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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Hunde in Mäntelchen? Für so manche Menschen ein durchaus befremdlicher Anblick. Doch gerade an sehr kalten Tagen sieht man immer wieder Hunde mit ihren wärmenden Mänteln herumspazieren. Doch ist ein Hundemantel überhaupt sinnvoll, zumal Hunde ja von Natur aus ein wärmendes Fell haben? Können und frieren und brauchen demnach Hundekleidung?

Wann ist ein Hundemantel sinnvoll?

Bei der Frage, ob Hunde wärmende Kleidung tragen sollten oder nicht, scheiden sich die Meinungen vieler Hundefreunde. Oft wird mit der Aussage gekontert, dass es sich dabei lediglich um ein Bedürfnis von uns Menschen handelt und die Hunde somit vermenschlicht werden. Der Haushund stamme vom Wolf ab, somit schützt ihn ja sein Fell vor der klirrenden Kälte. Ist dem tatsächlich so?

Jein. Der Haushund stammt zwar vom Wolf ab und dieser ist mit einem dichten, wärmenden Fell ausgestattet, um der Kälte zu trotzen. Allerdings haben sich seit der Domestizierung von Wölfen fast 350 verschiedene Hunderassen entwickelt, die zum Teil nur mehr sehr wenig Ähnlichkeit mit ihren Vorfahren haben.

Mittlerweile gibt es Hunderassen, die durchaus frieren können, bedenkt man ihre körperlichen Gegebenheiten. Somit kann ein Hundemantel bei manchen Hunden durchaus Sinn ergeben und sie vor tiefen Temperaturen und deren Folgen schützen.

Welche Hunde brauchen einen Hundemantel?

Das Kälteempfinden ist auch bei Hunden sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Hunde, denen Minusgrade scheinbar nichts ausmachen und dann gibt es richtige Frostbeulen unter ihnen, die schon bei weitaus “höheren” Temperaturen anfangen zu frieren. Bestimmte Hunderassen an dieser Stelle aufzuzählen, macht demnach nur wenig Sinn.

Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass folgende Hundetypen eher kälteempfindlich sind:

  • Kleinere Hunderassen und besonders Rassen mit kurzen Beinen.
  • Hunde ohne oder mit kurzem Fell.
  • Hunde mit wenig Unterwolle.
  • Frisch geschorene Hunde.
  • Ältere Hunde.
  • Welpen und junge Hunde.
  • Erkrankte oder geschwächte Hunde.
  • Hunde aus wärmeren Gebieten oder die, die Kälte nicht gewohnt sind (etwa, weil sie hauptsächlich Indoor leben).
  • Hunde, die im Freien Hundesport betreiben (allerdings nur in den Trainingspausen).
Hundegeschirr Konfigurator

Ein Hundemantel schützt vor Unterkühlung

Besonders kälteempfindlichen Hunden kann man etwa mit einem Hundemantel (aber auch mit speziellen Hundeschuhen) unter die Pfoten greifen. Dieser wärmt den Körper unserer kleinen (oder großen) Lieblinge und schützt sie beispielsweise vor Unterkühlung und deren Folgen:

  • Entzündungen der Harnwege.
  • Entzündungen der Atmungsorgane.
  • Verschlimmerungen von Gelenksproblemen.
  • Erfrierungserscheinungen einzelner Körperteile.
  • Erkältung
  • u.v.m.

Wichtig: Vergiss bitte nicht den Mantel wieder auszuziehen, sobald sich dein Hund viel bewegt oder ihr wieder im Warmen seid.

Woran merke ich, dass mein Hund friert?

Eigentlich ziemlich simpel: Sobald deine Fellnase anfängt zu zittern oder eines dieser Anzeichen zeigt:

  • Verkrampfte Körperhaltung oder heben einzelner Pfoten.
  • Verweigert das Hinausgehen oder will nicht mehr weitergehen.
  • Sucht wärmende Stellen auf, wie deine Nähe o.Ä.
  • Hat eine flache Atmung.
  • Bewegungen werden eher gemieden.
  • Fühlt sich sichtbar sehr unwohl.

Welche Kriterien sollte ein guter Hundemantel erfüllen?

Was macht nun einen guten Hundemantel aus? Mit Sicherheit nicht die Optik, das steht schon einmal fest. Mäntelchen mit Strass und sonstigen modischen Accessoires sind rein für uns Menschen von Belang, unseren Vierbeinern aber schlicht und einfach egal.

Am wichtigsten ist mit Sicherheit die Funktion, ein guter Hundemantel muss wärmen und vor Nässe schützen. Darüber hinaus ist die Passform enorm wichtig. Dein Hund darf nicht in seiner Bewegung durch den Mantel eingeschränkt werden. Die Rute, der Kopf und die Beine müssen frei beweglich bleiben.

Besonders bei Hunden mit kurzen Beinen, ist es auch wichtig, dass der Bauch vor der Kälte geschützt ist. Die Hals- und Nierengegend sollte auch stets geschützt werden, unabhängig von der Größe.

Das Material ist ebenso entscheidend. Im besten Fall ist der Hundemantel wasserabweisend und atmungsaktiv, sowie waschbar.

Reflektierende Applikationen können zusätzlich vor Unfällen schützen.

Tipp: Je nachdem wie stark dein Hund friert, wähle einen Mantel der stärker gefüttert ist oder einen reinen Regenmantel, der nur gegen Nässe schützt, jedoch kaum wärmt.

Hund mit Mantel im Schnee

Fazit

Ja, für manche Hunde macht es durchaus Sinn wärmende Hundekleidung bei kühlen Temperaturen zu tragen. Nicht alle Hunde sind nämlich vor der klirrenden Kälte gleich geschützt. Bei der Wahl des Hundemantels sollte jedoch die Funktion, die Passform und das Material im Vordergrund stehen. Modische Details sind unseren geliebten Vierbeinern ziemlich gleichgültig und schützen auch nicht vor tiefen Temperaturen.