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Tierambulatorium Wienerberg

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Tierambulatorium Wienerberg verfasst.

Erste Hilfe Maßnahmen können deinem Hund das Leben retten. Als HundehalterIn solltest du darum die wichtigsten Notfälle kennen und wissen, wie du am besten reagierst. Welche Situationen das sind und wie du erste Hilfe beim Hund anwendest, erfährst du hier.

Wozu dient die erste Hilfe beim Hund?

Wie der Name schon sagt, geht es darum im Notfall schnell handeln zu können. Oft ist es die halbe Stunde zur Tierklinik, die überbrückt werden muss, um das Hundeleben zu retten. Schaffst du es deinen Liebling so lange zu unterstützen, können sich anschließend Fachleute um ihn kümmern.

Wie sind die Vitalfunktionen beim Hund?

Checke die Vitalfunktionen, wenn dein Hund in Ruhe bei dir ist und trage die Werte im Tierprofil ein. So hast du gute Ausgangswerte, um in einem Akutfall zu wissen, ob Werte erhöht oder erniedrigt sind. Überprüfe die Vitalwerte auch, wenn es deinem Hund schlecht geht. Die Werte bei einem gesunden Tier sollten in etwa folgendermaßen sein:

• Atmung: 15-30 Atemzüge/Minute im Ruhezustand (kleine Hunde mehr als große). Beobachte dazu, wie oft sich der Brustkorb deines Lieblings in der Minute hebt.

• Puls: Herzfrequenz großer Hund 60-100, kleiner Hunde 100-160 (Welpe bis 220). Suche mit Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Oberschenkels die Oberschenkelschlagader und miss, wie oft du das Pochen pro Minute spürst.

• Kapillare Füllzeit, um den Kreislauf zu checken (Hebe die Lefze an und drücke auf das Zahnfleisch. Miss wie lange die Schleimhaut braucht um wieder rosa zu werden. Es sollte nicht länger als 2 Sekunden dauern)

• Mundschleimhaut (rosa = ok, blass = Schock oder Blutarmut, blau = Sauerstoffmangel, grau = Vergiftung, gelb = Leberproblem)

• Hautelastizität (Ziehe die Hautfalte im Nacken vorsichtig hoch. Diese sollte sich sofort zurückbilden und nicht stehen bleiben, um eine Dehydration auszuschließen)

• Temperatur: 38-39°C, Welpen bis 39,5° (Der Fieberthermometer wird dazu vorsichtig in den After eingeführt)

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Was sind die häufigsten Notfälle bei Hunden?

Wichtig ist in jedem Fall selbst Ruhe zu bewahren und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Ein Hund der Schmerzen hat oder im Schock ist, kann unter Umständen auch den/die eigene HalterIn beißen. Triff also Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa einen Beißkorb anlegen, um nicht selbst verletzt zu werden und keine Hilfe mehr leisten zu können.

Auch wenn du nicht direkt eine äußerliche Verletzung feststellen kannst, gehört dein Hund nach solchen Unfällen unbedingt sofort tierärztlich untersucht. Innere Verletzungen können sonst übersehen werden und schwere Folgen mit sich bringen. Der Hund zeigt im Schock die Schmerzen eventuell nicht, erst später kannst du Verhaltensänderungen merken.

Welche Sofortmaßnahmen müssen im Notfall getroffen werden?

  • Unfallstelle sichern und sich selbst schützen.
  • Hund wenn möglich aus Gefahrenzone bringen.
  • Vitalfunktionen checken.
  • Starke Blutungen stillen.
  • Tierklinik benachrichtigen und Anweisungen befolgen.
  • Behutsam auf Brett, Kiste oder Decke legen, um ihn zu transportieren.
  • Zur Tierklinik bringen.

Wie funktioniert die Wiederbelebung beim Hund?

Kannst du weder Puls und Herzschlag noch Atmung bemerken, gilt es möglichst rasch mit der Wiederbelebung zu beginnen. Achtung, diese Maßnahme gilt nur für den absoluten Herzstillstand! Befolge die Anweisungen des Tierarztes.

  • Position- stabile Seitenlage: Lege den Hund zur Seite, so dass er auf seiner rechten Seite liegt. Achte auf einen harten Untergrund, eine Matratze etwa ist dazu nicht geeignet. Hals und Kopf müssen gestreckt sein, das Maul geöffnet.
  • Herzdruckmassage: Lege deinen Handballen auf das Herz (etwa dort, wo der Ellbogen hinzeigt, wenn dieser angewinkelt ist). Bei großen Hunden zwei Hände benutzen. Bei Welpen und sehr kleinen Tieren kann auch der Brustkorb umfasst und mit dem Daumen gedrückt werden. Beginne nun fest nach unten zu drücken (nicht erschrecken, wenn Rippen brechen) und dem Druck wieder nachzugeben. Wiederhole die Druckstöße 10-15 mal.
  • Beatmung: Wenn möglich, ansonsten belasse es bei der Herzdruckmassage. Maul/Lefzen zuhalten, damit die Luft nicht entweichen kann. Lege deinen Daumen und Zeigefinger ringförmig um die Nasenöffnung des Hundes. Setze deinen Mund auf und atme 1-2 mal vorsichtig und fest aus. Dabei sollte sich der Brustkorb des Hundes heben. Anschließend mit Herzmassage weitermachen.

Bei Lebenszeichen die Reanimation beenden. Nach der Wiederbelebung muss der Hund zum Tierarzt!

Erste Hilfe Maßnahmen beim Hund

Fazit

Es gibt einige Unfallsituationen, doch nur selten musst du tatsächlich erste Hilfe beim Hund anwenden. Egal um welche Art von Unfall es sich handelt, lasse deinen Liebling in jedem Fall tierärztlich checken, um Verletzungen auszuschließen und ihn nicht unnötig in Lebensgefahr zu bringen. Zeigt dein Hund keinerlei Lebenszeichen muss reanimiert werden. Erste Hilfe beim Hund solltest du als HundehalterIn zumindest kennen, um im Notfall handeln zu können.