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Wohlfühlrudel - Hunde/Pferdemassage und-bewegungstraining

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Wohlfühlrudel - Hunde/Pferdemassage und-bewegungstraining verfasst.

HalterInnen von Welpen und Junghunden sind oft verunsichert was und wie sie ihre jungen Hunde füttern sollen, vor allem dann, wenn es sich um den ersten eigenen Hund handelt. Oft kommt hier auch die Frage auf, wie schnell ein Hund wächst und wie schnell noch “gesund” ist. Wieviel Gewicht sollte er zum jeweiligen Zeitpunkt haben?
Was es mit der Wachstumskurve auf sich hat erfährst du hier.

Die Wachstumskurve beim Hund

Mit der Wachstumskurve hast du die Gewichtsentwicklung deines Welpen im Blick und kannst diese prüfen.

Im ersten halben Lebensjahr geht die Kurve meist relativ steil nach oben, da in dieser Zeit 60-80% des Endgewichts erreicht werden. Bis zum 1.-2. Lebensjahr steigt sie dann langsamer an, bis sie am Ende abflacht.

Gerechnet wird mit dem wahrscheinlichen Endgewicht des Hundes. Bei Rassehunden kann man sich an den Elterntieren orientieren, bei Mischlingen hat man meist kaum Anhaltspunkte. Bei der Abschätzung und Erstellung der Wachstumskurve können dich ErnährungsberaterInnen unterstützen. Im Laufe der Monate kann es sein, dass diese angepasst werden muss.

Wann ist ein Hund ausgewachsen?

Generell lässt sich sagen, dass kleine Hunderassen ungefähr am Ende des ersten Lebensjahres ihr Endgewicht erreicht haben. Größere Rassen können sogar bis zum 2. Lebensjahr noch wachsen.

Das meiste Längenwachstum findet zwischen dem 3. und dem 7. Monat statt. In dieser Zeit ist es besonders wichtig auf eine korrekte Haltung und Fütterung zu achten, da die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen sind. Diese Fugen bestehen anfangs aus Knorpel und verknöchern erst später (meist etwa bis zum 9ten Lebensmonat, je nach Größe). In dieser Zeit sind die Knochen besonders empfindlich und dürfen nicht überbelastet werden.

Das Knorpelwachstum und die Verknöcherung enden beim Hund ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr. Wirklich sicher sagen, ob ein Hund ausgewachsen ist, lässt sich nur mit Hilfe eines Röntgens, um zu sehen ob die Wachstumsfugen gänzlich geschlossen sind.

Im ersten halben Jahr haben große Rassen etwa 60%, kleine Rassen sogar 80% ihres Endgewichtes erreicht. Beim Überwachen der Wachstumsgeschwindigkeit, hilft uns die Wachstumskurve.

Ist die Größe des Hundes durch Futter beeinflussbar?

Nein. Die Endgröße des Hundes ist genetisch vorgegeben. Ein Mythos hält sich bei der Welpenernährung sehr hartnäckig, nämlich, dass sich die Endgröße des Hundes durch das Futter beeinflussen lässt. Diese Annahme ist erwiesenermaßen falsch. Die Größe, die der jeweilige Hund erreicht, ist genetisch vorgegeben. Grundsätzlich kann man auch sagen, je kleiner der Hund, desto schneller hat er sein Endgewicht erreicht.

Das Einzige was sich beeinflussen lässt ist die Schnelligkeit des Wachstums. Gerade bei (später) großen Hunderassen passiert oft der Fehler, dass viel zu energiereich gefüttert wird und die Hunde viel zu schnell wachsen. Darum ist es wichtig ein Augenmerk auf die Wachstumskurve zu legen.

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Welche Probleme entstehen bei zu schnellem Wachsen des Hundes?

Dieses „in die Höhe schießen“ ist leider für die Gelenke eine sehr große Belastung. Die steigende Anzahl von Hunden die in jungen Jahren Arthrose, Arthritis, Hüftgelenksdysplasie, ED, Panostitis, Osteochondrosis dissecans oder sonstige Gelenksprobleme entwickeln, ist aus diesem Grund ziemlich besorgniserregend. Vor allem große Hunderassen leiden unter zu schnellem Wachstum.

Welpen legen zuerst an Muskelmasse zu und die Gelenke und das Skelett sind dann noch sehr sensibel. Um diese zu schonen ist eine richtige Belastung (d.h. den Hund über Stiegen tragen und allzu lange Spaziergänge vermeiden) überaus wichtig. Eine qualitative, ausgewogene und vor allem artgerechte und dem Alter entsprechende Ernährung ist hierfür auch unerlässlich.

Folgeschäden sind leider meist irreversibel. Ein/e qualifizierte/r ErnährungsberaterIn kann dir bei eventuellen Fragen und Unklarheiten diesbezüglich weiterhelfen. Auch kann ein Gespräch mit einem/r Tierarzt/ärztin sinnvoll sein.

Gewichtskontrolle beim Welpen ist wichtig

Optisch ist eine zu energiereiche Fütterung bzw. Übergewicht schwer zu sehen, da junge Hunde durch das “in die Höhe schießen” nicht dazu neigen in die Breite zu gehen. Tendenziell sollten die Rippen des Hundes gut zu ertasten aber kaum bis gar nicht sichtbar sein.

Das wichtigste Hilfsmittel, um das Gewicht des Welpen korrekt zu begutachten, ist eine Waage. Jede Woche sollte der Welpe und der sich entwickelnde Junghund gewogen werden und dann das Gewicht im Gewichttracker eingetragen werden. Das Notieren ist wichtig, um eine Wachstumskurve zu erhalten.

Wenn der Hund deutlich unter bzw. über der Kurve liegt, sollte das jeweilige Futter und die Rationen überdacht werden.

Babyhunde mit Mutter im Korb

Fazit

Wenn Welpen und Junghunde zu schnell wachsen, kann das zu körperlichen Problemen führen. Zu schnelles Wachstum wird meist durch zu energiereiches Futter verursacht. Dem entgegenzuwirken ist eine richtige Ernährung unerlässlich, sowie die regelmäßige Kontrolle des Gewichts. „Gut Ding braucht Weile“ ist also das Motto in der Wachstumsphase. Um das langsame Wachstum zu kontrollieren ist eine Wachstumskurve hilfreich.