Jeder Hund entwickelt im Laufe seines Lebens seine eigene Körpersprache und Art hündisch zu sprechen. Abhängig von seinen Erfahrungen, wird er gewisse Beschwichtigungssignale und Verhaltensweise öfter oder seltener bis nie zeigen. Was ist sind die Eskalationsstufen und wie gehst du damit um?
Auf der Eskalationsskale siehst du die Stufen von entspannt bis zum Biss und weißt in welchem Erregungslevel sich der Hund befindet.

Alle Hunde werden mit derselben Veranlagung geboren und können alle Beschwichtigungssignale zeigen. Lernt der Hund, dass diese ihm nichts nutzen, wird er solche weniger oft einsetzen und die Eskalationsstufen nach “oben” gehen. Ein schwarzes Tier wird z.B. häufiger Züngeln, da die rosa Zunge am schwarzen Fell besser sichtbarer ist, als blinzeln, denn das sieht man von der Ferne weniger gut. Mit der Zeit lernt er, welche Signale vom Gegenüber ernst genommen werden und welche nicht.
Signale des Hundes deuten
Somit ist es wichtig deinen Hund genau zu beobachten und seine Sprache ernst zu nehmen. Zu oft hört man „Da muss er durch“, doch dieser Gedanke kann fatal sein. Denn werden die Signale im grünen Bereich ignoriert (egal ob von Artgenossen oder Menschen), muss der Hund Verhalten aus der gelben oder orangen Zone zeigen. Oft werden sie dann für bellen, Zähne zeigen und knurren bestraft. Was dann passiert ist, dass dein Tier sich irgendwann nicht mehr anders zu helfen weiß und „plötzlich“ beißt. Doch es wurde sein Verhalten auf den Eskalationsstufen schlicht nicht wahr -bzw. ernstgenommen.
Ist der Erregungszustand deines Hundes einmal im oberen Bereich der Eskalationsstufen, fällt es ihm schwer sich allein wieder so weit zu beruhigen, dass er aufnahmefähig ist. In diesem Zustand nehmen die Tiere kein Futter mehr an und sind nicht ansprechbar. Lernen ist hier unmöglich, Strafe macht es noch schlimmer. Hier ist es hilfreich ein Entspannungssignal aufzubauen, welches den Hund wieder soweit beruhigt, dass er zumindest wieder kurz die Aufmerksamkeit zu dir lenken kann. Frage dazu am besten eine/n TrainerIn.

Hundesprache verstehen und ernst nehmen
Verbiete deinem Hund niemals Beschwichtigungssignale zu zeigen. Denn diese sind die erste Warnung, dass er sich in der Situation unwohl fühlt. Hilf ihm stattdessen aus der Situation heraus, dann lernt er, dass er sich auf dich verlassen kann. Überlässt man es ihm selbst, hat er die Wahl zu fliehen oder zu kämpfen. In beiden Fällen macht er negative Erfahrungen und lernt vor allem, dass er sich auf dich nicht verlassen kann.
Bellen, Knurren und Co gehören zum Repertoire der Hundesprache und zeigen uns, dass wir die ersten Anzeichen schon übersehen haben. Hunde haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten, welches sie als Welpe von und mit ihren Elterntieren und Geschwistern lernen. Bestrafe deinen Vierbeiner nicht dafür, sondern sei dankbar, dass er dich warnt. Denn kein Hund will zubeißen müssen. Leider haben die Tiere oft keine andere Wahl mehr und sehen keinen anderen Ausweg.

Fazit
Lasse es nicht bis in den roten Bereich kommen, sondern beschäftige dich mit den Beschwichtigungssignalen, der Körpersprache, dem Ausdrucksverhalten und beobachte deinen Hund genau. Du wirst schnell sehen, welche Signale dein Liebling zeigt und wie harmonisch euer zusammenleben ist, wenn ihr euch gegenseitig respektiert.