TOBALIE

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Mr. & Mrs. Dog verfasst.

Liebende HalterInnen von Katzen und Hunden sind stets bemüht ihrem Liebling nur das Beste zukommen zu lassen, so auch bei Trocken- und Nassfutter. Als Laie kann man sich allerdings schon einmal leicht überfordert fühlen, wenn man die Zusammensetzung des Futters auf der Rückseite der Dose o.Ä. studiert. Was steckt hinter den analytischen Bestandteilen? Die folgenden Angaben finden wir auf allen Futtermitteln, aber was haben sie zu bedeuten und sagen sie etwas über die Qualität des Futters aus?

Analytische Bestandteile

Inhaltsstoffe sind chemisch messbare Bestandteile eines Futters und werden mit der chemischen Analyse nach Wender (Standardverfahren zur Ermittlung der Inhaltsstoffe von Futtermitteln) gemessen. Die Angabe erfolgt in Prozent.

  • Rohprotein: Hier werden die stickstoffhaltigen Verbindungen erfasst, d.h. nicht nur Protein, sondern auch Aminosäuren sowie alle Verbindungen eiweißähnlicher Natur, wie Peptide und Alkaloide. Hochwertiges Eiweiß spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung, allerdings wird hier nicht zwischen den verschiedenen (von hochwertig bis minderwertigen) Eiweißquellen unterschieden. Ausgewachsene, gesunde Hunde brauchen im Schnitt 2- 6 Gramm Rohprotein je kg Körpergewicht, erwachsene Katzen das dreifache pro Kilogramm.
  • Rohfett: Das ist die Angabe über die Bestandteile des Futters, die sich im Fettlösungsmittel lösen lassen. Also alle enthaltenen reinen Fette und essenziellen Fettsäuren, aber auch Wachse und fettlösliche Vitamine. Fette sind nämlich insofern wichtig, da nur so die wichtigen Fettsäuren aufgenommen werden und die fettlöslichen Vitamine verarbeitet werden können. Je mehr Fett, desto kalorienreicher das Futter. Der Rohfett-Gehalt sollte demnach dem Aktivitätslevel des Tieres angepasst sein. Je aktiver, umso höher. (Ein durchschnittlich aktiver Hund braucht einen Wert um die 12% bei Trockenfutter, 5% bei Nassfutter).
  • Rohfaser: Dies ist die Angabe über den Gehalt an schwerverdaulichen oder unverdaulichen Inhaltsstoffen pflanzlicher Herkunft. Sie sind wichtig für die Darmtätigkeit allerdings mindern höhere Werte (über 1% bei Nassfutter) die Verdaulichkeit. Je mehr Rohfaser, desto mehr “billiger Füllstoff” wie Zellulose. Da sie aber sehr sättigend sind, kann ein höherer Wert übergewichtigen Tieren beim Abnehmen helfen.
  • Rohasche: Hier handelt es sich um die Angabe über den theoretischen Wert der bei Verbrennen des Futtermittels (im Ofen mit bis zu 550 Grad) übrigbleiben würde. Dieser Wert weist auf die anorganischen Bestandteile hin (Mineralien, Spurenelemente, Silikate aus der Erde). Der Wert sollte bei unter 10% sein.  
  • Feuchtigkeit: Trockenfutter enthält bis zu 14 % Wasser, Nassfutter mindestens 60% (Halbfeuchtes Futter beginnt bei 34%)

Diese Laboranalyse liefert jedoch keine Aussage über die Verfügbarkeit und Verdaulichkeit der Nährstoffe und sagt daher nichts über die Qualität oder Herkunft aus. Allerdings lässt sich anhand dieser Angaben der Gehalt an Kohlenhydraten ermitteln. Auch der Energiegehalt, also wieviel Kalorien das jeweilige Futter hat, lässt sich so errechnen.

Weiters werden noch diverse Stoffe dem Futter zugesetzt, aber was sind solche Zusatzstoffe?

Banner App

Zusatzstoffe im Trocken- und Nassfutter

Zusatzstoffe sind Stoffe, Mikroorganismen oder Zubereitungen die aufgrund ihrer technologischen, sensorischen, ernährungsphysiologischen oder zootechnischen Wirkung von Futtermitteln eingesetzt werden.

