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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wie auch beim Menschen, ist es nicht ungewöhnlich, wenn sich der Charakter deines geliebten Samtpfötchens ein wenig verändert: Im Laufe eines Katzenlebens kann sich der wildeste Stubentiger zu einem gemütlichen Senior entwickeln, selbst die unabhängigste Katze kann so zum verschmusten Kuschelpartner werden. Alte Katzen haben andere Bedürfnisse.

Andere wollen weniger gestreichelt werden. Grund könnten Schmerzen, Verwirrtheit oder Eigentümlichkeit sein. Achte darauf, was deine Katze möchte und respektiere sie. Jedes Tier ist ein Individuum und entwickelt sich auch mit den Tagen unterschiedlich.

Wie verhält sich eine alte Katze?

Freigänger, die in ihrer Mobilität immer mehr eingeschränkt sind oder mit altersbedingten, gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, sind möglicherweise in der Wohnung oder einem gesicherten Freigang besser aufgehoben. Denn sie können sich vielleicht nicht mehr gut auf Bäume flüchten oder im Ernstfall verteidigen.

Bei anderen Artgenossen merkt man allerdings auch im Alter wenig Unterschiede zu Früher. Eines der bekanntesten Markenzeichen von Katzen ist ja bekanntlich ihre angeborene Gemütlichkeit und ihre Vorliebe für kuschelige Schlafplätzchen. Mit dem älter werden steigt auch das Ruhebedürfnis an.

Es ist nicht verwunderlich, wenn alte Katzen weniger Lust dazu verspüren hinter ihren Plüschmäusen oder sonstigem Spielzeug nachzujagen. Trotzdem solltest du auf grobe Verhaltensänderungen achten und auf die Bedürfnisse deiner Mietze Rücksicht nehmen. Mit zunehmendem Alter empfiehlt es sich außerdem sicherzustellen, dass deine Katze nicht mehr von zu hohen Plätzen aus auf den Boden springt, da ältere Knochen leichter verletzlich sind.

Auch die Muskelmasse baut langsam ab und der Stoffwechsel wird heruntergefahren, wodurch sie weniger Kalorien benötigt. Achte also darauf, ob die Futtermenge noch passt. Nimmt deine Katze zu, reduziere die Menge. Nimmt sie trotz gleichbleibender Futterration ab, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Gerade die Nieren und die Schilddrüse sollten im Alter untersucht werden.

Ab dem achten Lebensjahr (bei Problemen natürlich früher) empfiehlt es sich einen Bluttest beim Tierarzt machen zu lassen, um erste Veränderungen nicht zu übersehen. Denn Katzen zeigen erst sehr spät, dass sie krank sind.

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Wie kann ich alte Katzen unterstützen?

  • Tut sich deine Katze mit der Fellpflege zunehmend schwerer, ist deine Hilfe oft gerne angenommen. Mit einem feuchten Waschlappen oder auch einfach mit angefeuchteten Händen kannst du deinen Liebling beim Putzen unterstützen.
  • Man kann seinem viel geliebten Schützling das Senioren-Dasein durch ein paar einfache Umstellungen im Haushalt schnell versüßen: Statt Leckerlies zu werfen, kann man diese beispielsweise an seinen Lieblingsverstecken platzieren, um für kleine Überraschungen zu sorgen. Wenn dein Schatz gerne auf Bücherregalen ruht, ist es ratsam, kleine Treppen zu bauen, um den Aufstieg ungefährlicher zu gestalten.
  • Sollte dein Schmusetiger Probleme mit den Augen haben, können Ecken und Kanten innerhalb der Wohnung mit weichen Materialien entschärft werden. Falls du eine komplett erblindete Katze zu Hause hast, kannst du unter “Die blinde Katze” wertvolle Tipps und Tricks nachlesen.
  • Katzen sind Meister darin Schmerzen zu verstecken, wenn sich deine Katze vermehrt zurückzieht, solltest du vorsichtshalber einen Tierarzt aufsuchen.
  • Oft sind die ergrauten Vierbeiner anfällig für Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Schilddrüsenprobleme, chronisches Nierenversagen (CNI) oder Arthrose. Chronische Gelenkerkrankungen sind leider auch bei jungen Samtpfoten nicht selten. Hole dir rechtzeitig Rat und informiere dich über nötige Schritte. Manchmal helfen schon herkömmliche Hausmittel, um deinem Senior den Herbst seiner Jahre angenehmer zu gestalten. Auch Alzheimer ist bei Katzen ähnlich wie bei Menschen.
  • Alte Katzen haben auch ein erhöhtes Ruhebedürfnis. In einem turbulenten Haushalt, in dem eventuell jüngere Artgenossen oder Kinder unterwegs sind, sollte dein Oldie genügend Rückzugsorte vorfinden, die nur für ihn bestimmt sind.
  • Hohe Stiegen können mit einem Kindergitter gesichert werden. Verwinkelte Plätzchen oder Orte, von denen deine Mietze vielleicht nicht mehr allein heraus- oder herunterkommen kann, solltest du verstellen.
  • Wenn die Samtpfoten grau werden ist es zudem wichtig ihr Gewicht regelmäßig zu überprüfen. Daran erkennst du eine mögliche Krankheit. Trage das Gewicht am besten wöchentlich in dein Tierprofil ein.
Senior Katze zuhause

Fazit

Alte Katzen müssen nicht zwangsläufig unter typischen Alterserscheinungen leiden, jedoch gehört das älter werden zum Leben dazu, ähnlich wie Menschen, haben sie mit zusätzlichen Herausforderungen zu kämpfen. Das ist aber kein Grund gleich alle Gewohnheiten über den Haufen zu werfen, durch wenige Umstellungen lassen sich so mache Probleme umgehen und potenzielle Unfallquellen vermeiden. Vergiss dabei nie, dass dein Schatz auch im Alter dein Schatz bleibt. Zu viel Veränderungen könnten deine Katze irritieren, denn auch ältere Tiere wollen ihrem Wesen nach behandelt werden. Wenn dein gealterter Stubentiger auch andere Bedürfnisse haben mag als ein junges Kätzchen, sind sie häufig noch voller Lebenslust und Tatendrang. Kleinere Eigenheiten nimmt man da gerne in Kauf.