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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Manche Hunde riechen mehr als andere, nach dem typischen Hundegeruch. Was können die Gründe für vermehrtes Duften deines Lieblings sein und was kannst du tun, wenn dein Hund stinkt? Und ist es bei langhaarigen Hunden stärker oder wenn sie nass werden? Riecht jeder Hund oder nur manche Rassen? Ist der Eigengeruch vom Geschlecht abhängig? Kann man den Gestank verhindern?

Wie entsteht der Hundegeruch?

Die meisten Hunde haben einen typischen Eigengeruch, der absolut normal ist und vor allem von den HalterInnen meist auch geliebt wird. Hauptgrund dafür sind die Talgdrüsen in der Haut, die eine ölige Flüssigkeit produzieren, um die Haut zu schützen und das Fell geschmeidig zu halten. In dieser Drüsenflüssigkeit befinden sich diverse Duftmoleküle, die eben diesen typischen Geruch ausmachen.

Neben den normalen Duftpartikeln befinden sich im Fell auch abgestorbene Hautschuppen, lose Haare, Schmutzpartikel, Bakterien und Co. Dieses Potpourri kann schon einmal dazu führen, dass dein geliebter Hund anfängt unangenehm zu riechen.

Ein für uns eher unangenehmer Geruch wird in den Analdrüsen produziert. Dieses Sekret wird beim Kotabsatz abgegeben und ist sozusagen die Visitenkarten. Denn anhand dieses Dufts wird dein Liebling von Artgenossen erkannt.

Warum riecht der Hund nach Käse?

Auch Schweißfüße haben beim Hund einen ganz eigenen Geruch. Manche sagen sie riechen nach Popcorn andere vergleichen es eher mit Käse. Denn auf den Pfoten haben Hunde Schweißdrüsen. Wenn der Schweiß von Mikroorganismen zersetzt wird und Fettsäuremoleküle entstehen, ergibt dies den typischen Hundepfotengeruch.

Warum der Hund stinkt?

Welche Gründe es gibt, wenn der Hund stinkt:

  • Wenn das Fell eines Hundes nass wird, riecht es stärker und für manche auch unangenehmer. Denn kommt das Fell mit Wasser in Kontakt, werden gewisse Stoffwechselprodukte, die von Mikroorganismen produziert werden, freigesetzt. Vor allem der Talg, der zum Schutz vor Nässe und Bakterien produziert wird, macht dass dein Hund stinkt. Feuchte Luft nimmt zudem mehr Geruchsmoleküle auf, weshalb wir die Gerüche stärker wahrnehmen.
  • Auch wenn sich dein treuer Freund einmal in Aas oder dergleichen wälzen sollte, was für unsere Vierbeiner durchaus normal ist, wird er vermutlich eher nicht nach Rosen duften. So verhält es sich auch, wenn er einmal etwas fressen sollte, was für unseren Menschengaumen eher unappetitlich ist.
  • Speisereste, die in den Zähnen festsitzen, können mit der Zeit anfangen zu riechen. Darum sollte auf die Maulhygiene Wert gelegt werden.
  • Ebenso können ältere Hunde stärker riechen, da ihr Stoffwechsel nicht mehr so schnell arbeitet. Leber und Nieren können im Alter oft weniger Schadstoffe filtern, sodass mehr „Abfallstoffe“ über die Haut ausgeschieden werden. Allerdings steigen bei älteren Hunden generell die Risikofaktoren (schlechte Zähne, u.v.m.) üble Körpergerüche zu entwickeln.
  • Auch Verdauungsprobleme und Blähungen können für unangenehmen Gerüche sorgen. Hat dein Vierbeiner öfters Flatulenzen, Durchfall oder Ähnliches solltest du dies medizinisch abklären lassen.

Wenn dein Liebling also mal mehr, mal weniger stark riecht, ist das absolut normal und unbedenklich. Wenn er allerdings über eine längere Zeit unangenehm riechen sollte, gilt es die Ursache zu erforschen, da in diesem Fall auch Krankheiten und Co nicht ausgeschlossen werden können.

Welche medizinischen Ursachen können hinter dem Gestank von Hunden stecken?

Ein anhaltender schlechter Körpergeruch kann bei Hunden nicht nur ein Zeichen von schlechter Hygiene und Pflege sein, auch gesundheitliche Probleme können leider nicht ausgeschlossen werden.

  • Diverse Hautkrankheiten
  • Allergien
  • Parasitenbefall
  • Entzündungen, Verletzungen
  • Urin- und Kotinkontinenz
  • Geschlechtskrankheiten
  • Zahnprobleme, Krankheiten der Maulhöhle
  • Magen- Darmprobleme
  • Ohrenerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Diabetes
  • Hormone
  • Schweißdrüsen an den Pfoten
  • Probleme mit der Analdrüse
  • Schlechte Fellgesundheit, verfilztes Fell
  • Qualitativ schlechtes Futter
  • u.v.m.

Die Gründe für einen unangenehmen Geruch sind so vielseitig, wie die verschiedenen Hunderassen an sich. Wenn sich bei deiner Ursachenforschung kein Grund ausfindig machen lässt, der sich durch einfache Reinigungsmaßnahmen entfernen lässt, ist auf jeden Fall ein Besuch in einer Tierklinik anzuraten.

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Ist der Geruch von Hunden von der Rasse abhängig?

