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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Große, sehnsüchtige Knopfäuglein starren dich an? Ein feuchtes, triefendes Schnauzerl stupst dich an, begleitet von winselnden Geräuschen und lautstarken Befehlen endlich etwas von deiner Mahlzeit abzugeben? Kennst du das? Wie du deinem Hund Betteln abgewöhnen kannst, erfährst du hier.

Warum betteln Hunde?

In der Regel handelt es sich bei diesem oft unliebsamen Verhalten, um ein meist konditioniertes Verhalten. Was bedeutet nun Konditionierung? Im Grunde bedeutet es, dass du das Betteln deinem Liebling selbst antrainiert hast.

Vom betörenden Geruch angelockt, wird dein Hund deine und die Nähe deines wunderbar duftenden Mahls aufsuchen. Nichts ahnend und gut meinend, hast du auf seinen süßen, unwiderstehlichen Blick reagiert und ihm etwas abgegeben.

Zack, hier hast du den Salat, denn so hat deine Fellnase gelernt, dass er bloß “süß schauen” muss und er bekommt das, was er will. Je öfter du dieses Verhalten dann nährst, also je öfter du deinen Hund quasi für sein Verhalten belohnst, desto stärker verankert sich dieses Verhalten in seinem Gedächtnis.

Ein “Nein” wird er nicht mehr nachvollziehen können und so lange und intensiv betteln, bis das Objekt der Begierde in seiner Schnauze landet. Sobald dein treuer Freund nun irgendeine Art von “Fressbarem” mittels seiner sensiblen Nase aufnimmt, erfolgt das Verhalten, dass wir Menschen als Betteln bezeichnen.

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Was darf mein Hund vom Tisch essen?

Fakt ist, es ist für HalterInnen enorm schwer diesem “Dackelblick”, diesem durchdringlichen und sehnsüchtigen Blick unserer geschätzten Vierbeiner zu widerstehen. Doch bedenke, dass du deinem Liebling und auch dir einen enormen Gefallen tust, wenn du davon absiehst.

Zumal viele Lebensmittel, die auf unseren Tellern landen, zum Teil zu scharf gewürzt, nicht bekömmlich sind und im schlimmsten Fall sogar giftig sein können. Giftige Lebensmittel findest du hier.

Hier ist Konsequenz gefragt. Zeige deinem Hund was er stattdessen tun soll. Mit einem “Na hin und wieder geht schon” machst du deinem Schatz auch keine Freude, denn dein Hund wird zwischen den verschiedenen Situationen nicht unterscheiden können. Denn der Hund ist jedes Mal, wenn du etwas Essbares hast, in der Erwartungshaltung, es könnte etwas abfallen. Das bereitet Stress und er kann nicht zur Ruhe kommen, wenn gegessen wird.

Wie kannst du dem Hund Betteln abgewöhnen?

Wenn das Betteln deines Hundes schon Ausmaße angenommen hat, dass du- überspitzt dargestellt- um deine Mahlzeiten fürchten musst, ist es höchste Zeit gegenzusteuern. Doch wie kannst du deinem Hund nun das Betteln wieder abgewöhnen?

  • Mache dir bewusst, dass das Training vor allem Zeit, Geduld und starke Nerven braucht. Denn dein Hund wird nicht sofort verstehen wieso es plötzlich nichts mehr gibt und wird womöglich frustriert sein.
  • Überlege dir was dein Hund tun soll, während du isst. Zum Beispiel auf seinem Platz entspannen.
  • Übe nun deinen Hund in sein Bett zu schicken, bis dieser dort entspannt ist.
  • Wenn du nun am Essen bist und dein Hund in freudiger Erwartung neben dir sitzt und bettelt, schicke ihn ruhig auf seinen Platz zurück.
  • Schimpfe nicht mit ihm und vor allem gib ihm nichts von deinem Essen ab.
  • Gehe zurück zu deinem Essplatz. Steht dein Hund wieder auf und geht zu dir, wiederhole diesen Schritt.
  • Bleibt dein Hund einige Sekunden eigenständig liegen, bekommt er eine richtig tolle Belohnung, aber an seinem Platz.
  • Nun kannst du die zeitlichen Intervalle schrittweise erhöhen. Du wirst sehen, nach einer Zeit wird dein felliger Freund sich, ohne der Erwartung etwas abzubekommen, von selbst auf seinen Platz zurückziehen und entspannen.  
  • Wenn dein Hund dann automatisch sein Plätzchen aufsucht, wenn er bemerkt, dass du am Essen bist, ist die neue Konditionierung geglückt.
  • Um keinen Rückschritt zu erfahren, ist es ganz wichtig, dass du konsequent bleibst.
  • Bitte auch deinen Besuch, sich an diese Regeln zu halten.

Falls du Hilfe bei der Durchführung benötigst, kannst du dich an eine/n HundetrainerIn wenden.

Hund will Essen vom Tisch

Fazit

So ein bettelnder Hund kann beides: Entzücken und nerven. Vor allem aber im öffentlichen Bereich- im Restaurant o.Ä. wirft ein bettelnder Hund schnell einmal ein schlechtes Licht auf dich. Zudem tut es deinem Hund nicht gut. Einerseits hat er mehr Stress und andererseits ist unsere Nahrung nicht gesund für deinen Hund. Konsequenz in der Erziehung ist demnach ein wichtiger Faktor, um das Betteln deines zu vermeiden bzw. wieder einzustellen.