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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Kuscheln mit dem eigenen Haustier stand am täglichen Programm, doch plötzlich wirst du mit folgender Situation konfrontiert: Die Nase juckt, die Augen brennen, du bekommst Atemprobleme, wenn du die Nähe deines Haustieres suchst? Womöglich hast du eine Allergie entwickelt, eine Hiobs-Botschaft für HalterInnen von Hund und Katze. Welche Möglichkeiten hast du, wenn jemand im gemeinsamen Haushalt oder gar du selbst an einer Hunde -oder Katzenallergie erkrankt?

Hunde -oder Katzenallergie: Gut zu wissen

  • Im Allgemeinen versteht man unter Allergie eine pathologische, also krankhafte Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte (i.d.R. harmlose) Stoffe. In diesem Fall, also bei einer Tierallergie, auf Stoffe (Eiweiße) die von einem Tier ausgehen, wie in etwa Hautschuppen und Körpersekrete.
  • Ein gebräuchliches Synonym für Tierallergie ist die Tierhaarallergie, da die Allergene an den Tierhaaren haften und so verbreitet werden. Im Grunde ist man also nicht gegen das Fell per se allergisch, sondern auf die Partikel, die an den Haaren kleben.
  • Bei rund 20% aller Allergien beim Menschen sind Haustiere die Ursache. Interessant ist die Tatsache, dass allergische Reaktionen vor allem auf Katzen häufiger vorkommen als beispielsweise auf Hunde. Aber auch HalterInnen von Nagern, Pferden und Vögeln können davon betroffen sein. Der Grund für eine vermehrte Allergie auf Katzen ist der, dass sich Katzenhaare besonders leicht in der Luft verbreiten. Außerdem sind Katzen sehr reinlich und putzen sich viel. Dadurch haftet vermehrt Katzenspeichel an den Haaren.
  • Um eine allergische Reaktion auszulösen, muss auch nicht zwingend direkter Körperkontakt mit dem Tier stattgefunden haben. Es kann reichen, wenn du dich mit einer Person triffst, die etwa Katzenhaare an der Kleidung haften hat oder in einem Raum bist, in dem sich Tiere aufgehalten haben.
  • Allergische Reaktionen auf Tiere o.Ä. zeigen sich meist sofort nach Kontakt mit dem entsprechenden Allergen und treten umso stärker auf, je länger der Kontakt besteht.
  • AllergikerInnen reagieren auch nicht auf alle Katzen, Hunde, usw. gleich stark. Oftmals ist die Rasse, das Alter und sogar das Geschlecht des Tieres an der Stärke der Abwehrreaktion beteiligt.
  • Hunde -oder Katzenallergien können sich auch erst im Laufe eines Lebens entwickeln, sich verstärken oder aber auch zur Gänze verschwinden. Dies hat in den meisten Fällen mit veränderten Immunprozessen des Körpers zu tun.

Was sind die Symptome einer Hunde -oder Katzenallergie?

Falls du eines oder mehrere der unten angeführten Symptome entwickeln solltest und den Verdacht hast, dass ein Tier der Auslöser sein könnte, ist ein Besuch bei einer/m Arzt/Ärztin durchaus sinnvoll. Durch einen Hauttest, einem sogenannten Prick-Test, und/oder einer Blutuntersuchung kann eine eventuelle Tierallergie diagnostiziert werden.

  • Symptome der Nase: Niesen, rinnende Nase, geschwollene Nasenschleimhaut, verstopfte Nase.
  • Der oberen Atemwege: Atemnot in schweren Fällen, Hustenanfälle, Hustenreiz, kratzender Hals.
  • Symptome am Auge: Bindehautentzündung, juckende, brennende, tränende, gerötete Augen, Quaddelbildung auf den Lidern.
  • Der Haut: Gerötete, geschwollene und juckende Bereiche, meist die Bereiche, die Kontakt mit dem Allergen hatten.
  • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, allgemeines Unwohlsein, Schwächegefühl, Anaphylaktischer Schock.

