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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Hast du dich vielleicht schon einmal gefragt, warum so viele Katzen von Heizkörpern, und wärmenden Sonnenplätzchen wie magisch angezogen werden? Manche Flauschkugeln lieben es auch ungemein, sich unter deine Decke zu kuscheln und verharren dort schnurrend und selig für Stunden. Da fragt man sich doch, warum sie das tun, zumal die meisten Katzen ja in der Regel ein Fell haben?! Warum mögen Katzen Wärme? Haben Katzen wirklich so ein großes Wärmebedürfnis?

Warum mögen Katzen Wärme?

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt ungefähr zwischen 38 und 39 Grad Celsius, also deutlich höher als bei uns Menschen. Bei einer niedrigeren Körpertemperatur beginnt der kleine Katzenkörper auszukühlen und kostbare Energie zu verlieren. Indem Katzen nun wärmende Plätze aufsuchen, wird ihre Körpertemperatur konstant gehalten oder erwärmt.  Somit wird viel Energie- die beim Erwärmen des Körpers benötigt wird- gespart. Wahre Sparfüchse unsere geliebten Samtpfötchen, nicht wahr? 😊

Da ihre Vorfahren aus Wüstengebieten kommen, können die meisten Katzen mit Wärme besser umgehen als mit Kälte.

Gut zu wissen: Die für die meisten Katzen angenehmste Umgebungstemperatur liegt bei durchschnittlich 30 Grad Celsius. Zumindest 18-25° sollte die Umgebung jedoch jedenfalls haben.

Haben alle Katzen das gleiche Wärmebedürfnis?

Wie wir Menschen sind auch Katzen Individuen, mit unterschiedlichen Charakteren und Bedürfnissen. Für manche Fellnasen gibt es kaum etwas Schöneres, als sich ein ausgiebiges Sonnenbad zu gönnen. Andere wieder meiden die wärmenden Sonnenstrahlen und suchen eher ein schattiges Plätzchen auf. Einige Artgenossen sind vom Heizkörper gar nicht wegzubekommen, wiederum andere machen sich nur wenig daraus. Woran liegt das?

Die Antwort darauf erscheint womöglich nicht überraschend: In der Regel liegt es an der körperlichen Konstitution der Katze. Sogenannte Nacktkatzen, wie die Sphynx zum Beispiel, werden vermutlich schneller auskühlen als eine Katze mit dichtem, langem Haarkleid.  

Man muss sich nur einmal die verschiedenen Katzenrassen im Detail ansehen. Es gibt Rassen, wie beispielsweise die Falbkatze, die sich perfekt an sehr heißes Klima angepasst hat. Ein kurzes Fell und lange Gliedmaßen geben nämlich schnell Wärme ab. Auf der anderen Seite gibt es Rassen, die sich eher in kälteren Gebieten der Erde entwickelt haben. Diese haben meist ein längeres Fell mit deutlich mehr wärmender Unterwolle. Auch ihr Körperbau ist im Vergleich deutlich breitgebauter und kompakter.

Das individuelle Wärmebedürfnis ist allerdings nicht nur von der Rasse abhängig. Vor allem ältere und/oder geschwächte Tiere und sehr junge Kätzchen haben ein deutlich höheres Verlangen nach Wärme. Bei reinen Hauskatzen kann auch der Fellwechsel ausbleiben, was dazu führt, dass kein wärmendes Winterfell wächst.

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Wie erkenne ich, dass meiner Katze zu warm ist?

Ja, auch dieser Fall kann tatsächlich eintreten. Ein trockener und warmer Schlaf- und Ruheort wird von Katzen zwar deutlich bevorzugt, jedoch kann es vorkommen, dass es unseren grazilen Mitbewohnern auch einmal zu warm wird. Zwar ist es auch hier von Katze zu Katze unterschiedlich, ab wann es als zu warm empfunden wird, im Durchschnitt aber ab ca. 35 Grad Celsius.

Woran erkennst du nun, dass es deinem Liebling zu warm ist?

  • Am Verhalten: Instinktiv wird dein Samtpfötchen ein kühleres Plätzchen aufsuchen. Eventuell wird der kühle Fliesenboden aufgesucht oder sie legen sich in den Schatten. Katzen, die zu viel Wärme und Hitze abbekommen haben, neigen auch zu Trägheit bis hin zu Apathie (Gefahr: Hitzschlag bei Katzen).
  • Katzen können zwar nicht schwitzen wie wir Menschen, dafür beginnen sie zu hecheln.
  • Schnellere Atmung, Blutdruck erhöht sich.
  • Vermehrtes Wasser trinken.
  • Schlecken des Fells. Indem der Speichel verdunstet, entsteht ein Kühlungseffekt.

Wie erkenne ich, dass meiner Katze zu kalt ist?

Fragst du dich eventuell, ob es deinem Liebling zu kalt in eurer Wohnung/ eurem Haus ist? Woran merkt man es, dass die Katze friert?

  • Katzen, die frieren ziehen ihre Gliedmaßen eng an den Körper oder setzen sich auf ihre Pfoten. Andes verhält es sich bei Katzen, denen es wohlig warm ist. Hier strecken sie ihre Gliedmaßen aus, machen sich lang und breit und drehen sich auch gerne einmal auf den Rücken.
  • Näschen, Ohren, Pfötchen und Schwanzspitze fühlen sich kühl an.
  • Fell wird aufgestellt, aufgeplustert.
  • Sie suchen gezielt Wärmequellen auf. Freigängerkatzen wollen hinein in die warme Stube und bleiben lieber zu Hause.
  • Änderung im Verhalten: Eher distanzierte Artgenossen suchen vielleicht plötzlich deine wärmende Körpernähe.
  • Wenn dein Fellnäschen bereits zittert, apathisch wirkt, die Atmung stark verlangsamt scheint, sich der Blutdruck senkt, sowie die Muskeln versteifen, besteht bereits die Gefahr einer Unterkühlung. Kontaktiere umgehend eine/n TiermedizerIn.

Wie kann ich es meiner Katze gemütlich machen?

  • Achte auf eine angenehme Raumtemperatur. Eventuell kannst du auch nur ein Zimmer heizen, indem sich dein Liebling besonders gern aufhält.
  • Besorge flauschige Katzenhöhlen und richte ihr kuschelige Plätze ein.
  • Auch Hängematten, die an der Heizung angebracht werden, sind ein beliebter Liegeplatz.
  • Vor allem beim Transport (etwa zum Tierarzt) lege deiner Katze Decken unter. Auch ein Heizkissen darunter sorgt für die nötige Wärme (Achtung nicht zu heiß machen).
  • Und vielleicht darf sich dein Liebling auch zu dir unter die Decke kuscheln oder sich an deinen Körper schmiegen, um sich warmzuhalten. 😊
Ofen, Feuer

Fazit

Warum mögen Katzen Wärme? Eines steht ganz klar fest: Viele Katzen lieben es, sich an den Heizkörper zu schmiegen, den wärmenden Sonnenstrahlen zu folgen oder sich einfach unter deine wohlig warme Decke zu kuscheln. Warum Katzen Wärme so mögen, ist ihnen sozusagen in die Wiege gelegt. Frieren bedeutet auch Energieverlust. Je nach Wärmebedürfnis, körperlicher Beschaffenheit und Gesundheitszustand der Katze sind hier die Wohlfühltemperaturen allerdings unterschiedlich.