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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Zusammenkunft, der Traditionen und der ruhigen, besinnlichen Zeit. Ruhig und besinnlich aber nur dann, wenn du keinen vierbeinigen Mitbewohner zu Hause hast, der der häuslichen Weihnachtsdekoration sprichwörtlich den Kampf angesagt hat. Vor allem steht bei vielen Katzen der imposant geschmückte Weihnachtsbaum im Fokus ihrer Begierde. Doch der kann für Katzen gar nicht so ungefährlich sein, wie manche womöglich denken.

Gefahrenquelle Katze und Weihnachtsbaum  

Eines vorab, nicht jede Katze ist außer Rand und Band beim Anblick eines dekorierten Weihnachtsbaums. Falls dein Schmusetiger heuer zum ersten Mal einen Christbaum zu Gesicht bekommt, heißt es erstmal abwarten, womöglich interessiert er sich gar nicht für den „Indoorwald“. Wenn dem Baum mehr Beachtung geschenkt wird als dir lieb ist, solltest du folgende Dinge unbedingt wissen:

  • Die ätherischen Öle einiger Nadelbäume sind für Katzen toxisch. Das Knabbern an Nadeln und Zweigen, das Lecken am Baumharz, sowie das Trinken des Wassers im Baumständer können magenreizend sein und bis hin zu Vergiftungserscheinungen führen.
  • Auch andere typische Weihnachtspflanzen sind für unsere Samtpfötchen giftig, wie beispielshalber Weihnachtssterne, Stechpalmen und Mistelzweige.
  • Für manche Katzen gleicht der Weihnachtsbaum einem Kratzbaum. Gerade große Bäume können Schaden anrichten, wenn diese umfallen.
  • Der weihnachtliche Baumschmuck kann zu einem weiteren Problem werden. Vor allem Lametta, Engelshaar und Schneespray stellen beim Verschlucken enorme medizinische Gefahren dar, etwa das Risiko eines Darmverschlusses. Schmuckstücke aus zerbrechlichen Materialien wie z.B. Glaskugeln können zu Schnittverletzungen führen. Die Gefahr diverse Kleinteile zu verschlucken ist ebenfalls gegeben. Schokoschirmchen und Co könnten mit Vorliebe verzehrt werden. Nicht nur, dass diese Snacks ganz und gar nicht artgerecht sind, Kakao beispielsweise enthält den Wirkstoff Theobromin, der für Katzen giftig ist.
  • Gerade offenes Feuer hat einen besonderen Charme auf uns Menschen. Echte Kerzen am Baum in Verbindung mit einer sehr spiele- und kletterfreudigen Katze können allerdings in einer Katastrophe enden.  
  • Stromkabeln der Lichterketten könnten angenagt werden und deinen Liebling elektrisieren, bzw. besteht die Gefahr der Strangulation.
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Katzensicherer Weihnachtsbaum

Wie du siehst, kann der traditionelle Weihnachtsbaum gar nicht so ungefährlich für deinen Haustiger sein. Die gute Nachricht ist allerdings, dass du nicht ganz auf diesen Brauch verzichten musst, wenn du folgende Dinge berücksichtigst:

  • Ein künstlicher Baum würde die Gefahr einer Vergiftung durch Baumnadeln und Co eliminieren. Netter Nebeneffekt: Du kannst ihn für die kommenden Jahre wiederverwenden und kein echter Baum muss dafür gefällt werden.
  • Wenn du allerdings auf einen echten Baum nicht verzichten möchtest, wäre ein kleinerer Baum eher anzuraten. Auch sind Blautannen den üblichen Nordmanntannen vorzuziehen, da diese mehr stechen und deine Katze fernhalten. Sollte er umfallen ist die Verletzungsgefahr für die Katze geringer und auch deine Wohnung weniger verwüstet. Der Wasserbehälter unter dem Weihnachtsbaum sollte stets abgedeckt sein.
  • Egal ob echt oder künstlich, der Baum sollte gut abgesichert werden. Ein stabiler und schwerer Baumständer verhindert, dass der Baum leicht ins Schwanken gerät.
  • Wenn möglich, sollte der Baum nicht in der Nähe des Kratzbaumes aufgestellt werden, da bei deinem Liebling sonst Verwechslungsgefahr bestehen könnte. Generell sollte der Baum eher freistehen, damit umliegende Möbel nicht als Kletterhilfe benützt werden könnten.
  • Wenn es deine Räumlichkeiten zulassen, wäre es optimal, den Baum generell in einen für die Katze unzugänglichen Raum zu stellen. Beziehungsweise darf dein Schmusetiger nur unter Aufsicht in die Nähe des Baums.