Einzige Möglichkeit Tierabgabe?

Stell dir vor, du oder jemand der mit dir im gleichen Haushalt lebt, entwickelt plötzlich eine Allergie gegen ein im gleichen Haushalt lebendes Tier. Ein wahr gewordener Albtraum. Die erste logische Schlussfolgerung ist die, sich ab nun von dem geliebten Tier trennen zu müssen.

Doch die gute Nachricht ist, eine Abgabe des Tieres ist in den meisten Fällen nicht notwendig:

  • Mittlerweile gibt es Medikamente, Antihistaminika und Kortisonpräparate, die bei einer Diagnose verschrieben werden können. Da diese Medikamente lediglich die Symptome und nicht die Ursache beseitigen, empfiehlt sich eine Immunisierungstherapie (Hyposensibilisierung). Dabei „lernt“ das Immunsystem das Allergen nicht mehr als Feind wahrzunehmen und somit nicht darauf zu reagieren.
  • Auch alternative Behandlungsmöglichkeiten wie TCM, Homöopathie, Bioresonanz, etc. können helfen. Ebenso gehört die Stärkung des Immunsystems und des Darms dazu.
  • Des Weiteren zählt Rauchen als Verstärker von Allergien, darum solltest du darauf verzichten.
  • Stress ist ebenso ein Verstärker vieler Allergien. Versuche dich zwischendurch zu entspannen und dir bewusst Zeit zu nehmen.
  • In sehr leichten Fällen kann schon eine regelmäßige, intensive Hygiene im Haushalt und ein paar kleine Umstellungen der Gewohnheiten helfen: Tägliches Staubsaugen und Wischen der Böden, Polstermöbel, etc., generell auf Teppiche und Co verzichten, mehrmaliges Lüften und Händewaschen, Kleidung mit einem Roller von Haaren befreien, dein Haustier nicht ins Schlafzimmer lassen, intensiven Körperkontakt meiden, Fellpflege und die Reinigung des Katzenklos sollten, wenn möglich, von einer anderen Person durchgeführt werden.

Was gibt es beim Tier zu beachten?

  • Fellpflege: Dein Tier sollte öfter gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und diese am Herumfliegen zu hindern. Achte außerdem auf eine gesunde Ernährung des Tieres und vermeide Stress, um die Schuppenbildung zu reduzieren.
  • Das Kastrieren eines Katers kann dazu führen, dass der Kater weniger Allergene produziert, sprich dazu mit deinem/r Tierarzt/ärztin.
  • Falls du eine diagnostizierte Hunde -oder Katzenallergie hast, aber trotzdem mit dem Gedanken spielst ein Tier zu adoptieren, gibt es zum Beispiel „allergiefreundliche“ Hunde- und Katzenrassen. Doch Achtung das Wort täuscht schnell. Denn auch bei diesen Tieren können allergische Reaktionen auftreten. Da man auf jedes Tier individuell reagiert, ist eine Immunabwehr nicht zu 100% auszuschließen. Tiere die weniger Haaren sind in der Regel besser geeignet, doch hast du noch kein Tier verbringe erst zumindest ein paar Stunden mit deinem neuen Mitbewohner und beobachte deine Reaktion. Auch kann sich deine Allergie verschlechtern, wenn du auf Dauer mit einem Tier lebst. Diese Entscheidung muss also gut überlegt werden!
Allergie nachweisen im Labor

Fazit

Das Leben mit einer Hunde -oder Katzenallergie kann zu einer großen Hürde werden, vor allem dann, wenn man plötzlich schwere Symptome gegen das eigene geliebte Haustier entwickelt. Die Abgabe des Tieres ist zwar in einzelnen Fällen nicht unausweichlich, glücklicherweise gibt es jedoch alternative Möglichkeiten.