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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Unter dem sogenannten Milchtreten versteht man rhythmische, sanfte, tretende Bewegungen der Vorderpfoten. Dabei handelt es sich um ein natürliches Verhalten der Katze, vor allem bei Kitten und Jungtieren. Doch warum sieht man auch ausgewachsene Katzen immer wieder “treteln”? Ist es ausschließlich als Zeichen von Behagen der Katze zu interpretieren? Alles zum Milchtritt Katze.

Welche ursprüngliche Funktion hat der Milchtritt von Katzen?

Nachdem ein Kätzchen das Licht der Welt erblickt, robbt es instinktiv erstmal zur Zitze der Mutter. Einmal angedockt beginnen die kleinen Kitten gegen den Bauch der Mutter zu treten. Dabei wird abwechselnd einmal die linke und dann die rechte Pfote nach vorne gedrückt. Ein wahrlich süßes Bild, welches vergleichbar mit dem Kneten eines Teiges ist. Manche Katzenbabies fahren dabei auch ihre Krallen aus, was wiederum weniger angenehm für ihre Katzenmama sein dürfte.

Beim Milchtreten wird die Produktion der Muttermilch angekurbelt bzw. kann die Milch besser fließen. Man sagt auch, dass dabei der sogenannte Ejektionsreflex ausgelöst wird. Wenn die Zitze mechanisch stimuliert wird, werden sensible Nerven angeregt Impulse an das Gehirn zu senden. Dort beginnt dann die Produktion bestimmter Hormone, die die Milchdrüsen anregen. Dieser Vorgang dauert etwa zehn Sekunden.

Funfact: Nicht nur Katzen können dieses Verhalten zeigen, auch Hunde, Nager und sogar Schweine treteln im Säuglingsalter am Bauch ihrer Mama. Im Unterschied zu manchen Katzen gewöhnen sie sich allerdings diese Angewohnheit mit zunehmendem Alter ab.

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Was bedeutet der Milchtritt der Katze?

Katzen hingegen können dieses Verhalten auch im Erwachsenenalter zeigen, manche sogar bis ins hohe Alter hinein. Begleitet wird das Milchtreten meist von ausgiebigen Schnurren und manchmal von leichten Liebesbissen bis hin zu weniger angenehmen Zupfen mit den Krallen.

  • Wenn deine erwachsene Fellnase also fröhlich vor sich hin tretelt, ist das in den meisten Fällen ein gutes Zeichen. Sie fühlen sich dann besonders sicher und überaus geborgen.
  • Es wurde auch beobachtet, dass Katzen dieses Verhalten zeigen, um sich ihren Schlaf- oder Ruheplatz so angenehm wie möglich zu gestalten. Vergleichbar ist das mit dem Polster aufschütteln beim Menschen.
  • Auch trächtige Katzen, die sich auf die Geburt vorbereiten möchten, neigen dazu.
  • Außerdem werden durch das Milchtreten individuelle Duftnoten verbreitet. Unter den Pfötchen befinden sich nämlich Duftdrüsen, die durch das Kneten angeregt werden. Wenn dein Samtpfötchen also auf dir liegt und deinen Bauch liebevoll massiert, kann das auch bedeuten, dass sie dich nun als ihr Eigentum ansieht. Damit will sie dir aber auch nur ihre Zuneigung zeigen.
  • Dadurch werden auch territoriale Ansprüche gestellt, wenn sie etwa deinen Lieblingssessel in Anspruch nehmen möchte.
  • Wenn dein kleiner Liebling während des Tretelns auch ihren Po in die Luft streckt und aus Inbrunst heraus ganz bitter miaut und schreit, kann auch Rolligkeit nicht ausgeschlossen werden. Man vermutet, dass sich die Katze (ähnlich wie beim Schnurren) dadurch selbst beruhigen möchte.
  • Auch in stressigen Situationen oder bei chronischem Stress kann derartiges Verhalten, eben aus Gründen der Selbstregulation, gezeigt werden. Milchtreten ist daher nicht immer ein Zeichen von Wohlbehagen.
Babykatzen trinken bei Mutter

Fazit

Milchtreten ist ein natürliches und instinktives Verhalten, welches nicht nur kleine Kätzchen zeigen können. Meist treteln Katzen bis ins hohe Alter, vor allem dann, wenn sie ihre Zuneigung und ihr Wohlbehagen zum Ausdruck bringen möchten. In einigen Fällen kann der Milchtritt der Katze aber auch ein Zeichen von Unruhe und Stress sein oder eine Funktion haben.