Für ein harmonisches Zusammenleben ist es besonders wichtig mit seinen Mitbewohnern kommunizieren zu können. Wie sieht das im Speziellen bei unseren Samtpfötchen aus? Hier bekommst du einen kleinen Einblick in die Körpersprache der Katze, damit du die “Sprache” deiner Katze besser verstehen kannst und Missverständnisse meidest.
Wie kommuniziert die Katze?
Katzen haben sich an uns Menschen angepasst und gelernt, sich auch mit uns zu verständigen.
- Körpersprache: Dazu gehören Körperhaltung, Muskelspannung, Mimik und auch Bewegung. Schon mit kleinen Signalen kann uns die Katze viel mitteilen.
- Lautsprache: Eine Katze hat eine Vielzahl an akustischen Signalen im Repertoire, dazu später näheres.
- Taktile Kommunikation: Auch die Haptik gehört zur Sprache. Dazu gehören etwa Berührungen. Sie stupsen, rempeln, kuscheln oder beknabbern sich untereinander. Aber auch gegenüber uns Menschen können sie so kommunizieren, indem sie zum Beispiel uns mit der Pfote berühren, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
- Olfaktorische Signale (Gerüche): Hauptsächlich Bestandteil der innerartlichen Kommunikation, da die Nase des Menschen nur einen Bruchteil riechen kann, eignet sich diese Kommunikationsform weniger. Der Geruch von Urin und Kot verrät der Katze vieles über z.B. die Gemütslage und Gesundheit eines Artgenossen. Auch über die Analdrüsen, welche das Analdrüsensekret bei jedem Kotgang absondern, gibt die Katze ihre individuelle Duftmarke ab. Quasi die persönliche Visitenkarte.
- Feinstoffliche Kommunikation: Katzen nehmen so einiges wahr, was vielen Menschen verborgen bleibt. Der 6te und 7te Sinn hilft ihnen dabei, ihre Umwelt wahrzunehmen. Darum ist es auch wichtig was du fühlst und denkst, wenn du mit deinem Vierbeiner kommunizierst.
Für ein gegenseitiges Verständnis ist es wichtig, die Ausdrucksweise der Katzen lesen zu lernen und die Welt aus der Sicht der Katze zu sehen. Verständigungsprobleme können nämlich zwangsläufig zu Verhaltensproblemen bei deiner Katze führen. Wie kommunizieren sie also?
Katzen nutzen ihren gesamten Körper, um mit uns Menschen zu kommunizieren:
Achtung: Du musst deine Samtpfote immer im Ganzen betrachten und die Situation berücksichtigen. Zum Beispiel kann Schnurren auf Wohlbefinden oder Krankheit deuten, dazu musst du dir den Rest ansehen: Wie ist die Körperhaltung? Wie sieht ihr Fell, ihre Augen, … aus? In welcher Situation befindet sich die Katze?
Was sagen uns die Schnurrhaare der Katze?
Die langen Tasthaare als Stimmungsbarometer deuten:
- Seitlich gerichtet und leicht hängend bedeutet Ruhe und Ausgeglichenheit.
- Nach vorne gerichtet bedeutet Aufmerksamkeit.
- Angelegt bedeutet Vorsicht, Neugierde, Zurückhaltung.
- Umso weiter sie aufgefächert werden, umso größer ist die Aufmerksamkeit, bis hin zu Spannung und Aktionsbereitschaft.
Augen als Teil der Körpersprache der Katze
Die Pupillen können sich durch den Lichtfall von schlitzförmig bis rund verändern.
- Geöffnete Augen und schmale Pupillen bedeuten friedliche, vertraute, aufmerksame Stimmung.
- Leicht geschlossene Augen oder enge Pupillen können Aggression bedeuten. Kurz vorm Schlafen natürlich Müdigkeit oder Entspanntheit.
- Große Pupillen deuten auf Angst hin.
- Blinzeln oder Zwinkern ist ein freundliches Signal, welches einem Lächeln gleichkommt.
- Starren mit schmalen Pupillen ist eine Drohung. Mit weiten Pupillen kann es Furcht, aber auch aufmerksames Beobachten bedeuten.
