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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Katzen haben einen ausgesprochen guten Riecher, das Aufspüren einer Futterquelle ist für sie ein Kinderspiel. Doch wie sieht es mit dem Geschmackssinn aus? Manchen Katzen schmecken bekanntlich sehr wenige Dinge, sie verweigern sogar das Katzenfutter einer anderen Marke, obwohl es die selben Geschmacksrichtung hat. Andere wiederum machen jedoch keinen Unterschied zwischen eigenem Katzenfutter und Omas hausgemachtem Schnitzel. Was für uns Menschen wahrlich ein Graus sein mag, kann für manche Katzen ein Gaumenschmaus sein. Aber warum? Inwiefern unterscheidet sich der Geschmackssinn von Katzen dem von uns Menschen?

Was Katzen schmecken können?

Geruch und Geschmack hängen miteinander zusammen, das ist kein großes Geheimnis mehr. Da uns Katzen im Riechen überlegen sind, würde man demnach vermuten, dass unsere geliebten Samtpfötchen uns auch im Geschmackssinn voraus sind. Das kann man jedoch nicht so sagen. Katzen schmecken so wie wir Menschen die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, jedoch besitzen wir Menschen mehr Geschmacksknospen auf unserer Zunge. Katzen haben ungefähr 500, Menschen hingegen bis zu 9000 dieser Geschmacksrezeptoren, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.  

Der Mensch verfügt über vier verschiedene Geschmacksknospentypen, die ihn süße, saure, bittere und salzige Lebensmittel unterscheiden lassen, plus spezielle Geschmacksknospen, die für den Geschmack von Fett und Fleisch (Umami) verantwortlich sind. Im Unterschied zu uns Menschen, besitzen Katzen aber keine Knospen für süß auf der Zunge, dafür aber über Wasserrezeptoren, welche die Frische des Wassers erkennen (regelmäßig Wasser wechseln!). Die Geschmacksrichtungen salzig, bitter, sauer und umami sind ihnen jedoch bekannt. Hunde haben nebenbei erwähnt auch die Befähigung süß zu schmecken, das kommt daher, dass Hunde keine reinen Fleischfresser, sondern Carni-Omnivoren (Fleisch-Allesfresser) sind. Katzen hingegen zählen zu den Carnivoren, also zu den reinen Fleischfressern.

Welchen Geschmack mögen Katzen?

Dieser wird bereits im Mutterleib gebildet. Was das Muttertier während der Trächtigkeit frisst, wird später eher akzeptiert. Es spielt auch eine Rolle was und wieviel die Kätzchen kennenlernen. Werden sie mit einer größeren Bandbreite an Nahrung konfrontiert, sind sie als erwachsenes Tier eher nicht mäkelig beim Fressen, lernen sie nur wenig kennen wird später alles genau überprüft was ins Maul wandert. Im Alter nimmt der Geschmackssinn ab.

Fakt ist, ob es einer Katze schmeckt oder nicht ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Nicht nur der Geruch, sondern auch die Konsistenz und Form des Futters, die Frische und die Temperatur spielen eine erhebliche Rolle.

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Können Katzen bitter und scharf schmecken?

Katzen mögen keine Bitterstoffe. Diese werden von ihnen aber erst in größeren Mengen wahrgenommen und am hinteren Teil der Zunge geschmeckt.

Schärfe ist kein Geschmack. Das Schärfegefühl entsteht durch eine Hitzeentwicklung der einen Schmerzreiz auslöst. Nachdem auch Katzen fühlende Lebewesen sind, können auch sie Schärfe wahrnehmen. Zudem führt scharfes Essen meist zu Magen-Darm-Problemen.

Die Katzenzunge

Katzen schmecken nicht nur mit ihrer Zunge. Wer schon einmal von einer Katze abgeschleckt wurde, dem ist die raue Katzenzunge bekannt. Auf ihr befinden sich kleine Papillen, sogenannte kleine „Hornstacheln“. Diese sind nach hinten gerichtet und dienen unter anderem der Fellpflege. Unsere Fellnasen brauchen ihre bewegliche Zunge auch zur Flüssigkeitsaufnahme. Die Zungenspitze kann hierfür eingerollt werden und wie eine Schaufel Wasser aufnehmen.

Die Zunge ist auch für den Temperaturausgleich zuständig, denn auch Katzen können hecheln (jedoch erst nach ausgiebiger Bewegung). Dadurch kühlen sie ihre Körpertemperatur ab, denn schwitzen können sie nur über die Pfoten. Der Speichel verdunstet am Fell und kühlt so den Körper.

Katzenzunge

Fazit

Was und in welchem Ausmaß Katzen schmecken kann man per se nicht sagen, da auch unsere Lieblinge ihre Vorlieben haben. Fakt ist, sie besitzen zum Teil über die gleichen Geschmacksknospen wie der Mensch. Zwar sind sie nicht befähigt süß zu schmecken, da ihnen die dafür verantwortlichen Geschmacksrezeptoren fehlen, dafür sind sie in der Lage die Wasserqualität zu erschmecken. Der Geschmackssinn dient grundsätzlich zum Unterscheiden von genießbaren und ungenießbaren Nahrungsmittel. Auch wenn Katzen diesen Sinn nutzen verlassen sie sich hierbei eher auf ihren ausgeprägten Geruchssinn.