Agility ist in aller Munde. Doch was ist diese Hundesport und welche Alternativen gibt es?
Was ist Agility?
Bei Agility muss dein Hund einen Parcours, in einer vorgegebenen Reihenfolge, bewältigen. Du gibst die Kommandos und führst deinen Liebling durch Hindernisse, wie große Reifen, den Tunnel, über Wippen, verschiedene Stege, den Slalom und weitere Hürden. Sprünge und Schnelligkeit sind hier ebenso gefragt, wie Konzentration und Koordination.
Agility in der Stadt
Agility ist nicht nur für unsere geliebten Hunde eine tolle Möglichkeit sich körperlich, wie geistig fit zu halten. Auch wir Menschen profitieren von dieser sportlichen Aktivität und darüber hinaus wird auch die Mensch-Tier-Beziehung gestärkt und gefestigt. Für den Agilitysport benötigt man recht viel Platz. Am Land findet sich leicht ein Plätzchen dafür, aber was ist, wenn ich in einer belebten Stadt wohne und nicht immer die Möglichkeit habe spontan aufs Land zu fahren oder einen größeren Park aufzusuchen?
Auch von der Stadt aus lassen sich meist Grünflächen, Parks oder auch ein Wald problemlos erreichen. Sollte dies eben einmal nicht möglich sein, können auch „Stadtgeräte“ wie Treppen, Laternen, Bänke, Büsche oder Bäume für die Fitness und Aufbau der Muskulatur des Hundes (und natürlich auch deiner) genutzt werden.
Alternative “Stadtgeräte”
Die Übung „Slalom“ kennen viele aus dem Agilitysport. Wie wäre es mit einem geschickten Lauf um Laternen oder Sperrpfosten herum? Mit ein bisschen Übung lernen Hunde auf Fingerzeig die Richtung zu wechseln. Diese Übung eignet sich hervorragend zur Steigerung der Konzentration. Mit dem Signal„herum“ können auch andere Hindernisse, wie zum Beispiel Büsche o.Ä. dazu verwendet werden. Aber nicht nur sportliche Aktivitäten können auf grauem Asphalt und zwischen Häusern unternommen werden. Auch Suchspiele lassen sich perfekt in den Spaziergang einbauen. Futterbeutel werden meistens am Boden versteckt, daher kann zur Abwechslung ein erhöhtes Versteck auf einem Mauervorsprung oder Sitzbänkchen eingebaut werden. Du kannst auch unauffällig ein Spielzeug während des Spaziergangs fallen lassen. Lass es ihn nach einigen Schritten suchen. Dein Hund wird es rasch finden und nach einiger Zeit kann die Strecke immer weiter verlängert werden.

Welche Hunde eignen sich für Agility?
Diese Sportart ist leider nicht für jeden Hund geeignet. Für große bzw. schwere oder ältere Hunde ist dieser Sport weniger förderlich, sowie für Hunde deren Bewegungsapparat vorbelastet ist. Einige Hunde steigern sich hinein, um uns zu gefallen und sind einem großen Stress ausgesetzt. Zu viel des Guten ist ungesund. Sie zeigen nicht, dass sie erschöpft sind und machen immer weiter. Achte darauf, ob es deinem Hund Spaß macht und denke daran, dass ein, zwei Mal die Woche am Sportplatz deinen Hund lange nicht auslastet. Ganz im Gegenteil, wird er nie ruhig beschäftigt ist er schnell überfordert. Vor allem für „hyperaktive“ Hunde ist es wichtig Ruhe zu lernen und herunterzukommen.
Die gelenksschonendere Variante
Wie gesagt, Hundeagility kann zum Teil ziemlich anstrengend für deine Fellnase sein und die Gelenke stark belasten. Wie wäre es mit folgenden Alternativen?
Das kurze Stehen mit den Vorderbeinen auf einer Gehsteigkante, eine halbe Minute dreimal täglich, bewirkt eine Stärkung der Oberschenkel- und Rückenmuskulatur. Die Balance deines Hundes kannst du üben, wenn du seinen Kopf mit einem Leckerli langsam in Richtung Boden führst, wo er das kleine Futterstückchen natürlich auch bekommt. Nachher lässt du ihn wieder nach oben blicken und wiederholst die Übung. Die Balance lässt sich auch stärken, wenn dein treuer Freund auf einem Bänkchen sitzt und du dir abwechselnd die rechte und linke Pfote geben lässt. Niedrige Bänke laden auch dazu ein, den Hund darunter durch robben zu lassen. Diese Bewegung stärkt die Schulterpartie und Hinterhand.
Qualität statt Quantität
Unter diesem Motto sollte die adäquate Auslastung eines Hundes stehen. Suchspiele, bei denen dein geschätzter Freund seine Nase einsetzen darf, und manche Konzentrationsübungen sind meist spannender und ermüdender als eintönige Spaziergänge oder langes Ball spielen. Es gibt nichts Schöneres, als mit seinem geliebten Hund etwas zu unternehmen. Im Vordergrund sollte aber immer der gemeinsame Spaß und die Gesundheit des Tieres stehen. Fitness- und Bewegungstraining sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden, vor allem wenn der Hund bereits Probleme mit dem Bewegungsapparat hat. Ansonsten steht einem lustigen Stadt-Agility nichts mehr im Wege.

Fazit
Du siehst, es muss nicht immer der bestens ausgestattete Agilitiypark sein. Mit ein bisschen Fantasie kannst du auch innerhalb turbulenter Städte verschiedene Dinge in Trainingsgeräte verwandeln, um dich und deinen Vierbeiner in Form zu halten. Im Mittelpunkt sollte jedoch immer der Spaß stehen und für größere, ältere oder gesundheitlich belastete Hunde eignen sich im Besonderen die gelenkschonenderen Alternativen. Viel Spaß beim gemeinsamen Training.