Wie deute ich die Ohren der Katze?
Deren Stellungen drücken unterschiedliche Emotionen aus.
- Ein Ohr angelegt eines aufgerichtet weist darauf hin, dass sie die Situation nicht einschätzen kann und unsicher ist.
- Nach vorne aufgestellt deuten die Ohren auf Aufmerksamkeit, Jagd oder Spiel hin.
- Leicht nach außen gedreht bedeutet Genervtheit.
- Nach hinten geklappte Ohren deuten auf Angst hin. Je größer die Angst, desto mehr legt sie die Ohren an, dies kann in einem Angriff enden.
- Seitlich abgeklappte Ohren bedeuten, dass ihr etwas nicht passt.
- Aufgestellte oder abgeklappte, nach hinten zeigende Ohren bedeuten Wut, Aggression.

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Was sagt der Schwanz der Katze aus?
Er dient nicht nur dem Gleichgewicht, sondern ist auch ein wichtiger Teil der Körpersprache.
- Steil nach oben gerichtet zeigt der Schwanz Freude, manchmal ist die Schwanzspitze geknickt was auch Neugierde zum Ausdruck bringt.
- Ist er buschig oder gesträubt ist es ein Zeichen von großer Angst.
- Peitscht der Schwanz oder auch nur die Spitze hin und her, bedeutet es Unsicherheit, Aufregung, Angespanntheit, bei starkem peitschen Alarmbereitschaft, Aggression, Angriffsbereitschaft. Sie sind angespannt und ein eventueller Angriff könnte folgen.
- Steif nach unten zeigend heißt es Wut, Angriff.
- Langsames hin und her wedeln zeigt eine ruhige, aufmerksame Stimmung.
- Eingezogen drückt er eine unglückliche, ängstliche Stimmung aus.
- Nach hinten gestreckt ist es ein neugieriges, interessiertes Verhalten.
- Ist er nach vorne über den Körper gerichtet kann das Spielbereitschaft ausdrücken.
- Hat die Katze sitzend oder liegend den Schwanz um sich geschlungen, möchte sie allein sein und will nicht gestört werden.
Laute – Was will mir meine Katze sagen?
Auch die Lautsprache gehört zur Kommunikation und kann sich in Lautstärke, Länge und verschiedenen Tonhöhen unterscheiden.
- Schnurren ist ein Zeichen von Wohlbefinden. Es kann aber auch Krankheit oder Stress sein, denn dann schnurren Katzen, um sich selbst zu beruhigen.
- Miauen. Oftmals beim Füttern oder wenn sie Aufmerksamkeit von dir oder Artgenossen einfordert. Als Kitten noch lautstark mit dem Muttertier in Kontakt, ist die erwachsene Katze jedoch meist wortlos unterwegs. Katzen haben allerdings gelernt, „ihre“ Menschen per Wortsprache auf sich aufmerksam zu machen.
- Fiepen: helles/hohes Miauen ist oft ein Hilferuf.
- Jammer: klingt traurig/klagend und zeigt Angst oder Verlangen.
- Der sogenannte “Katergesang” ist vielmehr ein Ausdruck für Revierverhalten.
- Fauchen, kann als Verteidigung/Abwehr verstanden werden oder als Ausdruck von Angst oder Wut interpretiert werden.
- Spucken ist die nächste Verteidigungsstufe. Hierbei wird die Luft mit einem lauten Geräusch ausgestoßen.
- Als letzte Warnung vor dem Angriff wird geknurrt. Das Knurren ist meist laut und andauernd.
- Mit Zwitschern rufen Katzenmütter ihr/e Kitten. Es ist ein Glückslaut der auch als Lob verstanden werden kann. Bringt dir deine Katze z.B. eine Maus als Geschenk kannst du diesen Ton vielleicht hören.
- Gurren ist ebenfalls ein freundlicher Laut, der unter anderem bei der Begrüßung zum Einsatz kommt.
- Maunzen ist wie plaudern. Manche Katzen sind wahre Plaudertaschen und erzählen dir etwas.
