Hundepfoten sehen nicht nur super niedlich aus, gesunde und gepflegte Pfoten sind für Hunde unverzichtbar. Jegliche krankhafte Veränderung, jede Verletzung und Abnützung der Pfoten können immense Einbußen hinsichtlich der Bewegungsfreiheit bedeuten. Was eine gesunde Hundepfote ausmacht und wie du die Pfoten deines Lieblings richtig pflegst, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Anatomie von Hundepfoten
Zunächst wollen wir uns der Anatomie einer Hundepfote widmen, da es nur so gewährleistet werden kann, Abnormitäten und Auffälligkeiten zu erkennen. Pfoten bestehen unter anderem aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Nerven, Ballen und Krallen. Im Aufbau ähnelt eine Hundepfote einer Menschenhand, mit offensichtlichen Unterschieden natürlich.
Knochen, Gelenke und Knorpel
Das Skelett – also die Gesamtheit der Knochen in den Pfoten- sichert Halt und gibt ihnen die entsprechende Form. An den Vorderpfoten haben Hunde in der Regel 5 Zehen, an den Hinterpfoten 4 Zehen (Ausnahme: Polydaktylie). Das ist auch der Grund, warum die Vorderpfoten in den meisten Fällen größer ausfallen.
Die Zehen sind mit den Mittelfußknochen verbunden. Über den Mittelfußknochen befindet sich das Fußwurzelgelenk. Auf dessen Höhe befindet sich an der Vorderpfote das Erbsenbein. An den Hinterpfoten befindet sich an dieser Stelle das Fersen- und Sprungbein.
Muskeln, Sehnen und Bänder
Sind dafür da, damit dein Liebling seine Pfoten auch bewegen, also beispielsweise beugen und strecken, kann. Sehnen verbinden die Knochen mit den Muskeln, Bänder wiederum verbinden zwei Knochen.
Pfotenballen
Wenn du dir schon einmal die Pfoten eines Hundes näher angesehen hast, hast du mit Sicherheit bemerkt, dass jede Zehe einen eigenen Ballen (Vorderpfoten 5 und Hinterpfoten 4 Zehenballen) besitzt. Zusätzlich zu den Zehenballen besitzt jede Pfote einen Handballen und vorne einen Handwurzelballen, der beim Bremsen hilft.
Ballen haben eine relativ dicke Hornschicht, die vor Verletzungen schützt. Darunter befindet sich eine dicke Fettgewebsschicht, die als Stoßdämpfer die Gelenke schont und zusätzlich für eine Wärmeisolierung sorgt.
Krallen
Jede Zehe entspringt dem Krallenbein und besitzt eine Kralle, die im Unterschied zum Menschen direkt aus dem Knochen wächst. Vorsicht ist beim Schneiden der Krallen geboten! Gesunde Krallen sind enorm wichtig für den Hund und gewährleisten eine optimale Bodenhaftung sowie die Möglichkeit zu graben.
Eine Besonderheit stellt die sogenannte Afterkralle –auch Wolfskralle genannt-dar. Diese befindet sich an den Hinterpfoten, in der Höhe des Mittelfußknochens und haben keine weitere Funktion. Nicht jeder Hund besitzt eine Wolfskralle, es handelt sich hierbei um ein Überbleibsel der Vorfahren unserer Haushunde.
Blutgefäße und Nerven
In den Pfoten unserer treuen Begleiter gibt es unzählige Blutgefäße und Nerven. Nerven haben die Aufgabe elektrische Signale an das Gehirn zu senden, damit unsere geliebten Vierbeiner auch diverse Reize wahrnehmen können.
Interessante Fakten über Hundepfoten
- Hunde zählen zu den sogenannten Zehengängern, wir Menschen zu den Sohlengängern. Ihr ganzes Gewicht verlagert sich auf ihre Zehen.
- Pfoten riechen oft nach Popcorn. Das liegt an bestimmten Bakterien, die diesen süßlichen Duft verursachen. Mehr zum Hundegeruch.
- In den Pfotenballen befinden sich Rezeptoren und Propriozeptoren. Dadurch kann dein Hund wahrnehmen wie er im Raum steht und er spürt Berührungen, Vibrationen, Bodenbeschaffenheit, etc. Das hilft ihm bei der Orientierung.
- Manche Rassen haben längere mittlere Zehen. Die sogenannten Hasenpfoten kommen vor allem bei Laufhunderassen vor und helfen beim schnellen Laufen.
- Manche Hundepfoten sind mit Schwimmhäuten ausgestattet, die beim Schwimmen, Laufen durch Schnee und Matsch oder auch beim Graben sehr praktisch sind.
- Hundepfoten passen sich den Gegebenheiten an. Werden sie viel beansprucht, werden sie widerstandsfähiger. Langsame Gewöhnung ist wichtig, um Verletzungen vorzubeugen.
- Hunde besitzen an den Pfoten Duftdrüsen, mit denen sie ihren individuellen Duft verbreiten.
- An den Hundepfoten befinden sich auch die Schweißdrüsen.
- Neben dem Schweiß wird auch ein spezielles Sekret gebildet, welches die Pfotenoberfläche griffig macht und für einen guten Halt sorgt.
- Viele Hunde sind an den Pfoten kitzelig.
- Im Gegensatz zu Katzen sieht man beim Hundepfotenabdruck auch die Krallen.

Wie sehen gesunde Hundepfoten aus?
Du solltest die Pfoten deines Lieblings in regelmäßigen Abständen nach möglichen Blessuren absuchen. Doch was macht nun eine gesunde Hundepfote aus?
