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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag auf der Couch angekommen, Snacks bereitgestellt und gerade einen spannenden Film entdeckt. Was kann diesen Moment noch schöner machen fragst du dich? Richtig, wenn sich dein Schmusetiger auf deinen Bauch kuschelt und beginnt glückselig vor sich hin zu schnurren. Ein nur schwer zu übertreffender Glücksmoment für so manche/n HalterIn. Die beruhigende und heilende Wirkung von Katzenschnurren auf uns Menschen ist zweifelsfrei nicht von der Hand zu weisen. Doch wie machen Katzen das und schnurren Katzen eigentlich nur dann, wenn es ihnen ausschließlich gut geht?

Wie funktioniert das Schnurren von Katzen?

Hast du dich auch schon einmal gefragt, wie Katzen das eigentlich machen?

So einfach ist diese Frage gar nicht zu beantworten. Die Wissenschaft ist sich bis heute noch uneinig, wie das Schnurren zustande kommt.  Einige gehen davon aus, dass das Schnurren aus der Umleitung der Atemluft zwischen Zwerchfell und Kehlkopf resultiert. Andere sehen die Ursache in Schwingungen des “falschen Stimmbänderpaares” (zwei Hautfalten hinter den Stimmbändern). Andere ExpertInnen sagen wieder, dass etwa das Zungenbein, aber auch die Aorta oder Nervenimpulse für das Schnurren verantwortlich sein können.

Die heutzutage gängigste Hypothese geht davon aus, dass sich im Gehirn der Katze ein neuronales schwingungsfähiges System (Oszillator) befindet. Allerdings ist auch dieser Ansatz bislang nicht eindeutig geklärt.

Somit kann man leider zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz sicher sagen, was nun der anatomische Grund für das Katzenschnurren ist. Was man aber sagen kann ist, dass Katzen nicht nur ausschließlich aus Gründen des Wohlseins schnurren.

Fun Fact: Nicht jedes katzenartige Tier kann schnurren. Lediglich Hauskatzen und kleinere Wildkatzen können es. Löwe, Tiger und Co geben zwar manchmal kurze Schnurrgeräusche von sich, allerdings nicht über eine längere Zeitspanne.

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Was bedeutet es, wenn eine Katze schnurrt?

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Katzen nur dann schnurren, wenn es ihnen gut geht und sie sich wohl fühlen. Schnurren erfüllt für dein Samtpfötchen noch weitere Funktionen:

Schmerzen: Wenn sich dein Liebling möglicherweise zurückzieht und nicht angefasst werden möchte und darüber hinaus beginnt wie wild vor sich hin zu schnurren, kann das ein Zeichen von Schmerz sein. Schnurren kann nämlich eine starke beruhigende und heilende Wirkung auf deine Katze haben.

Heilung: Schnurren regt den Selbstheilungsprozess an. Durch die Vibrationen wird der ganze Katzenkörper in Schwingung (Frequenzen bis max. 150 Hz, meist liegt sie zwischen 20 und 40 Hz) versetzt, die sich positiv auf die Regeneration auswirkt. So hat man beispielsweise nachgewiesen, dass etwa Knochenbrüche viel schneller bei Katzen heilen, da Muskeln und Knochen durch die Schwingungen stimuliert und gestärkt werden.

Angst, Stress, Unwohlsein: Beim Schnurren werden auch bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet, wie zum Beispiel Serotonin. Das sogenannte Glückshormon beeinflusst nicht nur die Stimmung, sondern mindert auch mögliche Anspannungen und negative Emotionen.

Beschwichtigung: Beim Aufeinandertreffen von Artgenossen kann Schnurren ein Zeichen von “ich komme in Frieden” sein.

Kommunikation: Es kann als Aufforderung zum Spiel verstanden werden, als Zeichen für “ich habe Hunger” oder einfach als Deuter mehr Aufmerksamkeit von Herrchen oder Frauchen zu bekommen.

Mutter-Kind-Bindung: Das Schnurren der Katzenmama hilft den Kitten zur Orientierung, da frisch gebackene Kätzchen noch blind sind. Am Weg zur Zitze “verlaufen” sich nämlich die Kleinen recht häufig.

Wichtig: Leider gibt es kein allgemeingültiges Rezept, woran man in jeder Situation erkennt, was das Schnurren deiner Katze zu bedeuten hat. Beobachte das gesamte Verhalten deiner Katze. Wenn sie sich jedoch zu dir kuschelt, die Äuglein klein macht, ihren Schwanz locker hängen lässt und jede Berührung von dir offensichtlich genießt, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass sie sich rundum wohl und geborgen fühlt.

Hat Schnurren eine heilende Wirkung auf uns Menschen?

Nicht nur unsere geliebten Schmusetiger profitieren davon, ihren Körper in Schwingung zu bringen. Es ist mehrfach erwiesen, dass die Vibrationen auch einen positiven Einfluss auf uns Menschen haben. Muskeln entspannen sich, Knochen- und Gelenkserkrankungen können gemindert werden und auch Menschen produzieren beim Hören und Fühlen der Schnurrgeräusche Hormone, die unseren Körper und Geist günstig beeinflussen. PatientInnen von Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Störungen, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen können sich ebenfalls diese heilenden Schwingungen zunutze machen.

Manche Katzen merken dank ihres 6ten Sinnes wann es uns schlecht geht und kommen von sich aus zu uns, um uns mit ihrem Schnurren zu unterstützen.

Katze schnurrt am Arm

Fazit

Laut aktuellem Wissensstand ist es noch nicht eindeutig nachgewiesen, wie das Katzenschnurren anatomisch zustande kommt. Was man aber sagen kann, dass Schnurren ein wahres Allroundmittel ist das gegen miese Laune, Krankheiten und Schmerzen helfen kann. Katze müsste man eben sein.