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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wer einen Hund adoptiert, sollte sich auch der eingegangenen Verantwortung bewusst sein. Hunde haben verschiedene Bedürfnisse, die erfüllt werden wollen. So verhält es sich auch mit der Pflege von Hunden. Wir Menschen sind meist selbst in der Lage unser Haar zu bürsten, die Zähne zu putzen, uns zu waschen und die Nägel zu machen. Unsere geliebten Vierbeiner sind in dieser Hinsicht meist von uns Menschen abhängig. Helfen wir ihnen, sich pudelwohl zu fühlen 😊.

Wieviel Pflege braucht ein Hund?

Das richtige Maß ist entscheidend. Wie viel Pflegeaufwand dein Liebling benötigt ist in der Regel von verschiedenen Faktoren abhängig. Je nach Rasse, Alter, Agilität und körperlicher Beschaffenheit kann der benötigte Pflegeaufwand stark schwanken.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass vor allem ältere, sehr junge und besonders schwächere und erkrankte Hunde (auch sogenannte Qualzuchten) einen höheren Pflegeaufwand haben. Langhaarige Rassen haben beispielweise einen höheren Aufwand hinsichtlich der Fellpflege. Wenn dein aktiver Freund eine Affinität zu Schlammpfützen hat, wird er vermutlich öfters gebadet werden müssen.

Die Devise, nach der du dich aber orientieren kannst, ist jene: So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Damit soll auf die Tatsache hingewiesen werden, dass es einige HundehalterInnen auch manchmal zu gut meinen. Eigentlich ziemlich nachvollziehbar, denn wer sein Tier liebt, möchte natürlich nur das Beste für seine Fellnase. Allerdings ist manchmal mehr nicht immer besser.

Beispielsweise kann zu häufiges Baden den natürlichen Fettfilm der Hundehaut angreifen. Vor allem dann, wenn kein tiergerechtes Shampoo verwendet wird. Wöchentliches Krallen schneiden ist in den meisten Fällen auch nicht notwendig. Anders verhält es sich zum Beispiel mit der Zahn- und Fellpflege. Die darf ruhig höher frequentiert ausfallen.

Wichtig: Jeder Hund ist als Individuum anzusehen, wie häufig du deinem Liebling verschiedene Pflegemaßnahmen zukommen lässt, hängt stark von seinen Bedürfnissen und seinem Lebensstil ab. Die untere Auflistung ist demnach als reiner Anhaltspunkt zu sehen.

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Was benötige ich für die Pflege von Hunden?

Die Basics der Hundepflege

Eines vorab, Pflegemaßnahmen sollen in erster Linie dazu dienen, die Gesundheit deines Vierbeiners zu fördern und zu erhalten. Falls du bei deiner täglichen/wöchentlichen Pflegeroutine auf besorgniserregende Dinge stößt, solltest du im Zweifelsfall immer professionellen Rat, sprich eine/n TiermedizinerIn, aufsuchen.

Fell- und Hautpflege: Das Fell und die Haut des Hundes braucht regelmäßige Pflege. Indem du deinen Hund bürstest, trimmst und Co, befreist du das Fell von losem Haar. So beugst du auch Verfilzung vor. Langhaarige Rassen, Hunderassen mit dichtem Unterfell und Hunde im Fellwechsel benötigen meist mehr pflegerische Maßnahmen. Auch unliebsame Fellbewohner können dabei entdeckt und rechtzeitig bekämpft werden. Außerdem wird durch das Bürsten die Durchblutung der Haut gefördert und ein kleiner netter Nebeneffekt ist, dass die Mensch-Tier-Beziehung dadurch gestärkt wird (Vorausgesetzt dein Hund hat gelernt dies als angenehm zu empfinden).

Baden sollte, wie oben schon erwähnt, nicht zur täglichen/wöchentlichen Routine gehören. Versuche deinen Hund nur bei starker Verschmutzung mit Hundeshampoo zu waschen und greife sonst auf lauwarmes Wasser zurück. Nach dem Spaziergang reicht es die Pfoten abzubrausen oder sie mit einem feuchten Handtuch abzuwischen.

Krallen- und Pfotenpflege: Gerade bei älteren und schwächeren, sowie bei bewegungsfaulen Hunden, kommt es manchmal vor, dass sich die Krallen nicht natürlich abnutzen können und zu lange wachsen. Bewegungseinschränkungen, Einwüchse und Schmerzen können dadurch entstehen.