  • Technologische Zusatzstoffe:
    • Konservierungsmittel: Dadurch wird eine längere Haltbarkeit des Futters erreicht und sie bieten Schutz vor Hefen und Schimmelpilzen. Natürliche Konservierungsstoffe können Meersalz, Rosmarin, Thymian, Fermentation (chemische Umwandlung von Stoffen durch Bakterien und Enzymen), Salbei, Oregano sein.
    • Antioxidantien: Sie schützen Fett vor dem Ranzig werden, dienen aber auch zur Konservierung. Außerdem schützen sie die Zellwände und sorgen für schnellere Wundheilung. Natürliche Konservierungsstoffe sind: Yucca Extrakt, Rosmarin, Leinsamen, Tagetes (Korbblütler), Pflanzenöle, Getreidekeime, Vitamin E, L-Carnitin.
    • Stabilisatoren, Geliermittel, …: Emulgatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmittel und Geliermittel beeinflussen das Aussehen und die Konsistenz der Futtermittel und binden Wasser. So sorgen Bindemittel dafür, dass feine Feststoffe (beispielsweise Pulver) miteinander verkleben. Das bekannteste Bindemittel ist Gelatine, aber auch Eigelb, Stärke oder Mehlbutter werden häufig als Bindemittel verwendet.
  • Sensorische Zusatzstoffe:
    • Farbstoffe, Aromastoffe: Beeinflussen das Aussehen und den Geschmack des Futtermittels.
  • Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamine, Spurenelemente sind Zusatzstoffe mit Nährstoffcharakter
  • Zootechnische Zusatzstoffe: Das ist jeder Zusatzstoff, der die Leistung und den Gesundheitszustand von Tieren oder die Auswirkung auf die Umwelt positiv beeinflussen kann. Zum Beispiel verdauungsfördernde Mikroorganismen.

Die Deklaration oder auch Zusammensetzung lässt im Gegensatz zu den analytischen Bestandteilen auf die Qualität des Futters schließen.

Wie kann so eine Deklaration aussehen?

Bei der Zusammensetzung deklariert der Hersteller die einzelnen Bestandteile des Futters. So kann nachvollzogen werden, ob zum Beispiel der angegebene Proteingehalt tierischen oder pflanzlichen Ursprungs ist.

Die Auflistung erfolgt stets in Reihenfolge ihrer relevanten Menge bezogen auf die Frischsubstanz, bei Trockenfutter bedeutet das VOR der Verarbeitung.

Arten der Deklaration:

  • Geschlossene Deklaration: Zusammenfassung der Einzelkomponenten in Gruppen ohne Spezifizierung.
    Beispiel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Fisch und Fischnebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe
  • Halboffene Deklaration: Gruppendeklarationen, jedoch zusätzliche Angaben einzelner Komponenten in Prozent
    Beispiel: 70 %Fleisch (davon 60% Kalb und 40% Pute), 28% tierische Nebenerzeugnisse (davon 60% Innereinen), 2% Mineralien
  • Offene Deklaration: Deklaration aller im Futter befindlichen Komponenten mit ihrer genauen prozentuellen Angabe:
    Beispiel: 32 % Hühnerfleisch,16% Hirsebrei, 10% Hühnerherz, 10% Hühnermägen, 8% Karotte, 7% Hühnerhals, 7%, Hühnerbrühe, 7% Hühnerleber, 2% Sellerie, 1% Hanfsamenöl, 0,5% Petersilie, 0,5% Löwenzahn

Die offene Deklaration ist vorzuziehen, da nur bei dieser Darstellung der Inhaltsstoffe eine aussagekräftige Beurteilung der Qualität des Futtermittels gegeben ist.

Bist du dir dennoch unsicher, ob dein gewähltes Futter für deinen Liebling das passende ist, ziehe eine/n ErnährungsberaterIn zu rate. Diese unterstützen dich gerne bei der Wahl des Futters, welches deinem Tier gerecht wird.

Futter einkaufen

Fazit

Die analytischen Bestandteile eines Futters machen eine wichtige Aussage darüber, wie das jeweilige Futter beschaffen ist. Allerdings reichen diese allein nicht aus, um die Qualität des Futters zu beurteilen. Ein Blick auf die weitere Zusammensetzung ist daher enorm wichtig, um unsere Lieblinge gesund und ausgewogen zu ernähren