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Viktoria Renoldner

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Viktoria Renoldner verfasst.

Hast du dich beim Spazierengehen mit deinem vierbeinigen Freund auch schon mal gefragt, wer hier eigentlich mit wem spazieren geht? Ob nun der Mensch mit dem Hund oder umgekehrt, unter Hundeliebhabern ist die Frage ein altes Thema. Der Spaziergang mit Hund kann an manchen Tagen sogar zu einer Herausforderung des Alltags werden: Mal zieht dein Schatz wie wild an der Leine, weil es ihm zu langsam geht, mal möchtest du dich auspowern, während deine Fellnase lieber ein Gebüsch ganz genau unter die Lupe nehmen will.  Mit ein paar einfachen Tricks kannst du euren Spaziergang so gestalten, dass einer erholsamen gemeinsamen Zeit nichts mehr im Wege steht.

Wie wird dein Spaziergang mit Hund stressfrei?

Meist geht man spazieren, um die Natur zu genießen, die Umgebung bewusst wahrzunehmen, die Seele baumeln zu lassen und um sich körperlich zu betätigen. Kurz: Zur Entspannung und Erholung. Auch unsere Hunde schätzen die Bewegung in der Natur und lieben es alle Gerüche zu erforschen.

Wenn du selbst unruhig oder gestresst bist und dein Liebling ungeduldig an der Leine zieht, hat der Spaziergang seinen wohltuenden Zweck verfehlt. Darum solltest du nie unter Zeitdruck mit deinem Schatz spazieren gehen. Ein schöner, entspannter Spaziergang braucht seine Zeit.

Unter Zeitdruck geht man viel schneller, der Hund wird dabei oft nicht richtig wahrgenommen und manchmal sogar einfach an der Leine mitgezogen.

Bei einem gemeinsamen Spaziergang ist es wichtig, sich auch auf seinen Schatz zu konzentrieren und ihm genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Meistens entstehen sonst Probleme. Wird der Hund hin und hergezogen oder wird ihm nicht erlaubt kurz an einer verführerischen Stelle zu schnüffeln, kann dieses Erlebnis schnell unangenehm für ihn werden.

Am Ende entscheidest du, wann und wo ihr spazieren geht, nicht der Hund. Deshalb solltest du zumindest anfänglich konsequent für deinen Schatz entscheiden, in welche Richtung ihr geht und wann ausführlich herumgeschnüffelt werden darf. Immerhin gehört das Benützen der Hundenase und das Beschnuppern der Umgebung zu einer artgerechten Haltung.

Warum ist mein Hund unentspannt beim Spazierengehen?

Für manche Vierbeiner scheint jede Gassi-Runde mehr Stress als Spaß zu sein. Dies kann viele Ursachen haben. Am häufigsten fühlen sich die Hunde, etwa mit der Umgebung, überfordert. Wurde der Hund nicht ausreichend mit der Umgebung (z.B. der Stadt), dem Equipment (Leine, Brustgeschirr, Maulkorb) vertraut gemacht, kann dies zu großem Stress beitragen.

Einige Hunde haben das locker an der Leine laufen schlicht nie gelernt und sind durch permanentes Ziehen immer zum Ziel gekommen. Aber auch Angst, etwa vor fremden Menschen oder gar Artgenossen, kann einem entspannten Ausflug im Weg stehen.

Möchtest du die Ursache herausfinden und daran arbeiten, kannst du dir bei einem/r qualifizierten HundetrainerIn Hilfe suchen.

Hundegeschirr Konfigurator

Was solltest du beim Spaziergang beachten?

