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Daniela Linsbauer Hundetraining

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Daniela Linsbauer Hundetraining verfasst.

Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, wie die verschiedenen Hundefutter eigentlich hergestellt werden? Was bedeutet das für das jeweilige Futter? Die Herstellung von Hundefutter hängt von der Futterart ab. Wie das funktioniert und auf was du bei den Futterarten achten solltest, findest du hier.

Wie wird Trockenfutter hergestellt?

Es gibt unterschiedliche Herstellungsprozesse für Trockenfutter, die sich wie folgt unterscheiden:

Kaltpressung:

Bei der Kaltpressung werden die einzelnen Futterkomponenten getrocknet, gemahlen und miteinander vermischt. Unter Druck mit einer Maximaltemperatur von 80°C wird das Futter verklebt.

  • Vorteil dieses Herstellungsverfahrens: Wichtige Nährstoffe gehen nicht verloren.
  • Nachteil: Mais und Getreide wird nicht aufgeschlossen und können somit weniger gut verdaut werden, was zu größeren Kotmengen führt.

Extrudiert:

Bei diesem Herstellungsprozess werden die einzelnen Futterkomponenten getrocknet, gemahlen und geknetet. Mit 120°C wird das Futter unter hohem Druck und Wasserdampf in seine Form gepresst.

  • Vorteil des Herstellungsverfahrens: Die hohe Temperatur sorgt für eine bessere Aufspaltung der Rohstoffe.
  • Nachteil: Extrudiertes Futter quillt stark im Magen auf, was sensible Hunde nicht gut vertragen.

Backverfahren:

Hier werden mehrere Komponenten und Nährstoffe zu einem Teig verarbeitet, getrocknet und gemahlen, mit Wasser vermischt und danach mit Formen ausgestochen.

  • Vorteil des Backverfahrens: Hochwertige Zutaten.
  • Nachteil: Hoher Anteil an Kohlenhydraten und Verwendung von Backtriebmittel.

Was sind Qualitätsmerkmale von Trockenfutter?

Trockenfutter hat zumeist einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Dieser wird benötigt, damit die Briketts ihre Form erhalten. Manche Futtersorten quellen bis zur 5-fachen Größe auf. Dies kann zu Magenschmerzen durch Dehnung führen und auch eine Magendrehung verursachen. Fleisch wiegt mehr als Getreide, daher sind die Kroketten zumeist sehr leicht.

Achte auf folgende Qualitätskriterien beim Trockenfutter:

  • Futter schwimmt NICHT im Wasser oben auf.
  • Geringes Aufquellen.
  • Futter löst sich zu Brei auf.

Welche Vor- und Nachteile hat Trockenfutter?

Trockenfutter ist einfach in der Handhabung, allerdings auch sehr anfällig auf Futtermilben und sollte daher in einer lichtgeschützten Box trocken aufbewahrt werden. Offene Futtersäcke können Schimmel bilden oder Licht und Sauerstoff zerstören wertvolle Vitamine und Nährstoffe.

Dein Hund sollte bei Trockenfütterung sehr viel trinken bzw. sollte das Trockenfutter vor der Fütterung mit Wasser angereichert werden und einige Minuten stehen gelassen werden. Dadurch quillt das Futter bereits im Napf (und nicht erst im Magen) auf und das Tier nimmt gleich mehr Flüssigkeit mit dem Futter auf.

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Wie wird halbfeuchtes Futter hergestellt?

Halbfeuchtes Futter wird auch Semi-Moist oder Softfutter genannt und hat im Vergleich zu Trockenfutter einen höheren Feuchtigkeitsgehalt (15-30%). Daher muss es mit Konservierungsstoffen vor dem Verderb geschützt werden. Durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt muss es nicht extra mit Wasser aufbereitet werden.

Die Herstellung von halbfeuchtem Futter ist recht kostspielig und aufwendig. Das Futter wird durch einen Dampfstrom (100 Grad) schonend aufgeweicht.

  • Vorteil von halbfeuchtem Futter: Trägt zu einer sanften Verdauung bei, daher ist es vor allem für futtersensible Hunde zu empfehlen. Hat meist einen höheren Fleischanteil und einen höheren Anteil an gesunden Inhaltsstoffen.
  • Nachteil von halbfeuchtem Futter: Meist teurer als anderes Futter.

Wie wird Nassfutter hergestellt?

Nassfutter besitzt einen Feuchtigkeitsgehalt von 70-85% und es gibt große Qualitäts- und Preisunterschiede. Die während des Erhitzungsprozesses entstehenden Vitaminverluste werden durch eine Zugabe kompensiert. Auch hier gibt es verschiedene Herstellungsverfahren:

Klassisches Herstellungsverfahren: Bei diesem Herstellungsprozess werden die vermischten Rohstoffe für mindestens 1 Stunde auf über 120° erhitzt – so werden auch Konserven für den menschlichen Verzehr eingekocht. Dadurch werden Bakterien und Keime abgetötet und das Futter wird länger haltbar.

Allerdings werden durch diesen Prozess viele Vitamine zerstört, die dann synthetisch zugegeben werden müssen.

Kaltabfüllung: Dieser Prozess dauert länger und ist kostenintensiver plus das Futtermittel ist nicht so lange haltbar. Da der freie Handel eine Mindesthaltbarkeit von 24 Monaten vorschreibt, ist diese Art von Futter oft nicht erhältlich. Die Einzelkomponenten werden gekühlt bei ca. 4°C abgefüllt, langsam dampfgegart und danach langsam und kurz auf 121 °C erhitzt.

  • Vor-und Nachteil: Die Hersteller kommen meist ohne Konservierungsstoffe oder synthetische Vitamine aus. Nassfutter erfreut sich meist hoher Akzeptanz und der Wasserbedarf ist teilweise über das Futter gedeckt. Allerdings verderben angebrochene Dosen sehr schnell und auch das Müllaufkommen ist groß.

Herstellung von BARF = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter

Mit dieser Futtermethode werden Rationen aus rohem Muskelfleisch, Innereien, Knochen, sowie Gemüse und Obst zusammengestellt. Es handelt sich um eine individuelle, aber sehr aufwendige Fütterung, die bei falscher Zusammensetzung schnell zu Mangelerscheinungen und/ oder Krankheiten führen kann.

Um hier nährstoffdeckend füttern zu können, sollte man sich intensiv mit dem BARFen befassen oder eine/n ErnährungsberaterIn für Hunde zurate ziehen.

Qualität bei der Herstellung von Hundefutter

Die verschiedene Herstellung von Hundefutter, sowie die Art des Futters (Trocken-Halbtrocken-Nass) sagt noch lange nichts über deren Qualität aus, viel wichtiger sind die enthaltenden Inhaltsstoffe und verwendeten Zutaten. Ein Blick in folgenden Artikel “Hochwertiges Futter erkennen“, kann dir helfen, die Inhaltsangaben auf dem verschiedenen Hundefutter besser zu verstehen.

Hund Futter geben

Fazit

Es macht durchaus Sinn sich über die verschiedene Herstellung von Hundefutter Gedanken zu machen, um zu wissen was der Hund in den Napf bekommt. Das Herstellungsverfahren kann Einfluss auf die Verdauung und damit auf die Gesundheit deines Hundes haben.