Ja, es gibt Hunde die mehr riechen als andere. In der Regel riechen langhaarige Rassen und Rassen mit mehr Unterwolle intensiver als Rassen mit kurzem Haarkleid und wenig Unterwolle.

Manche Hunderassen mit ausgeprägteren Hautfalten, wie in etwa der Shar-Pei, neigen öfters zu Hautfaltenentzündungen. So verhält es sich leider auch mit Rassen, deren Nasen zu kurz geraten sind. Rassen wie beispielsweise Mops, Pekinese und Bulldogge haben auch häufiger mit Hautproblemen, die zu geruchsintensiven Entzündungen führen können, zu kämpfen.

Riechen Rüden stärker?

Geschlechtliche Unterschiede, wenn der Hund stinkt

Generell kann man keinen großen Unterschied zwischen Rüden und Hündin ausmachen. Manche TierhalterInnen geben allerdings an, dass ihr unkastrierter Rüde etwas strenger rieche. Wissenschaftliche Beweise gibt es hierfür jedoch nicht, dass Rüden tendenziell strenger riechen als Weibchen.

Hündinnen können während der Läufigkeit anders riechen, vor allem wenn sie sich nicht selbst putzen. Ebenso verändert sich der Geruch nach einer Kastration, da sich der Hormonhaushalt verändert. Hormone haben also durchaus einen Einfluss auf den Eigengeruch, doch dadurch stinkt ein Hund nicht unbedingt mehr, sondern riecht einfach anders.

Was kann ich tun, wenn mein Hund stinkt?

Regelmäßige Pflege- und Hygienemaßnahmen beim Hund sind ein Muss. Übe von Anfang an diverse Pflegemaßnahmen, sodass dein Liebling diese gerne mit macht und sich nicht fürchtet oder sich wehren muss. Der natürliche Hundegeruch wird beibehalten, denn der Eigengeruch lässt sich nicht einfach abwaschen. Genauso wie Menschen einen individuellen Geruch haben, riecht auch ein Hund nicht völlig neutral. Doch damit dein Hund nicht stinkt, kannst du folgendes machen:

Am Hund

  • Fellpflege: Vor allem langhaarige Hunde und Rassen mit viel Unterwolle gehören regelmäßig gekämmt, gebürstet und getrimmt. Achte darauf, dass das Fell nicht verfilzt und kein grober Schmutz darin hängen bleibt.
  • Hautpflege: Kontrolliere die Haut deines Vierbeiners, vor allem zwischen den Hautfalten. Verschmutzungen kann man leicht mit einem feuchten Tuch entfernen. Bei Veränderungen der Haut lasse diese medizinisch abklären.
  • Ohren putzen: Ohrenschmalz ist natürlich, doch sollte übermäßiges Ohrensekret entfernt werden. Die regelmäßige Reinigung der Ohren gehört zur Pflegeroutine. Ein Wattebausch mit lauwarmem Wasser oder speziellem Ohrenpflegemittel reicht vollkommen aus, um die Ohrmuschel auszuwischen. Du brauchst dabei nicht in den Gehörgang fahren und auch keine Wattestäbchen verwenden, wenn nicht anders vom Tierarzt verordnet. Vor allem dunkles Ohrenschmalz kann auf einen Milbenbefall hindeuten und unangenehm zu stinken beginnen. Ebenso ein Befall mit Hefepilzen.
  • Zähne putzen: Die Zähne bzw. das Maul deines Hundes gehören auch regelmäßig kontrolliert und von eventuellen Futterresten befreit. Diverse Kaumöglichkeiten befreien und schützen die Zähne vor Zahnstein. Es gibt auch spezielle Zahnbürsten für Hunde. Die Zahnhygiene sollte auf jeden Fall zur Routine gehören.
  • Hund baden: Bei starken Verunreinigungen kann auch ein Bad helfen. Natürlich nur mit speziellen Hundeshampoos und nur dann, wenn dein Liebling einmal deutlich strenger “stinkt” als normal. Denn zu häufiges Baden bringt den Ph-Wert der Haut durcheinander und der natürliche Fettfilm der Haut verliert seine schützenden Eigenschaften.

In der Umgebung

  • Hundesachen waschen: Auch die Sachen deines Hundes sind vor üblen Gerüchen nicht befreit. Hundedecken und Co kannst du mit einem natürlichen Waschmittel reinigen. Auch der Hundenapf gehört regelmäßig, am besten täglich, gereinigt. Ebenso solltest du seine Spielsachen hin und wieder in die Wäsche geben.
  • Hausputz: Hundehaare, Pfotenabdrücke und weitere Verschmutzungen sind in einem Hundehaushalt normal. Hier findest du einige Tipps zur Hygiene im Haushalt.
Duft Blume

Fazit

Eines steht fest: Wenn sich dein Liebling in Aas o.Ä. wälzt, wird er mit Sicherheit ganz fürchterlich stinken und wird sich sicherlich der Badewanne nicht entziehen können. Der typische Hundegeruch ist allerdings normal und vor allem gesund. Wenn der Hund jedoch einmal mehr als gewöhnlich anfängt zu “stinken”, können gesundheitliche Probleme nicht mehr ausgeschlossen werden. Eine regelmäßige Körperpflege ist unerlässlich und zwar nicht erst dann, wenn dein Hund stinkt.