  • Sofern es geht, versucht vor allem in der Natur und in Parks unterwegs zu sein. In der Stadt sorgt der Verkehr oft für zusätzlichen Stress. Die Natur bietet für Mensch und Tier mehr Erholung.
  • Soziale Kontakte zulassen: Ein Spaziergang wird zu einem richtigen Highlight für deinen vierbeinigen Liebling, wenn er Sozialkontakte pflegen darf. Das Spielen mit Artgenossen und anderen Freunden ist aber nur dann erlaubt, wenn der Hund gut abrufbar und kontrollierbar ist. Ebenso achte darauf, ob auch der Spielpartner den Kontakt möchte. Sobald er dazu in der Lage ist sein Verhalten auf Abruf zu beenden und richtig auf das Rückrufsignal zu reagieren, steht viel Spaß und Spiel auf dem Programm. Kontakt mit Artgenossen an der Leine sind zu meiden, da die Hunde körpersprachlich und bewegungstechnisch eingeschränkt sind und so leicht Spannungen und Konfliktsituationen entstehen können. Trainiere mit deinem Schatz regelmäßig die richtige Reaktion auf dein Rückrufsignal und beobachte aufmerksam sein Verhalten beim Spielen. So können eventuelle Raufereien vermieden werden.
  • Zu einem angenehmen, entspannten Spaziergang mit Hund gehört auch das Innehalten. Sich gemütlich auf eine Bank zu setzen, den Hund zu streicheln und die gemeinsame Zeit bewusst zu genießen. So wird die Bindung zwischen dir und deinem Schatz gestärkt und der Spaziergang wird zu einer wunderschönen Zeit für euch beide.

Wie kannst du den Spaziergang interessant machen?

Besonders für Hunde, die noch nicht an das Spazierengehen an der Leine gewöhnt sind, gibt es kleine nützliche Tipps, die den Spaziergang interessant und lehrreich für deinen Liebling gestalten.

  • An der Leine gehen üben: Nimm deinen Schatz immer wieder an die kurze Leine und lehre ihm so das Gehen an lockerer Leine. Zur Bestätigung lässt du ihn daraufhin an der langen Leine gehen und nach Herzenslust schnüffeln. Statt den Hund dafür zu bestrafen nicht „schön“ an der Leine zu gehen, belohnst du ihn mit mehr Freiheiten und deinem Vertrauen. Solche abwechselnden Übungen führen zu Entspannung und Wohlbefinden.
  • Impulskontroll-Übungen einbauen: Lass ein paar Leckerlis einfach vor dem Hund auf den Boden fallen, erlaube ihm aber nicht diese sofort zu nehmen. Nachdem ihr ein paar Schritte gegangen seid, darf dein Schatz zurücklaufen und die Leckerbissen holen.

Lass deinen Schatz an einer bezeichneten Stelle warten und gehe ein Leckerli verstecken. Erst wenn du es ihm erlaubst, darf er loslaufen, um das Leckerli zu suchen.

  • Nimm eine 5 bis 10 Meter lange Leine, damit du das Herrufen und das Absetzen (stehen bleiben, weitergehen und danach deinen treuen Vierbeiner zu dir rufen) problemlos üben und dich frei bewegen kannst, ohne ihn von der Leine zu nehmen. Bei Hunden die gerne „ausbrechen“ ist es ratsam eine eher kürzere Leine zu benutzen (5m) und diese immer fest in der Hand zu behalten. So kannst du dich überall sicher mit deiner Fellnase bewegen.
  • Übungen einbauen: Bist du in der Natur unterwegs, kannst du mit deinem Hund etwa das Balancieren über Baumstämme oder Überspringen von kleinen Hindernissen üben. So bleibt es in deiner Nähe spannend und dein Liebling kommt weniger auf die Idee sein eigenes Ding zu machen.

Wo kann ich mit Hund Spazierengehen?

Nutze die Map, um schöne Orte zu finden, an denen dein Hund sich austoben kann. Hier findest du alle Plätze in deiner Nähe, an denen ein Spaziergang mit Hund möglich ist.

Winter Schnee See

Fazit

Hunde sollten schon ab dem Welpen-Alter mit den wichtigsten Benimmregeln für soziale Kontakte und dem ordentlichen Benehmen bei einem Ausflug (in der Natur und im öffentlichen Raum) vertraut gemacht werden. Mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Rückruf-Training steht dir und deinem geliebten Vierbeiner nichts mehr im Wege um entspannt spazieren zu gehen. Dann wird weder spielen mit anderen Hunden noch herumlaufen im Freien, aber bitte nur an Plätzen wo es erlaubt ist, zur Stresssituation.