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Tierarztpraxis Hetzgasse

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Tierarztpraxis Hetzgasse verfasst.

So winzig, jedoch so unangenehm und teilweise bedrohlich für unsere geliebten Haustiere: Endoparasiten. Ein einzelner dieser lästigen Exemplare wird kaum großen Schaden anrichten können. Wenn sie sich allerdings im Organismus zu einer kleinen Armee vervielfachen, kann es für unsere Lieblinge ziemlich unerfreulich werden. Welche Endoparasiten voneinander zu unterscheiden sind und welche gesundheitlichen Auswirkungen jeweils zu befürchten sind, kannst du in den kommenden Zeilen nachlesen.

Was sind Endoparasiten und welche gibt es?

Ein Parasit ist ein Organismus, der sich meist von größeren Lebewesen (dem Wirt: z.B. Mensch/Tier) und deren Körperflüssigkeiten ernährt. Auch Hautschuppen oder Ähnliches, also im Allgemeinen jede Art von organischem Material, dient diesen kleinen Schmarotzern als Nahrungsquelle. Unterschieden werden kann zwischen Endo- und Ektoparasiten. Erstere befallen das Innere des Körpers, Ektoparasiten leben dagegen auf der Haut. Grundsätzlich werden in der veterinärmedizinischen Parasitologie zwischen Einzellern (Protozoa) und Mehrzellern (Würmer) unterschieden. Beide Parasitentypen können verschiedene Organsysteme unserer Haustiere befallen und zu diversen gesundheitlichen Problemen führen.

Es gibt unzählige Parasiten. Folgende Auflistung soll dir eine kleine Übersicht über bei uns häufig vorkommende und gefährliche Endoparasiten geben.

Einzellige Endoparasiten

Giardien

Sind eine der häufigsten Endoparasiten, die gerade bei jungen Tieren vorkommen. Sie sind in der Umwelt sehr widerstandsfähig und werden beispielsweise über kontaminierte Wasserstellen übertragen. Zu Hause kleben sie oftmals auch an Decken, Futternäpfen und Spielzeugen deines Vierbeiners. Deshalb ist bei einem Befall die Behandlung der Wohnumgebung (z.B. mit einem Dampfreiniger) ein Teil der Therapie. Auch eine Übertragung auf den Menschen ist möglich (Zoonose).

Kokzidien

Sind Parasiten des Verdauungstraktes, die Durchfall verursachen und gehäuft bei Jungtieren vorkommen. Sie treten gerne auch bei Kaninchen auf und sollten als Durchfallerreger ins Auge gefasst werden. Auch diese sind in der Umgebung sehr widerstandsfähig. 

Babesien

Sind einzellige Blutparasiten, die die roten Blutkörperchen befallen und zu lebensbedrohenden Zuständen (Anämie) führen können. Übertragen werden diese über bestimmte Zeckenarten, daher ist auch ein effektiver Schutz gegen sogenannte Ektoparasiten ausschlaggebend.

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Mehrzellige Endoparasiten

Fadenwürmer 

Spulwürmer oder Hakenwürmer sind Parasiten des Verdauungstraktes und sehen aus wie gekochte Spaghetti. Vor allem Jungtiere sind davon betroffen und können einen aufgeblähten Bauch, Durchfall sowie Abmagerung verursachen. Da sich Hundewelpen meist über Muttermilch infizierter Hündinnen anstecken, sollte an eine ordnungsgemäße Entwurmung beim Welpen mit geeigneten Mitteln gedacht werden. Im Falle eines Hundespulwurmes ist sogar auch eine Übertragung noch während der Trächtigkeit im Mutterleib möglich. Mit dem Kot werden Wurmeier ausgeschieden, welche eine gewisse “Reifungszeit” in der Umwelt benötigen bis sie eine Infektionsquelle darstellen, sind dann aber auch potenziell für den Menschen ansteckend.

Gurkenkernbandwurm

Dieser Quälgeist erhielt seinen Namen anhand der Form seiner Glieder, die aneinanderhängen und aktiv aus dem Darm des Haustieres auswandern können. Die Eier selbst sind längere Zeit in der Umwelt überlebensfähig. Zwischenwirt im Lebenszyklus sind Flöhe, die die Wurmstadien auf deinen Vierbeiner übertragen. Die Therapie eines Flohbefalls sollte demnach stets auch die passende Entwurmung deines Tieres beinhalten. Auch dieser ist für den Menschen ansteckend.

Lungenwürmer

Weisen u.a. einige Schneckenarten als Zwischenwirt in Ihrem Lebenszyklus auf, die dein Liebling verspeisen muss, um sich mit diesen Würmern zu infizieren. Aber Achtung, es muss dabei nicht immer ein “aktives Fressen” von Schnecken sein, auch die “zufällige” Aufnahme von sehr kleinen Schnecken während des Grasfressens kann eine Infektion verursachen.

Herzwürmer

Werden von Stechmücken, meist in wärmeren Klimazonen, übertragen. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) gelangt über die großen Blutgefäße in Herz und Lunge und reift dort zu einem bis zu 30cm langen Wurm heran, welcher dann mikroskopisch kleine Larven ins Blut abgibt – der Zyklus beginnt von neuem. Bei nicht Behandlung kann eine Infizierung tödlich verlaufen.

Hautwürmer/ Augenwürmer

Sind mittlerweile leider auch in unseren Breiten vorzufinden. Diese werden durch Stechmücken und Fruchtfliegen übertragen. Die bis zu 2 Zentimeter langen Würmer können dem Augengewebe dauerhaft Schaden zufügen. Durch bestimmte Entwurmungsmittel werden, die im Rahmen der Entwicklung im Blut vorhandenen Larven eliminiert. Zoonose möglich.

Was kann ich gegen Endoparasiten tun?

Eine regelmäßige und effektive Entwurmung ist demnach besonders entscheidend, um die Gesundheit deiner Fellnase zu gewährleisten. Am besten bringst du, je nach Lebensumständen deines Lieblings (z.B. viel Kontakt zu Artgenossen), etwa 4-mal im Jahr eine Kotprobe zu deinem/r Tierarzt/ärztin, welche diesen auf einen eventuellen Endoparasitenbefall untersucht. Bei einem positiven Testergebnis gibt es zum Glück diverse Präparate (je nach Parasitenart), die verabreicht werden können. Bei Verdauungsproblemen, aufgeblähtem Bauch oder wiederkehrendem Durchfall sollten aber stets auch einzellige Parasiten als Krankheitserreger in Betracht gezogen werden, da diese während der standardmäßigen Wurmbehandlung nicht eliminiert werden.

Leider ist eine Entwurmung niemals präventiv, somit kann sich dein Liebling auch nach Gabe der Entwurmung gleich wieder anstecken. Beobachte dein Tier und sammle bei Verdacht Kot (am besten von 2-3 Kotabsätzen, da die Parasiten nicht immer ausgeschieden werden. Dazwischen kühl lagern) zur Untersuchung.

Endoparasiten

Fazit

Endoparasiten leben ein Leben als Schmarotzer. Sie befallen das Körperinnere unserer geliebten Haustiere und können riesigen Schaden anrichten. Zum Glück gibt es aber Medikamente, die deinem Liebling helfen wieder auf die Beine zu kommen. Denke jedoch stets an eine regelmäßige Kotkontrolle, dann ersparst du dir und deiner Fellnase den Besuch bei deinem/r Tierarzt/ärztin