Von der regelmäßigen Pflege sind auch die Pfoten nicht auszunehmen. Gerade im Winter können diese schnell rissig und rau werden. Entzündungen und Schmerzen sind dann nicht auszuschließen. Darum ist die Pfotenpflege im Winter besonders wichtig.

Zahnpflege: Gesunde Zähne sind natürlich auch für Hunde immens wichtig. Daher sollte die Zahn- und Maulhygiene etwa zwei bis dreimal die Woche stattfinden. Ein übler Maulgeruch, und Verhaltensveränderungen im Fressverhalten, können Anzeichen für Entzündungen und Co sein.

Augen- und Ohrenpflege: Vor allem Hunde mit Hängeohren, starker Faltenbildung, engem Tränen-Nasenkanal oder hervortretenden Augen, haben immer wieder Probleme in diesen Bereichen. Auch Fremdkörper können Schmerzen verursachen und zu gesundheitlichen Problemen führen.

Meist zeigen Hunde Probleme mit den Ohren durch eine Schieflage des Kopfes an. Kratzen und Schütteln sind weitere Indikatoren für Fremdkörper, aber auch anderen Ohrenproblemen. Ebenso kann ein strenger Geruch der Ohren auf Bakterien hinweisen und eine starke Verschmutzung auf Parasiten oder andere Probleme.

Tränende und gerötete Augen, sowie häufiges Blinzeln und der häufige Versuch mit der Pfote über das Auge zu fahren, sind meist auch Zeichen für Entzündungen und Co des Auges. Lasse eine Augenuntersuchung beim Tierarzt machen.

Außerdem:

Körper und Seele: Zur Pflege zählt natürlich auch das körperliche und psychische Wohlergehen deines Hundes zu fördern und aufrechtzuhalten. Damit ist gemeint, dass Hunde gerne mental und physisch beschäftigt und gefördert werden.

Ein qualitativ hochwertiges und bedarfsdeckendes Futter trägt natürlich auch zu einem gesunden Hundekörper bei. Der regelmäßige Gesundheits-Check bei einem/r Tierarzt/Tierärztin, sollte auch zu den Pflege-Basics zählen.

Besondere Pflege von Hunden: Leider sind auch unsere über alles geliebten Haustiere nicht vor Krankheit und Unfällen gefeit. In diesen Fällen benötigen sie natürlich spezielle Pflegemaßnahmen, wie beispielsweise die Gabe von Medikamenten, Wundversorgung und/oder Hilfe beim Treppensteigen, uvm. Alte Hunde brauchen meist ebenso mehr Unterstützung.

Andere Pflegemaßnahmen: Nicht nur dein Hund braucht Pflege, auch seine Sachen. Der Futternapf sollte regelmäßig gereinigt werden, frisches Wasser muss zur Verfügung stehen und auch sein Schlafplatz muss sauber gehalten werden. Weitere Tipps zur Hygiene im Haushalt findest du hier.

Wie gewöhne ich meinen Hund an die Pflege?

Da die Pflege von Hunden im Alltag nicht wegzudenken ist, sollte es kein zu großer Stress für deinen Liebling sein. Gewöhne ihn langsam daran. Schaue dir die zu pflegenden Stellen erstmal an, streichele ihn dort immer wieder mal und belohne ihn dafür. Auch Medical Training ist ein hilfreiches Tool, um die freiwillige Kooperationsbereitschaft des Hundes zu fördern. Dabei hat der Hund ein Mitspracherecht und darf entscheiden, wann es ihm zu viel wird.

Bringt die Pflege von Hunden etwas für die Gesundheit?

Ja! Durch die regelmäßige Pflege von Hunden bleibt dein Vierbeiner fit. Verfilztes Fell, kaputte Zähne, Entzündungen etc. bereiten Schmerzen und müssen behandelt werden. Notiere dir die Pflegeroutine in deinem Tierprofil! Sollten dir dabei Veränderungen auffallen, kontaktiere eine/n TiermedizinerIn.

Hund Pflege

Fazit

Wie wir Menschen, werden auch Hunde leider von gesundheitlichen Problemen nicht verschont. Aus diesem Grund ist es überaus wichtig, unseren geliebten Vierbeinern regelmäßige Pflege zukommen zu lassen, um präventiv gegen Krankheit und Co vorzugehen. Die obige Auflistung soll als Richtlinie dienen, worauf bei der Pflege von Hunden zu achten ist.