Der Haushund gilt als der beste und älteste Freund des Menschen. Er ist mittlerweile nicht nur ein Familienglied, sondern auch Beschützer, Helfer in Nöten und Unterstützer bei Arbeiten. Unzählige Rassen und Unterrassen haben sich in den letzten Epochen züchterisch entwickelt, denen unterschiedliche Einsatzgebiete zugesprochen werden. Woher stammt der Haushund und wie war seine Entwicklung? Und warum sind Wolf und Mensch eine derartige freundschaftliche Symbiose eingegangen?
Wie wurde aus dem Wolf ein Haushund?
Unsere Haushunde gehören zur Familie der Hundeartigen, auch Caniden genannt. Zu ihnen zählen über 30 verschiedene Arten, wie zum Beispiel Schakale, Kojoten, Dingos, Füchse und Wölfe. Letztere schlossen sich vor 20.000 bis 40.000 Jahren dem Menschen an, welche sie nach und nach domestizierten. Unter Domestikation versteht man die allmähliche Umwandlung vom Wildtier zum Haustier. Das Wildtier Wolf hat sich allmählich zu einem zahmen Haushund entwickelt. Aus diesem Grund lautet auch der wissenschaftliche Name des Haushundes “Canis lupus familiaris”, was übersetzt “der gezähmte Wolf” bedeutet. Aber warum haben sich die damaligen Wölfe den Menschen angeschlossen? Oder war es vielleicht umgekehrt? Hat sich der Mensch dem Wolf angeschlossen? Welche Gründe kann es haben, dass beide Spezies eine derartige Kooperation eingegangen sind?
Vorteile der Symbiose
Wie bei jedem wissenschaftlichen Thema gibt es verschiedene Theorien, warum Mensch und Tier sich vor tausenden von Jahren gegenseitig angenähert haben. Natürlich kann man nicht sagen, welche Spezies nun den ersten Schritt gemacht hat. Fakt ist, dass sich mit der Zeit eine Symbiose entwickelt hat. Unter Symbiose versteht man ein Zusammenleben verschiedener Arten zu wechselseitigem Vorteil.
Für den Menschen hatte die Anwesenheit von Wölfen den Vorteil, dass sie von Angriffen anderer Wildtiere geschützt waren und die Wölfe ihnen vermutlich bei der Jagd halfen. Für den Wolf bedeutete, die von nun an ständige Präsenz des Menschen, eine stetige Versorgung mit Nahrung. Durch die Sesshaftigkeit der Menschen und dem Ackerbau lernten die Tiere Stärke zu verdauen und profitierten von dem zusätzlichen Nahrungsangebot. Wolfswelpen wurden per Hand aufgezogen und eine intensive Freundschaft entstand. So hat sich der beste Freund des Menschen entwickelt, der Haushund.

Wie entstanden Hunderassen?
Schon bald begannen unsere Vorfahren bestimmte Eigenschaften der Hunde gezielt zu züchten. Es wurden gezielt Individuen ausgesucht, bei denen gewünschte Eigenschaften (Wesenseigenschaften, körperliche Attribute) stark ausgeprägt waren, miteinander verpaart. Mit den Jahren entstanden mehr als 350 verschiedene Rassen in allen Größen, Farben und Formen. Jeder Rasse kam eine Aufgabe zu, sei es als Jagdhund, als Wachhund, Hütehund oder Schoßhund. Sie sind mittlerweile auf allen Kontinenten vertreten.
Der moderne Haushund: Anforderungen und Bedürfnisse
Heute ist es meist wichtig, dass unsere Vierbeiner unter anderem familientauglich sind, doch ihre ursprünglichen Instinkte haben sie behalten. Deshalb ist es notwendig, sich VOR dem Kauf genau zu überlegen, welche Rasse zu deinem Lebensstil passt. Bei reinrassigen Hunden kann man ungefähr abschätzen, wie der Hund später sein wird (vor allem phänotypisch – Erscheinungsbild). Jedoch ist jeder Hund ein Individuum und entwickelt sich je nach Erbanlage, Umfeld, Umweltfaktoren und Erfahrungen. Somit gibt es keine Garantie, dass dein Hund später genau deinen Vorstellungen entspricht.
Es handelt sich nun mal um ein fühlendes Lebewesen und nicht um einen Avatar-Charakter. Hunde sind für uns Partner, Kinder, Spielgefährten, Sportkameraden, Trainingspartner, Psychologen, Arzthelfer, Freunde, Kuscheltier, Aufpasser, Zuhörer, Helfer, Entertainer und vieles mehr. All diese Aufgaben sollen sie geduldig, liebevoll, fröhlich, souverän und verlässlich meistern. Viele unserer Hunde sind überfordert und dürfen kaum noch einfach Hund sein. Sie sind sehr soziale Lebewesen und nur ungern allein. Eine liebevolle Erziehung ist die Basis, um im Laufe des Zusammenlebens harmonisch und respektvoll miteinander umgehen zu können. Artgerechte Beschäftigung und Nahrung sind ebenso wichtig, wie medizinische Kontrollen beim Tierarzt, Pflege und andere Bedürfnisse.
Wie auch bei kleinen Kindern ist gerade die Anfangszeit oft nervenraubend. Die Welpen sind meist noch nicht stubenrein, haben jeden Tag neuen Unfug im Köpfchen und müssen stets im Auge behalten werden. Auch in der Pubertät testen sie noch einmal ihre Grenzen aus. Ein Hund bedeutet eine hundelebenslange Aufgabe, jedoch macht es unglaublich viel Spaß und man bekommt von ihnen natürlich ganz viel Liebe geschenkt.

Fazit
Der Haushund stammt vom Wolf ab, das ist kein Geheimnis. Durch ein symbiotisches Zusammenleben von Menschen und Wolf, wurde dieser gezähmt und hat sich zum besten Freund des Menschen entwickelt. Etliche Rassen und Unterrassen mit verschiedenen Anforderungen, aber auch Bedürfnissen sind über die Jahre entstanden. Aber eines haben alle Hunde gemeinsam, mit ihnen ist das Leben stets eine Bereicherung.