TOBALIE

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Gesunde 4 Pfoten - Ernährungsberatung verfasst.

Ein Sprichwort besagt, dass Liebe durch den Magen geht. Doch geht auch Verhalten durch den (Hunde-) Magen? Hunde gesund zu ernähren und auch mal richtig zu verwöhnen, ist vielen HundehalterInnen eine Herzensangelegenheit. Gibt es Hundefutter gegen Stress und lässt sich das Verhalten durch die Fütterung beeinflussen?

Bei der Ernährung ist eine gute Qualität mit einer guten Verwertbarkeit wichtig. Denn das verabreichte Futter hat nicht nur auf den Körper, sondern auch auf Emotionen und das Verhalten einen Einfluss. Gerade bei gestressten Hunden lohnt es sich durchaus das Futter genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie ist nun der Zusammenhang zwischen dem Verhalten unserer Hunde und dem was er im Napf vorfindet?

Welchen Einfluss hat Hundefutter auf Gefühle und Verhalten?

Sogenannte Neurotransmitter und Hormone steuern Emotionen, wie beispielsweise Wut oder Freude, bei unseren vierbeinigen Freunden. Sogar Eifersuchtsgefühle können durch ein mehr oder weniger dieser Stoffe verstärkt beziehungsweise gehemmt werden. Durch ungesundes und qualitativ minderwertiges Hundefutter, aber auch durch Stress und dergleichen kann es zu einem Ungleichgewicht des Neurotransmitter-Haushaltes kommen. Symptome wie Angstgefühle, Impulsivität, Schlafmangel und Hyperaktivität können bei unseren Lieblingen auslöst werden. Welche Stoffe sind nun förderlich?

Hundefutter gegen Stress?

Serotonin und der Gegenspieler Tyrosin.

Serotonin, das sogenannte Glückshormon, sorgt für positive Gefühle und wirkt stresshemmend. Durch das stimmungsaufhellende Neurotransmitter wird auch das Lernvermögen deines besten Freundes positiv beeinflusst. Serotonin stellt der Körper aus der Aminosäure Tryptophan her. Diesen Grundbaustein produziert der Körper nicht selbst, sondern muss zugefüttert werden.

Tyrosin hingegen fördert Stress. An der Blut-Hirn-Schranke konkurrieren die Aminosäuren sozusagen um den Einlass. Damit genügend Tryptophan eine Chance hat, muss nachgeholfen werden. Was bedeutet das nun für die Ernährung deines Hundes?

Wie soll ich meinen Hund Füttern, um das Verhalten zu ändern?

Eines Vorweg, die Fütterung kann sich unter Umständen auf das Verhalten auswirken, ohne Training und Änderung der Ursachen für Problemverhalten, wird sich jedoch nichts ändern.

In der Fütterungspraxis bedeutet dies eine über ein bis zwei Wochen langsame Reduktion des Proteingehaltes, mit einer parallelen Erhöhung der Kohlenhydrate. Hunde, die mit einer proteinärmeren Kost gefüttert werden, zeigen in verschiedenen Studien weniger territoriale Aggression.

Auch eine zeitlich getrennte Fütterung von Kohlehydraten ca. 2 Stunden nach der Proteinmahlzeit sorgt dafür, dass Tryptophan ins Gehirn gelangen kann und dort zu Serotonin synthetisiert wird. Dazu eignet sich unter Anderem besonders:  weißer Fisch, Lamm, Ziege, Ente, Tofu, Bananen, brauner Reis, Haferflocken, Kartoffeln, Quinoa, Cashewkerne, Heidelbeeren, Leinöl/Distelöl (Omega 3+6), sowie die Gabe von Magnesium, Vitamin B6 und Folsäure.  

Was macht eine gesunde Ernährung noch aus?

Allgemein kann man sagen, dass Obst und Gemüse durchaus zu einer ausgewogenen Ernährung eines Hundes gehören sollte. Ein Mythos der Hundeernährung ist es, dass er keine Kohlenhydrate verdauen kann. Dein Liebling ist sehr wohl dazu in der Lage. Welche Lebensmittel allerdings schädlich für deinen Vierbeiner sind, kannst du hier nachlesen: Schädliche Lebensmittel für Hunde

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Verhalten positiv beeinflussen

Welche Stoffe sorgen noch für eine positive Verhaltensbeeinflussung? 

Magnesium oder auch das „Salz der inneren Ruhe“ genannt, wirkt sich hier als Muskelkraftstoff, aber auch als Nervennahrung aus. 

Hochwertige Öle sind auch ein wichtiger Bestandteil in der ausgewogenen Hundeernährung, denn sie liefern essenzielle Fettsäuren und können aggressives und impulsives Verhalten hemmen. Auch Vitamin B, welches z.B. in Bierhefe vorkommt, wirkt sich positiv auf das Nervensystem aus. Stets hungrige Hunde profitieren von komplexen Kohlehydraten mit einem hohen Faseranteil. Denn ständiger Hunger zwischen den Mahlzeiten kann für Stereotypien, impulsivem Verhalten und verringerten Ruhephasen verantwortlich sein.

Wann ändert sich das Verhalten, nach einer Futterumstellung?

Du fragst dich vielleicht an dieser Stelle wie schnell eine Verhaltensänderung Eintritt, wenn man die Ernährung umstellt!? Es dauert solange es dauert. Bei einigen Tieren tritt bereits nach einigen Tagen eine Verbesserung der Gemütslage ein, bei anderen kann es Wochen dauern. 

Ernährung hat einen gewichtigen Anteil an der Gesundheit unserer Vierbeiner, aber auch an ihrem Verhalten. Allerdings sollte man sich auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Gemütslage nicht ausschließlich abhängig von der Nahrung ist. Denn genauso wie man Wohlbefinden mit der Nahrung fördern kann ist es wichtig Stress gar nicht erst aufkommen zu lassen. 

Verhaltensprobleme haben unterschiedliche Ursachen. Auch körperliche Beschwerden, hormoneller Status, Tagesform und Erfahrungen beeinflussen unsere Vierbeiner. Ein stressfreier Alltag, adäquate Beschäftigungs– und Ruhephasen sollten neben einer ausgewogenen Ernährung selbstverständlich sein.

Verhalten durch Futter beeinflussen

Fazit

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist auch für unsere geschätzten Vierbeiner unerlässlich. Nicht nur die körperliche Gesundheit kann mit dem richtigen Futter gefördert werden, auch die psychische Gesundheit unserer Fellnasen profitiert davon. Gewisse Verhaltensweisen können durch die passende Ernährung positiv beeinflusst werden.