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Tierambulatorium Wienerberg

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Tierambulatorium Wienerberg verfasst.

Wer schon einmal hohes Fieber hatte, weiß wie unangenehm und zehrend dieses Gefühl sein kann. Man fühlt sich unter anderem sehr schwach und niedergeschlagen, kämpft mit Kopf- und Gliederschmerzen, der Puls rast und der Appetit scheint wie weggeblasen. Wenn unsere geliebten Hunde unter Fieber leiden, geht es ihnen mit Sicherheit auch nicht gerade blendend. Sehr hohes Fieber kann sogar lebensgefährlich sein. Wie du Fieber bei deinem Hund feststellen kannst, welche Symptome er zeigt und wie du deinen Liebling unterstützen kannst, kannst du den folgenden Zeilen entnehmen.

Was ist Fieber?

Zunächst zu einer guten Nachricht: Fieber, in der Medizin auch Pyrexie genannt, ist keine eigenständige Krankheit. Bei Fieber handelt es sich immer um ein Symptom, um eine körpereigene Abwehrreaktion. Erhöhte Temperatur oder eben Fieber unterstützt das Immunsystem bei der Bekämpfung verschiedener Krankheitserreger und Co. Die Höhe und Dauer des Fiebers sind mitunter abhängig von der Art und Anzahl der Erreger, bzw. von der Schwere der Erkrankung.

Gut zu wissen: Wenn dein Hund Fieber hat, ist nicht immer gleich Grund zur Panik gegeben. Ein gesunder (Hunde-) Körper kann in der Regel mit kurzzeitigem, moderatem Fieber gut umgehen. Da Fieber die Immunabwehr unterstützt, ist es auch nicht immer ratsam, sofortige Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise fiebersenkende Medikamente o.Ä., einzuleiten. Dies gilt es jedoch von einem/r TiermedizinerIn abklären zu lassen, da wir meist nicht beurteilen können, ab wann medizinische Unterstützung notwendig ist.

Ab wann spricht man von Fieber beim Hund?

Die normale Körpertemperatur von Hunden liegt zwischen 38 Grad und 39 Grad, Welpen bis 39,5 Grad Celsius. Im Vergleich zu uns Menschen (36 Grad bis 37 Grad Celsius) also deutlich höher. Bei 39°-40° beginnt Fieber. Ab einem Wert von über 41 Grad Celsius kann Fieber beim Hund lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Die Dauer des Fiebers entscheidet, wie das Fieber kategorisiert wird:

  • Ephemeres Fieber: Dauert meist nur einen Tag.
  • Akutes Fieber: Bis zu 2 Wochen.
  • Subakutes Fieber: 2 bis 3 Wochen.
  • Chronisches Fieber: Ab 3 Wochen.

Fieber kann außerdem kontinuierlich ansteigen (oder fallen) bzw. in Schüben auftreten. Zwischen den Schüben tritt meist eine sogenannte rezidivierende Phase auf. In dieser Phase ist der Patient auf vier Pfoten meist fieberfrei.

Gut zu wissen: Auch bei intensiver körperlicher Betätigung deines Lieblings und bei sehr hohen Außentemperaturen kann die Körpertemperatur deines Hundes ansteigen. Allerdings nur gering und nur für eine kurze Dauer.

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Was sind die Ursachen von Fieber beim Hund?

Bei Fieber handelt es sich also um einen natürlichen Abwehrprozess des Immunsystems und ist für einen gesunden Hund zunächst meist ungefährlich. Dennoch ist Fieber ein Indiz dafür, dass im Körper deiner Fellnase bestimmte Prozesse vonstattengehen, die wiederum weiterer Abklärung bedürfen. Vor allem dann, wenn dein Hund weitere Symptome einer Erkrankung zeigt (siehe unten).

Leider ist es uns als Laien in der Regel nicht möglich festzustellen was die Ursachen sind, da die Palette an Möglichkeiten warum der Hund Fieber hat sehr breit gefächert ist:

  • Infektionen mit Viren
  • Infektionen mit Bakterien
  • Parasitenbefall
  • Pilzinfektionen
  • Gifte, Chemikalien
  • Entzündungen
  • Immunbedingte Erkrankungen, wie z.B. Rheuma oder Arthritis
  • Als Impfreaktion (meist nur kurz und leicht)
  • Nebenwirkung von Medikamenten, Strahlentherapie
  • Folge von Verletzungen (Wundfieber)
  • Hitzschlag
  • Tumore
  • Uvm.

Wie erkenne ich Fieber beim Hund?

Wie kann ich nun herausfinden, ob mein Hund Fieber hat?Ganz klar, wenn man an Fieber denkt, denkt man automatisch an einen Fieberthermometer. Dieser ist natürlich die erste Wahl, wenn es darum geht die Temperatur bei deinem Hund zu messen. Die Messung erfolgt meist rektal (einführen in den After) mit einem digitalen Thermometer. Bitte verwende einen speziellen Thermometer für Hunde.

