Über die autoren

Image of partner

Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Mit Eintritt der Geschlechtsreife, setzt zum ersten Mal die Läufigkeit ein. Im Schnitt werden Hündinnen alle 7 Monate läufig, wobei dies auch je Individuum und Rasse unterschiedlich sein kann. Der Zyklus der Hündin wird in mehrere Phasen unterteilt. Wie ein typischer Sexualzyklus funktioniert, liest du im Anschluss.

Die vier Phasen des Zyklus

Proöstrus

Die Vorbrunst, der sogenannte Proöstrus, ist die erste Phase der Läufigkeit und dauert durchschnittlich 9 Tage und variiert in der Dauer zwischen 3 und 17 Tagen. In diesem Abschnitt schwillt die Vulva (Scheide) der Hündin an und es tritt ein blutiger Ausfluss aus der Vulva aus, wobei die Blutmenge von Hund zu Hund abweichen kann. Es kann auch vorkommen, dass die Hündin kaum Blut verliert.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Hündin in diesem Abschnitt des Zyklus nicht fruchtbar ist, wobei auch in dieser Phase Vorsicht geboten ist, da die einzelnen Phasen häufig nahtlos übergehen. Allerdings riechen sie sehr verlockenden für Rüden. In der Vorbrunst zeigt die Hündin eher ein uninteressiertes Verhalten im Bezug auf die Paarung, sie weicht den amourösen Annäherungsversuchen der Rüden aus und zeigt auch ganz klar ihr Desinteresse an einer Kopulation. In dieser Phase wachsen mehrere Eizellen (Follikel) auf den Eierstöcken und führen zu einem Anstieg des Östrogens im Blut.

Banner App

Östrus

In der eigentlichen Brunst, dem Östrus, ist die Hündin fruchtbar und deckbereit, sie dauert im Durchschnitt 9 Tage und variiert in der Dauer von 3 bis 21 Tagen. In dieser Phase hat die Hündin mehrere Eisprünge, in der Regel zwischen dem 2. und 4. Tag. Die Eizellen sind erst 3 – 5 Tage nach dem Eisprung befruchtungsfähig, in dieser Zeit sind die Eizellen im Eileiter. Man nennt diesen Abschnitt auch „Standhitze“, da die Hündin ein eigenes Verhalten an den Tag legt. Wenn sich ein paarungsbereiter Rüde ihr nähert, bleibt die Hündin stehen und dreht ihre Rute (Schwanz) zur Seite. In dieser Stehzeit ist besondere Vorsicht geboten, wenn du keinen Nachwuchs wünscht. Wird die Hündin von verschiedenen Rüden gedeckt, können die Welpen aus dem Wurf unterschiedliche Väter haben. Die Vulva ist nun nicht mehr so stark angeschwollen und der Ausfluss ist nicht mehr blutig, sondern wässrig bis schleimig.  

Metöstrus

In der Nachbrunst, dem Metöstrus, klingen die meisten Symptome einer Läufigkeit ab, die Vulva schwillt zur Gänze ab und der Scheidenausfluss wird gelblich, bis er ganz verschwindet. Von außen betrachtet, zeigt die Hündin keine Anzeichen mehr, allerdings unterliegt die Hündin  einer hormonellen Veränderung. Unabhängig davon, ob die Hündin nun trächtig geworden ist oder nicht, produzieren die Gelbkörper in den Eierstöcken das Hormon Progesteron. Der Abbau dieser Gelbkörper kann bis zu 12 Wochen dauern (Luteolyse). Der sinkende Progesteronspiegel kann nun zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Prolaktin führen, das die Milchproduktion der Hündin ankurbelt. Dies kann zur Folge haben, dass es bei einigen Hündinnen zu einer Scheinträchtigkeit kommen kann.

Anöstrus

Die letzte Phase wird als Ruhephase (Anöstrus) bezeichnet, in der die Hündin keinerlei Anzeichen einer Läufigkeit mehr zeigt und kann von Hund zu Hund unterschiedlich lange ausfallen (Wochen bis Monate). In der Übergangsphase von Ruhephase und Vorbrunst bilden sich Follikel in den Eierstöcken, aus denen später die Eizellen heranwachsen. Dies ist die letzte Phase des Zyklus der Hündin und beginnt anschließend erneut.

Zyklusphasen einer Hündin

Fazit

Wie alle weiblichen Säugetiere haben auch Hündinnen einen Sexualzyklus. Mit der Geschlechtsreife werden sie zum ersten Mal läufig und können trächtig werden. Die Läufigkeit wird in vier Phasen gegliedert und kann in der Dauer und der Häufigkeit von Rasse zu Rasse variieren.