oder Schmerz gezeigt.

Keifen: Hoher Ton, als übertriebenes Bellen (oft bei Bullterrier, American Staffordshire Terrier).

Schreien: starke Erregung etwa bei: Protest, Freude, Erwartung, Angst, Schreck. Vor allem aber bei Schmerz bzw. Bedrohung die mit Schmerzen verknüpft wurde.

Brummen: Unmutslaut

Jaulen: Angst, Schmerz, Aufmerksamkeit

Seufzen: Wohlsein, Zufriedenheit

Geräusche im Welpenalter: Mucken (kurze, aufeinanderfolgende Mh-Laute), Quärren (langgezogener, nasaler Ähh-Laut)

Wuffen: gedämpftes, kurzes Bellen. Er möchte auf etwas aufmerksam machen, weil er z.B. ein Geräusch gehört hat, auf das er hinweisen will. Typisch sind Pausen zwischen den Wuffs, um die mögliche Bedrohung zu Orten.

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Was bedeutet es, wenn der Hund bellt?

Bellen ist nicht gleich Bellen

  • Klares, helles Bellen: Unwohlsein
  • Kurzes, lautes, hohes Bellen: Aufmerksamkeit. Hunde hören meist nicht auf, bis sie bekommen was sie wollen.
  • 1-2-mal mittelhohes Bellen: Begrüßung, wird diese nicht erwidert, wird das Bellen wiederholt.
  • Einmaliges kurzes, tiefes Bellen: Unwohlsein, etwa wenn er nicht angefasst werden möchte. Als Korrektur, wenn er sich belästigt fühlt.
  • Wuffen gefolgt von kurzem, mittlerem, schnellem Bellen: Wachsame Hunde warnen vor drohender Gefahr.
  • Schnelles, aufgeregtes Bellen in mittlerer Tonlage: Alarm
  • Schnelles, aufgeregtes, hohes Bellen: Stress
  • Kurzes, tiefes Bellen: Drohung, Kampfbereitschaft oft in Kombination mit Knurren und Zähnefletschen.
  • Hohes, hysterisches Bellen: Angst, oft in Kombination mit Jaulen.
  • Einseitiges, monotones Bellen: Frust, Unterforderung
  • Hohes/schrilles, aufgeregtes Bellen: Freude, Aufregung, etwa wenn jemand nach Hause kommt.
  • Hohes/mittleres, schnelles Bellen wiederholend mit kurzen Pausen: Verteidigung, etwa wenn sich ein Artgenosse zu sehr nähert.
  • Helles, kurzes Bellen, japsend oder mit winseln: Aufforderung, etwa zum Spiel, geht bei Ignorieren oft in Kläffen über.
  • Helles, schnelles, Bellen teils mit Jaulen: Spurlaut bei der Jagd.

Wenn ein Hund bellt, kann das also viele Bedeutungen haben. Achte darauf welche Emotionen hinter dem Bellen stehen können. Oft ist das Bellen erlernt. Dein Hund hat etwa gelernt für bellen zu bekommen was er möchte (Aufmerksamkeit, Spielzeug, Futter, …). Wie du ein Training dazu angehen könntest, findest du hier: Hilfe mein Hund bellt! (tobalie.com)

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Fazit

Wenn ein Hund sich mit einer Lautäußerung mitteilt solltest du diese ernst nehmen und genau hinhören, welche Emotionen dahinterstehen. Auch ist es wichtig den gesamten Körper des Hundes zu betrachten und die Situation zu berücksichtigen. Laute gehören zu ihrem Verhaltensrepertoire und zu ihrer Sprache dazu. Bei manchen mehr, bei manchen weniger.