Allerdings kann man Fieber beim Hund auch an anderen Anzeichen erkennen, da es meist nicht alleinig auftritt, sondern in der Regel von weiteren Symptomen begleitet wird:

  • Der Hund wirkt in seinem Verhalten verändert und zeigt meist ein gestörtes Allgemeinbefinden.
  • Wirkt teilnahmslos, niedergeschlagen, unruhig und bewegungsfaul.
  • Erhöhtes Schlafbedürfnis, Bedürfnis nach Nähe oder Distanz.
  • Schüttelfrost.
  • Die Hundenase fühlt sich trocken an.
  • Zusätzlich fühlt sich die Hundenase, sowie die Ohren und die Bauchregion sehr warm an.
  • Auch ein warmes, trockenes, intensiv rötliches Zahnfleisch kann ein Indiz sein.
  • Veränderter Appetit: Meist Appetitlosigkeit.
  • Die Darmtätigkeit vermindert sich: Ein sogenannter “Fieberkot” kann auftreten. Meist ist dieser sehr trocken und hart. Auch Durchfall ist möglich.
  • Flüssigkeitsverlust sowie erhöhtes Trinkbedürfnis.
  • Der Puls steigt an.
  • Die Atmung wird schneller.
  • Vermehrtes Hecheln, Winseln.

Wann sollte ich mit einem fiebernden Hund zum Arzt?

Im Zweifelsfall immer. Wenn folgende Gegebenheiten auf deinen treuen Begleiter zutreffen, solltest du keine Zeit verlieren, und ehestmöglich eine Tierklinik o.Ä. aufsuchen:

  • Fieber über 40 Grad Celsius.
  • Langanhaltendes Fieber (länger als 3 Tage).
  • Bei Welpen oder älteren Tieren.
  • Bei geschwächten und/oder vorerkrankten Tieren.
  • Apathischen Zuständen.
  • Schmerzen
  • Starkes Zittern, starker Schüttelfrost.

Hohes Fieber ist nämlich überaus anstrengend für den kleinen Hundekörper. Der Kreislauf arbeitet auf Hochtouren, die Organe werden stark belastet, der Hund neigt zur Dehydrierung und im Extremfall werden die körpereigenen Eiweiße zerstört.

Achtung: Geht es deinem Hund schlecht und du merkst, dass er krank ist, suche bitte in jedem Fall den Rat eines/r TiermedizinerIn. Diese/r kann einschätzen, ob eine Untersuchung bzw. Behandlung notwendig ist.

Was tun, wenn der Hund Fieber hat?

Eines steht fest: Als liebendes Herrchen oder Frauchen leidet man schnell mit, wenn es dem Vierbeiner sichtlich nicht gut geht. Es ist absolut verständlich, dass man dann so schnell wie möglich alle Hebel in Bewegung setzt, damit es der geschätzten Fellnase baldmöglichst wieder gut geht.

Die Abklärung von einem/r TiermedizinerIn ist auf jeden Fall immer ratsam, vor allem dann, wenn einer der im letzten Absatz aufgeführten Punkte auf deinen Hund zutreffen sollte. Keine Zeit solltest du auch verlieren, wenn sich der Zustand deines fiebernden Freundes kontinuierlich verschlechtern sollte. Das gilt natürlich auch für bis dahin gesunde und robuste Vierbeiner.

Kurzes, leichtes Fieber ist i.d.R. nicht gefährlich. Nach Rücksprache mit deinem/r Tierarzt/ärztin, kannst du deinem Liebling mit folgenden Tipps quasi unter die Pfoten greifen:

  • Dein Schatz braucht jetzt viel Ruhe: Achte darauf, dass dein Hund keinen großen Anstrengungen ausgesetzt wird und biete ihm einen Platz, um sich zurückzuziehen.
  • Die Gassirunden sollten sich nur auf das Wesentliche beschränken.
  • Achte darauf, dass dein Hund genug Wasser zur Verfügung hat. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist jetzt sehr wichtig.
  • Wenn dein Hund nichts Fressen mag, kannst du versuchen, ihm ungesalzene Fleisch- oder Gemüsebrühe anzubieten.
  • Achte auf einen kühlen und abgedunkelten Schlafplatz.
  • Feuchte, kühle Wickel um die Pfoten gelegt können Abhilfe verschaffen.
  • Bitte versuche deinen Hund nie eigenständig mit Medikamenten deiner Hausapotheke zu behandeln!
  • Messe die Temperatur in regelmäßigen Abständen.
Fiebermessen

Fazit

Bei Fieber handelt es sich um eine natürliche Reaktion des Immunsystems, um die Abwehrkräfte zu mobilisieren. Durch die erhöhte Temperatur werden nämlich Krankheitserreger und Co wirksam bekämpft. Geringes Fieber bei bis dato gesunden und erwachsenen Hunden verschwindet meist von selbst und bedarf (nach tierärztlicher Absprache) lediglich viel Ruhe und eine ausreichende Wasserzufuhr. Wenn sich der Gesundheitszustand des Hundes verschlechtern sollte, bzw. bestimmte Risikofaktoren dazu kommen, ist ein Besuch in einer Tierklinik unerlässlich.