Über die autoren

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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Das Auto wird gerne als Transportmittel genutzt, um sicher von A nach B zu gelangen. Doch genauso wie unseren Kindern, kann auch unseren Hunden dabei übel werden. Beim Autofahren mit Hund sollten deshalb unbedingt ein paar Punkte beachtet werden. Wie du deinen Liebling bereits im Welpenalter ans Autofahren gewöhnst und wie du ihn am besten sicherst, erfährst du in diesem Artikel.

Wie soll ein Hund im Auto fahren?

Eines steht fest, der Hund muss im Auto gesichert werden! Denn bei einem Unfall kann er sonst schwer verletzt werden oder sogar tödlich verunglücken. Außerdem bist du als Fahrer schnell abgelenkt, wenn dein Liebling zu dir möchte. Verkehrsrechtlich gesehen gilt ein Tier während der Autofahrt als „Ladung“. Laut der Straßenverkehrsordnung §23 StVO ist eine Fracht während der Fahrt so zu sichern, dass die Verkehrssicherheit zu keiner Zeit beeinträchtigt ist. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe.

Es gibt viele Möglichkeiten der Sicherung wie Abtrenngitter oder Netze, Anschnallsysteme, Taschen oder Boxen. Am sichersten, vor allem für das Tier, sind TÜV geprüfte Metall Transportboxen. Diese halten im Falle eines Unfalls am besten Stand und sind für die meisten Hunde am komfortabelsten. Das beweisen auch Tests des TCS oder der Stiftung Warentest https://www.youtube.com/watch?v=se7baFKpxF0.

Wähle die Box in der passenden Größe, sprich groß genug, dass der Hund darin liegen, sitzen und stehen kann. Jedoch nicht größer, denn im Falle einer Bremsung hat er sonst zu viel Raum und kann sich schneller verletzen. Stelle die Box am besten in den Kofferraum oder auf den Rücksitz, wichtig ist sie mit Gurten zu fixieren.


Ebenso gibt es in Österreich eine Warnwestenpflicht für unsere Hunde. Es muss eine Warnweste für den Hund mitgeführt und, im Falle einer Panne, getragen werden.

In vielen Situationen praktisch ist eine Rettungsdecke, welche man auch immer dabei haben sollte.

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Wie gewöhnt man den Hund ans Autofahren?

Idealerweise fängst du schon im Welpenalter damit an. Es gibt viele Wege deinen Welpen an das Fahren im Auto zu gewöhnen, es hängt ganz vom Charakter deines Lieblings ab. Für ein individuelles Training kontaktiere eine/n TrainerIn. Wertvolle Tipps:

  • Gewöhne den Hund zu Hause an die Box. Mache es ihm mit einer Decke gemütlich und lasse ihn darin etwas Gutes kauen. So verbindet er die Box schnell mit positiven Gefühlen.
  • Stelle die Box ins Auto und lasse deinen Welpen einsteigen. Belohne ihn und gib ihm Leckerlis. Anschließend darf er wieder aussteigen.
    Achtung: hast du ein hohes Auto hebe deinen Liebling anfangs rein und raus, damit du seine wachsenden Gelenke schonst. Hast du einen sehr großen Hund gewöhne ihn auch an eine Einstiegshilfe (Rampe).
  • Im nächsten Schritt startest du den Motor, während der Welpe mit etwas Leckerem beschäftigt ist. Motor wieder ausstellen und ab nach Hause.
  • Beim nächsten Mal kannst du losfahren. Wähle Anfangs kurze gerade Strecken. Kurvige Wege verträgt so manch empfindlicher Magen schlecht. Versuche die Fenster zuzuhängen, da der Gleichgewichtssinn schnell durcheinander kommt, wenn die Umgebung sich „bewegt“ der Körper aber still steht. Gib deinem Liebling nicht die volle Mahlzeit vor der Autofahrt, sonst könnte das Frühstück wieder zum Vorschein kommen.
  • Fahre an einen Ort, an dem es für den Welpen schön ist. Vielleicht wartet ein spannender Spaziergang auf ihn? Fährst du immer nur zum Tierarzt, wird der Hund bald nicht mehr gerne einsteigen.

Wie schnell du zum nächsten Schritt übergehen kannst, ob du Schritte überspringen kannst oder noch Zwischenschritte einbauen musst hängt ganz vom Hund ab. Achte darauf, dass er zu jeder Zeit entspannt ist. So klappt das Autofahren mit Hund bestimmt bald.

Was tun, wenn der Hund Angst vorm Autofahren hat?

Findet dein Vierbeiner das Autofahren alles andere als toll?
Es könnte daran liegen, dass er etwas Schlechtes erlebt hat. Entweder wurde ihm wiederholt übel, er wurde immer an negativ verknüpfte Orte z.B. dem Tierarzt gefahren, er hat sich bei einer Bremsung verletzt, er hat Schmerzen beim Einstieg, er hat sich erschreckt (Scheibenwischer, Hupe, Radio, …) oder viele andere Ursachen. Hunde aus dem Ausland (Welpenmafia) haben ebenfalls oft anstrengende Transporte hinter sich. Ohne Wasser, Licht, Platz und mit vielen anderen Tieren, müssen sie lange aushalten.

Hier ist deine Geduld gefragt. Dein Hund braucht Vertrauen zu dir und muss lernen, dass Autofahren nur halb so schlimm ist. Du kannst ihn, wie einen Welpen wieder langsam gewöhnen. Achte darauf zu welchem Zeitpunkt dein Hund nervös wird. Oft reicht schon der Autoschlüssel als Auslöser der negativen Gefühle.

Eine Rampe kann den Einstieg erleichtern, sollte er damit Probleme haben.

Was kann ich machen, wenn mein Hund sehr aufgeregt ist?

Das Gegenteil ist der Fall und dein Hund freut sich so sehr, dass er es kaum noch erwarten kann?
Häufig lernen Hunde Autofahren ist super, denn es geht an aufregende Orte. Sie können es kaum abwarten, sind unruhig, bellen und würden am liebsten sofort los Starten. Das Schlüsselwort lautet Ruhe. Deine Fellnase muss lernen, dass er nur entspannt und mit Geduld ans Ziel kommt. Ist er schon beim Einsteigen hibbelig, steig wieder aus und gehe in der gewohnten Umgebung spazieren. Manche Hunde lassen sich mit Kauartikel etwas herunterbringen, auch hier gilt es individuell auf deinen Liebling zu achten.

Aussteigen darf dein Hund von nun an nur auf dein Signal. Dazu machst du die Tür der Transportbox ein Stück auf. Möchte dein Hund gleich auf und davon, schließt du sie vorsichtig wieder. Dieses Spiel wird solange gespielt, bis du die Türe offen lassen kannst und dein Liebling entspannt darin wartet. Auf dein Ok darf er aussteigen. Dreht er nun gleich wieder auf, streu ihm eine paar Leckerlis beim Auto und lass ihn suchen. Nun beginnt ihr gemeinsam euren Spaziergang.

Fazit

Eine Reise mit dem Auto ist praktisch, da Pausen eingelegt werden können. Doch für unsere Tiere ist es nicht selbstverständlich, dass Autofahren etwas Gutes ist. Zeige deinem Liebling, wie schön Autofahrten sein können und denke an die passende Sicherung! So wird das Autofahren mit Hund entspannt. Angenehme und sichere Fahrten!