Wir laufen auf der Straße an unzähligen Plakaten vorbei und sehen im Internet überall Werbebilder und -videos. Welche uns dabei oft ins Auge stechen, sind diejenigen mit süßen Tierbildern. Warum gibt es Werbung mit Tieren? Wie werden die Tiere in der Werbung dargestellt? Es lohnt sich hier mal näher hinzusehen.
Warum Tiere in der Werbung?
Viele Firmen greifen beim Marketing auf Tiere zurück. Warum ist ganz klar, fast jeder findet sie niedlich. Vor allem Tiere mit Kindchenschema (runder Kopf, große Augen etc.) finden sich häufig als Darsteller in den Medien. Durch diese Emotionalität erhoffen sich Firmen ein gutes Image und mehr Verkäufe.
Wie werden die Tiere in der Werbung dargestellt?
Häufig werden echte Tiere in der Werbung gezeigt, aber auch in gezeichneter Form „wirken“ sie. Dafür gibt es sogar speziell ausgebildete Film- und Werbetiere. Diese sind es gewohnt vor der Kamera zu sein.
Agenturen für Werbung mit Tieren
Firmen können nun bei den Filmtieragenturen das Tier anfordern, welches sie für ihre Werbung brauchen. Manchmal wird ein spezielles Aussehen gesucht oder auch ein gewisses Können benötigt. So muss das Tier dann Tricks können, um die Marke möglichst gut zu präsentieren.

Warum ist Werbung mit Tieren nicht immer gut?
Die meisten Menschen hinterfragen nicht alles was sie sehen. Wird etwas als lieb empfunden möchte man es haben. Umso häufiger wir etwas sehen, umso normaler wird es für uns. Als Firma ist man immer auch zu einem gewissen Teil Vorbild für die Menschen.
Sieht man nun überall z.B. Französische Bulldoggen oder Britisch Kurzhaar Katzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr Menschen für diese Rasse entscheiden. Dadurch, dass sie diese Tiere überall bewusst oder unbewusst sehen, wird nicht über das Leid der Tiere nachgedacht. Was uns im Alltag oft begegnet, wird schnell zur Normalität.
Was wird bei der Werbung mit Tieren oft übersehen?
Da leider häufig mit Qualzuchten geworben wird, steigt damit auch das Tierleid. Die wenigsten Marketingteams beschäftigen sich mit den Rassen oder gar der Körpersprache der Tiere. So sieht man leider sehr viele Tiere in der Werbung, die entweder körperlich leiden (Atemprobleme, hervortretende Augen, Faltenbildung, etc.) oder sehr gestresst sind.
Als Beispiel werden gerne lachende Hunde in der Werbung gezeigt. Doch was für uns nach Lachen aussieht, ist eigentlich ein deutliches Stresssignal des Hundes, der sich in der Situation unwohl fühlt. Ebenso „lustige“ Tiere finden Anklang, da sich zu wenig Menschen mit den Tieren auskennen. Heraushängende Zungen, sitzende Hunde, schnarchende Tiere usw. deuten auf Krankheiten der Tiere hin.
Auch verkleidete Tiere werden als witzig empfunden, doch für die meisten Tiere ist so eine Verkleidung weniger lustig und meist sogar ein großer Stress.
Die Ausrüstung ist ebenfalls ein Punkt. Oft sieht man Hunde mit dünnen Halsbändern oder gar Würgeketten (die in Österreich verboten sind). Passende Brustgeschirre und adäquate Leinen, sieht man hingegen recht selten.

Fazit
Werbung beeinflusst das Konsumverhalten und das Bild was wir als schön und erstrebenswert empfinden. Tiere sind fühlende Lebewesen und sollten nicht für Werbezwecke missbraucht werden. Die Werbung mit Tieren wird oft mit Qualzuchten oder „lustig“ aussehenden Tieren gemacht, wodurch ein falsches Bild entsteht. Vielmehr sollten Firmen Bewusstsein wecken und ein Vorbild sein, um Tierleid zu vermindern und nicht zu fördern.