- Frei von Fremdkörpern: Nach dem Spaziergang solltest du die Pfoten deines Hundes in Augenschein nehmen. Es könnten sich nämlich verschiedene “Mitbringsel”-wie in etwa Grannen, Steine, Splitter- zwischen den Zehen verfangen haben. Manche dieser Fremdkörper können sich auch in die Haut bohren und so schmerzhafte Entzündungen auslösen. Natürlich können auch Parasiten, wie z.B. Zecken, Grasmilben o.Ä., sich in den Zwischenräumen der Zehen breit machen.
- Weiche und glatte Ballen: Raue und rissige Ballen beherbergen ebenfalls ein erhöhtes Entzündungs- und Infektionsrisiko.
- Uneingeschränkte Bewegungsabläufe: Sobald ein Hund beispielsweise Schmerzen in der Pfote hat, wird er instinktiv versuchen die Pfote weniger zu belasten und mehr zu schonen. Wenn dein Hund also plötzlich seine Pfote anhebt, könnte das ein Zeichen für eine Verletzung oder dergleichen sein. Auch wenn der Hund sich regelmäßig an den Pfoten leckt, kann das ein Indiz für eine Erkrankung (z.B. Allergie, Futtermittelunverträglichkeit, Fremdkörper, u.v.m.) sein. Wenn du Abweichungen im Bewegungsablauf (Hinken, Stolpern, Schleichen, Wackeln, etc.) bemerken solltest, kann das ebenso auf Schmerzen mit dem Bewegungsapparat oder diverse Krankheiten hindeuten.
- Haut und Fell unauffällig: Sobald du bemerkst, dass dein Hund Haare an gewissen Stellen der Pfote verliert und/oder sich die Haut rötet, solltest du wachsam werden. Auch wenn du Schwellungen, Einstiche oder Gewächse entdecken solltest, ist es Zeit zu reagieren. Die Gründe hierfür sind sehr vielseitig und lediglich ein/e TiermedizinerIn kann eine genaue Diagnose stellen.
- Gesunde Krallen: Zu lange Krallen können Haltungsschäden und ebenfalls Schmerzen hervorrufen. Wenn die Krallen deines Hundes beim Stehen bereits den Boden berühren, sind sie definitiv zu lang. Weiters sind gesunde Krallen weder weich, brüchig noch deformiert. Tipp: Wenn beim Stehen deines Hundes ein Blatt Papier unter die Krallen passt, sind sie genau richtig.
Wie pflegt man Hundepfoten richtig?
Hundepfoten sind den Tag über etlichen Strapazen ausgesetzt. Nicht nur, dass die Pfoten das gesamte Gewicht des Hundes tragen müssen, sie werden auch ganz schön beansprucht. Beim Wandern über Stock und Stein, beim Herumtollen mit den Hundefreunden, beim Spaziergehen über Asphalt, bei all diesen Aktivitäten werden die Pfoten sehr strapaziert. Im Sommer der zum Teil glühend heiße Boden, im Winter die mit Streusalz bestreuten Wege und die klirrende Kälte, auch saisonale Gegebenheiten belasten die sensiblen Pfoten unserer Hunde.
Da liegt es auf der Hand –in diesem Fall auf der Pfote- ein besonderes Augenmerk auf die Pflege zu legen:
- Kontrolliere und reinige nach jedem Spaziergang die Pfoten und suche nach möglichen Fremdkörpern, Verletzungen und dergleichen. Zeigt dein Hund bestimmte Anzeichen von Schmerz, wenn du seine Pfote berührst oder beispielsweise seine Zehen beugst?
- Entferne die unerwünschten Mitbringsel. Kleine Splitter oder Pflanzenteile lassen sich gut mit einer Pinzette entfernen, Zecken z.B. mit einer speziellen Zeckenzange.
- Wenn du Verletzungen bemerkst, halte Rücksprache mit einer/m TiermedizerIn, was du tun kannst. Die Versorgung größerer Wunden, wie in etwa tiefe Schnittwunden oder Verbrennungen, überlasse ebenfalls einer medizinischen Fachkraft. Und bedenke stets: Niemals darfst du deinem Hund Medikamente aus deiner Hausapotheke verabreichen!
- Achte auf trockene Pfoten. Ein feuchtwarmes Milieu ist nämlich der perfekte Nährboden für diverse Erreger und Parasiten. Das ist vor allem wichtig, wenn dein Hund Pfotenschuhe oder einen Verband trägt.
- Kürze zu lange Haare zwischen den Ballen, so können sie nicht verfilzen. Auch Schnee kann so schlechter haften bleiben. Die Haare sollten ungefähr so lange wie die Ballen sein.
- Zu lange Krallen, sollten regelmäßig gekürzt werden.
- Strapazierte Pfoten profitieren von einem Pfotenbalsam o.Ä., der im besten Fall täglich aufgetragen wird. Ist die Ballenhaut rau und rissig, kannst du deinem Liebling mit einer Fettcreme Gutes tun. Achte allerdings auf die Inhaltsstoffe. Mittel, wie beispielsweise Kokosfett, Hirschtalg und Inhaltsstoffe, wie Ringelblumen, haben sich hier als besonders wirksam herausgestellt. Melkfett oder Vaseline basieren meist auf Erdöl und sollten nicht abgeschleckt werden.
- Meide im Hochsommer asphaltierte Wege. Weiche auf Plätzen aus, auf denen sich sehr viel Mist befindet, die Gefahr von Scherben am Boden ist gegeben. Im Winter sollten eisbedeckte Wege eher gemieden werden.

Fazit
Gesunde Pfoten sind für Hunde immens wichtig, da ihr ganzes Gewicht auf ihnen liegt. Jede (schmerzliche) Verletzung und/oder krankhafte Veränderung der Pfoten kann für den Hund Einschränkungen hinsichtlich der Bewegung und Lebensfreude bedeuten. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Pflege der Pfoten wichtig.