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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wenn man Katze und Mensch bezüglich der Sinne gegenüberstellt, lässt sich sagen, dass Katzen uns im Riechen und Hören deutlich überlegen sind, der Seh– und Geschmacksinn ist jedoch im Vergleich weniger stark ausgeprägt. Wie sieht das beim Tastsinn aus, kann man hier auch einen Vergleich wagen? Diese Frage und welche Funktionen die Katzenpfoten haben, kannst du hier nachlesen.  

Wie fühlt die Katze?

Der Tastsinn ist der Sinn, der sich zuallererst entwickelt. Frisch gebackene Kätzchen können weder sehen noch hören und auch der Geruchssinn ist noch nicht zur Gänze entwickelt. Sie orientieren sich hauptsächlich mit ihrem Tastsinn, um an die Zitzen ihrer Mama zu kommen. Vor allem mit ihren Tasthaaren und im Speziellen mit ihren Schnurrbarthaaren (Vibrissen), die sich schon im Mutterleib entwickeln, finden sie ohne Probleme die Milchquelle, ansonsten fällt die Behaarung noch spärlich aus. Diese Vibrissen sind dicker als normale Haare und reichen auch tiefer in die Haut.

Tastsinn von Katzen

Eine ausgewachsene Katze ist am gesamten Körper mit Tastrezeptoren ausgestattet, im Gesicht, an den Pfoten, Ellbogen und an den Innenseiten der Vorderbeine. Besonders an den Schnurrhaaren sind sie sehr sensibel. Über ihre Pfoten nehmen sie feinste Vibrationen wahr und wissen so wo sich zum Beispiel die Maus befindet. Die Tastrezeptoren sind so empfindlich, dass es nur eines Lüftchens bedarf, um diese zu reizen. Vor allem mit ihren Schnurrbarthaaren können sie Distanzen messen und bekommen Informationen über ihre Umwelt. Auch können sie mithilfe ihrer Schnurrhaare ermitteln, ob sie durch eine Öffnung passen oder nicht. Fehlen der Katze diese „Antennen“ oder werden sie abgeschnitten, wird sie oft unsicher, ängstlich und bewegt sich komisch, da ihr eine Art der Wahrnehmung fehlt. Sie wären auch in der nächtlichen Jagd ziemlich eingeschränkt, da sie sich mithilfe der Vibrissen orientieren.

Auch in ihrer Kommunikation wären sie eingeschränkt. Nach vorne gerichtete Schnurrhaare bedeuten zum Beispiel Freude und Neugier.

Katzen verfügen Großteiles über Kälterezeptoren, lediglich auf der Nase sind sie mit Wärmerezeptoren ausgestattet. Diese dienen einem Kätzchen dazu, seine Mama zu finden und ist damit evolutionsbedingt zu erklären. Wenn sich eine Katze zum Beispiel verbrennt werden diese Reize nicht als Wärme, sondern als Schmerzreiz zum Gehirn geleitet. Denn natürlich können sie, wie alle Lebewesen, Schmerzen empfinden.  

Berührung verbindet 

Nicht nur wir Menschen sind soziale Lebewesen, auch unsere geschätzten Katzen lieben und brauchen die Nähe zu Artgenossen und zu ihren Menschen. Über Berührungen gehen Katzen soziale und emotionale Bindungen ein. Durch Berührung, wie ausgiebiges Streicheln oder Kontaktliegen wird nicht nur die Bindung zum Tier an Menschen und umgekehrt natürlich intensiviert, es ist auch nachgewiesen, dass Berührungen bei der Katze Ruhe und Gelassenheit sowie Zufriedenheit auslöst. Dabei wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Achte dabei darauf wo und ob deine Katze berührt werden möchte und zwinge sie nicht zum Kuscheln. Oft spürst du wie dich kleine Katzenpfoten anstupsen, das ist ein Zeichen von Zugneigung.

Eine zärtliche Fellpflege, wie zum Beispiel Bürsten, hat natürlich die gleiche entspannende Wirkung auf deinen Liebling (vorausgesetzt er kennt und mag das).  Auch die Beziehung zu Artgenossen wird durch Berührung und Nähe verstärkt. Natürlich muss man an dieser Stelle auch festhalten, dass Katzen uns nicht nur aufgrund ihrer Kuschelbedürftigkeit mit ihren Katzenpfoten berühren, dabei werden auch Duftstoffe ausgetauscht, wir werden quasi markiert.

Katzen Pfote auf Hand

Fazit

Ob der Tastsinn bei Mensch oder Katze stärker ausgeprägt ist, kann man per se nicht sagen. Was man aber sagen kann ist, dass der Tastsinn bei allen Lebewesen der Orientierung, der sozialen Bindung und der Kommunikation dient. Das bedeutet, je intensiver der Körperkontakt zu deiner Samtpfote ist, desto entspannter und glücklicher ist dieser. Und ganz ehrlich, bei uns Menschen ist es doch nicht anders. TOBALIE wünscht euch schöne kuschlige Stunden.