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Tierambulatorium Wienerberg

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Tierambulatorium Wienerberg verfasst.

Fragst du dich wie die Verhütung bei Hunden funktioniert? Wie es mit dem Sex bei Hunden läuft, haben wir bereits geklärt. Wenn du keinen Nachwuchs möchtest, ist das Thema Verhütung dabei wichtig. Wie sinnvoll das ist und welche Methoden es gibt erfährst du hier.

Die Trächtigkeit und eine Geburt sind eine körperliche und psychische Belastung und teils mit Gefahren verbunden. Einfach zwei Tiere zu verpaaren ohne genetisches Hintergrundwissen, Wissen über Aufzucht und Verhalten, den nötigen Platz und finanzielle Möglichkeiten, ist definitiv nicht empfehlenswert. Darum sollte man sich gut überlegen, ob Welpen wirklich erwünscht sind.

Wozu dient die Verhütung beim Hund?

Prinzipiell geht es ganz klar darum keinen ungewünschten Nachwuchs zu bekommen. In diesem Fall liegt der Wunsch/nicht Wunsch nach Welpen nicht bei deinem Haustier, sondern bei dir. Darum bist auch du verantwortlich für die Nachkommen deines Lieblings.

Welche Vorsichtsmaßnahmen kann man treffen?

Keine Panik eine Hündin kann nur in den sogenannten Stehtagen trächtig werden. In dieser Phase des Zyklus ist also besonders Vorsicht geboten. Meist ist dies ein- bis zweimal jährlich. Lasse deine Hündin in dieser Zeit nicht von der Leine und achte darauf nicht unbedingt zu den „Stoßzeiten“ Gassi zu gehen, um vor allem Rüden nicht unter Stress zu setzen. Sollte ein intakter Rüde im gemeinsamen Haushalt leben, lasse die beiden niemals unbeaufsichtigt und/oder trenne die beiden vorrübergehend räumlich voneinander.

Bist du also zu dieser Zeit aufmerksam ist dies eine gute Verhütungsmethode und hat keinen Einfluss auf den Körper.

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Welche Methoden der Verhütung beim Hund gibt es?

Hormonelle Verhütung beim Hund

  • Hormonspritze: Diese ist mit der Pille für die Frau vergleichbar. Sie wird der Hündin etwa 3 Monate nach der Läufigkeit gespritzt und muss (je nach Präparat) etwa alle 4-6 Monate wiederholt werden. Wird die Hündin trotzdem läufig, muss der Abstand zwischen den Spritzen verkürzt werden. Nach absetzen der Spritzen kann die Hündin wieder trächtig werden. Diese Injektionen enthalten jedoch meist Gestagen, welche oft mit schweren Nebenwirkungen an Gebärmutter und Gesäuge verbunden sind.
  • Hormonchip: Bei der sogenannten „chemischen Kastration“ wird dem Tier ein GnRH-Implantat unter die Haut gespritzt, welches Hormone abgibt. Der Wirkstoff ist hier Deslorelin. Für die nächsten 6-12 Monate wird die Spermien- und Testosteronproduktion deutlich vermindert. Die Wirkung und die Begleiterscheinungen sind gleich wie bei der Kastration, nur dass nach Ablauf des Hormonchips mehr oder weniger alles beim Alten ist. Somit ist die Methode eher zum Testen sinnvoll und nur in Ausnahmefällen eine Dauerlösung.

Die Gabe von Hormonen hat einen Einfluss auf den gesamten Organismus und kann gewisse Krankheiten fördern. Hormonelle Verhütungsmethoden kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn etwa eine Zuchthündin „Pause“ macht, später jedoch wieder Welpen zur Welt bringen soll. Vor allem gestagenhaltige Präparate sind oft mit schweren Nebenwirkungen an Gebärmutter und Gesäuge verbunden. Hier ist eine Absprache mit deinem/r Tierarzt/ärztin anzuraten.

Achtung: Bei einigen Präparaten sind die Tiere noch bis zu zwei Monate zeugungsfähig.

Operative Eingriffe

Eine Sterilisation bzw. Kastration ist eine sichere Möglichkeit der Geburtenkontrolle, da eine Trächtigkeit nach einem ordnungsgemäß durchgeführten Eingriff ausgeschlossen ist. Je nachdem für welche Variante man sich entscheidet bleibt der Sexualzyklus dabei intakt oder wird unterbunden. Auch für Rüden, die ein übertriebenes Sexualverhalten zeigen, kann dieses Thema wichtig sein. Besprich mit deinem/r Tierärztin und eventuell VerhaltensberaterIn, welcher Eingriff für deinen Hund das Beste wäre.

Sonstiges

Dogspiral ist eine Spirale für den Hund die mittels Kupfer- bzw. Silberionen die Spermien hemmt. Dies wird allerdings von wenigen Tierärzten angeboten, auch ist nicht ganz klar wie zuverlässig die Wirkung ist

Was tun wenn’s passiert ist?

Die „Pille danach“ gibt es in Form von sogenannten Anti-Hormonen auch für unsere Hunde. Trenne die Hunde niemals beim Geschlechtsverkehr, das kann böse Verletzungen geben. Sollte es zu einer Befruchtung gekommen sein, wird Antiprogesteron injiziert, sodass sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet. Dies wird in den ersten 10 Tagen nach der Paarung verabreicht, jedoch solltest du dich aus ethischen Gründen möglichst rasch dazu entscheiden. Sie wirkt relativ zuverlässig, jedoch besteht ein Restrisiko, dass einzelne Föten teils mit schweren Beeinträchtigungen überleben. Darum sollte sie nur im Notfall angewandt werden.

kuscheln zwei Hunde

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten der Verhütung beim Hund, jedoch sind nicht alle risikofrei. Welche Methode für deinen Liebling am geeignetsten ist, hängt von vielen Faktoren ab und muss individuell entschieden werden.