- Gähnen ist ein Zeichen von Müdigkeit und Entspanntheit.
- Beim Schnattern klappern die Zähne was beim Jagen verwendet wird, um die Beute zu imitieren. Dir gegenüber kann es ein Protestgeräusch sein.
- Beim Heulen/Jaulen steigt und fällt die Lautstärke. Ein Warnsignal, welches oft einen Kampf zwischen Katern ersetzt (der Lautere gewinnt).
- Kreischen/Schreien ist ein kurzer/heller Laut der vor allem bei Schmerzen geäußert wird.
Rücken beachten in der Körpersprache der Katze
Der Katzenbuckel: Eine bekannte Drohgebärde, bei dem der Rücken gewölbt wird, der Schwanz in der Höhe ist und das Fell sich aufstellt, oft mit Lauten und Angstsignalen verbunden. Doch auch nach dem Aufstehen macht sie ihren Rücken rund. In diesem Fall ist das Fell glatt und der Katzenbuckel dient dem Strecken. Beim Spielen ist der Buckel oft mit einem seitlichen Gang in Verbindung, um dich auf die „Jagd“ vorzubereiten.
Tipps, um das Verhalten deiner Katze zu deuten:
- Zuhause angekommen, läuft die Katze mit hoch erhobenem Schwanze auf uns zu. Diese Geste signalisiert, dass sich deine Katze auf dich freut.
- Bei Blickkontakt, blinzelt deine Katze einmal an. Das signalisiert ihr, dass alles in Ordnung ist und keine Gefahr droht. Schaue genau hin – deine Katze wird zurück blinzeln! Sollte sie das nur mit einem Auge tun, lächelt sie dich an 🙂
- Streift die Katze um deine Beine oder Gegenstände, möchte sie dir nicht nur „Guten Tag“ sagen, sondern gibt so ihre Duftstoffe ab und markiert somit ihr „Eigentum“.
- Das „Köpfchen geben“ ist eine Begrüßung, die tiefe Verbundenheit signalisiert.
- Hat die Katze sitzend oder liegend den Schwanz um sich geschlungen, möchte sie allein sein und will nicht gestört werden.
- Katzen, die Artgenossen oder ihre Halter anknurren, sind mit Vorsicht zu genießen. Denn dies ist eine ernstgemeinte Warnung, die du respektieren solltest. Knurren Katzen Artgenossen an, mit denen sie sich eigentlich gut verstehen, sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Katzen spüren viel schneller als wir selbst, ob ein Artgenosse krank ist oder haben selbst Schmerzen und Angst der Artgenosse könnte ihnen weh tun.
- Starre deiner Katze nicht in die Augen! Das ist eine drohende Haltung. Unter Artgenossen kann man das sogenannte „Klo-Mobbing“ manchmal beobachten. Dabei wird die Katze im Katzenklo von dem Artgenossen oft minutenlang angestarrt und traut sich nicht weg.
- Die Katze tritt mit ihren Vorderbeinen an einer Stelle. Das ist der „Milchtritt“, den Kitten beim Muttertier anwenden, um mehr Milch aus deren Zitzen zu bekommen, da so die Milchproduktion bei der Mutter angeregt wird. Macht die Katze dies nun auf „ihrem“ Menschen, ist das ein absoluter Wohlfühl- und Vertrauensbeweis! Auch oft zu sehen, wenn sich die Katze auf ihrem Schlafplatz „einrichtet“.
Katzen sind sehr klug und überreißen schnell, wie sie dich um den Finger wickeln können, um zu bekommen, was sie wollen. Beobachte deinen Haustiger genau. Jede Katze entwickelt ihre eigene Art der Kommunikation. Du wirst sehen, dass du dich bald mit deinem geliebten Freund gut verstehen wirst!

Fazit
Katzen kommunizieren mit uns Menschen mehr als wir denken. Oft sind ihre Signale klar, manchmal nur durch kleine Nuancen erkennbar. Übe dich in der Beobachtung und lerne nach und nach die Katzensprache besser zu verstehen. Nur so ist ein harmonisches Miteinander möglich.