Was ist Katzenfreundlicher Baumschmuck?

Wie oben schon erwähnt, kann auch der Baumbehang ein Risiko darstellen. Aber auch hier gibt es etliche katzenfreundliche Alternativen:

  • Schmuck aus zerbrechlichem Glas oder dergleichen sollte am besten durch Behang aus Naturmaterialien (Strohschmuck, Tannenzapfen, etc…) ersetzt werden. Schmuck aus Plastik kommt natürlich auch in Frage, ist aber aufgrund der Umweltfreundlichkeit ebenfalls zu überdenken.
  • Alles was funkelt und glänzt hat eine größere Anziehungskraft auf unsere Samtpfötchen. Matte Kugeln und Co bewähren sich hier besser.
  • Verzichte auf Lametta und Engelshaar. Eine gute Alternative wären z.B. Perlenketten. Jedoch finden viele Katzen herunterhängenden Schmuck generell lustiger zum Spielen als etwa kleinere Baumbehänge.
  • Offenes Feuer, wie Kerzen am Baum, sollten weggelassen werden. Lichterketten sind zwar eine gute Alternative, diese sollten jedoch gut gesichert, bzw. bei Nichtverwendung ausgesteckt werden. Kleine Batterie betriebene LED-Lämpchen sind allerdings am sichersten.
  • Auf Schoko und Co verzichten. Unsere kleinen Schleckermäulchen kommen unnötigerweise in Versuchung. Hier kannst du beispielshalber auf Nüsse in der Schale oder auf künstliche Früchte zurückgreifen.

Wie kann ich meine Katze vom Weihnachtsbaum fernhalten?

Am besten wäre es natürlich den Baum außer Reichweite der Katze zu platzieren. Sollte dies nicht möglich sein kannst du es mit folgenden Tricks versuchen:

  • Lege Alufolie unter den Christbaum. Viele Samtpfoten mögen das Knistern unter den Pfötchen gar nicht.
  • Zitronelladuft ist zwar nicht unbedingt weihnachtlich, wird aber von den meisten Katzen eher gemieden. Du kannst deinen Baum also damit etwas besprühen.
  • Ablenken! Stelle deiner Katze genügend Spielzeug zur Verfügung und achte darauf, dass ihr nicht langweilig wird. So kommt sie weniger auf die Idee an den Christbaum zu gehen.
  • Baum im Gefängnis. Wenn der Weihnachtsbaum unbeaufsichtigt ist, kannst du ihn hinter Gitter stellen, damit deine Katzen nicht dran können.
  • Zu guter Letzt soll auch die unkonventionelle Art den Baum auf die Decke zu hängen nicht unerwähnt bleiben. Richtig gelesen. Einfach einen Haken in die Decke schrauben und einen eher kleineren Baum daran festmachen. Nun hängt dein Baum zwar kopfüber, aber lässt sich genauso hübsch verzieren und deine Katze kommt nicht ran (solange keine Möbel als Kletterhilfe in der Nähe stehen).

Fazit

Wer kennt sie nicht, die lustigen Videos im Internet in denen Katzen dem Weihnachtsbaum den Krieg erklärt haben. So lustig es auch sein kann, vergessen leider manche Menschen, dass der Christbaum für unsere geliebten Katzen etliche Tücken bereithält. Glücklicherweise gibt es katzensichere Alternativen zum klassischen Christbaum, damit auch dein Fest perfekt wird. Frohe Weihnachten!