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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Wenn ein Hund in dein Leben kommt, ist das eine aufregende Zeit. Nicht nur für dich, auch der Hund muss sich langsam an alles gewöhnen. Beim Hund eingewöhnen tauchen viele Fragen auf. Wie lange dauert die Eingewöhnung des Hundes? Wie kannst du ihn dabei unterstützen? Was brauchst du, wenn ein Hund einzieht? Hier findest du Tipps für einen reibungslosen Start in ein gemeinsames Leben.

Was brauche ich, wenn ein Hund einzieht?

Bevor der Hund zu dir kommt, kannst du schon einige Dinge besorgen:

Solltest du schon die Größe des Hundes wissen, kannst du auch schon folgende Sachen kaufen:

Falls du die genauen Maße nicht kennst oder dein Hund noch im Wachstum ist, warte ein wenig ab und kaufe diese Dinge später. So kannst du sicher sein, dass sie deinem Vierbeiner auch wirklich passen.

Was du eventuell benötigen könntest:

Wie lange dauert die Eingewöhnung beim Hund?

Das ist ganz individuell. Es kommt unter anderem auf das Temperament des Hundes und seine Vorerfahrungen an. Ein Hund der behütet aufgewachsen ist und gelernt hat mit Neuem umzugehen, wird sich vermutlich schneller eingewöhnen, als ein Hund der womöglich negative Erfahrungen sammeln musste oder schon öfter neue HalterInnen hatte.

Vor allem Hunde aus dem Tierschutz haben vielleicht vieles noch nicht kennengelernt. Etwa Treppen steigen im Haus, tägliche Haushaltsgeräusche (Föhn, Kochen etc.), können anfänglich eine Herausforderung darstellen.

Du musst also mit einigen Wochen, manchmal auch Monaten, rechnen, bis sich dein Liebling wie selbstverständlich in deinen Alltag integriert hat. Da er nicht von Anfang an allein bleiben kann, solltest du dir also ein paar Wochen Urlaub nehmen und/oder eine gute Betreuung finden.

Wie gewöhne ich meinen Hund an das neue Zuhause?

  • Gewohntes mitnehmen. Bringe vorab eine Decke von dir zum Hund, damit dieser sich an deinen Geruch gewöhnen kann und die Decke die Gerüche der gewohnten Umgebung annimmt. Das wird ihm ein Gefühl der Sicherheit im neuen Heim bieten.
  • Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Höhlen (Decke über Sessel) oder Liegeplätze, an denen er in Ruhe gelassen wird, sind wichtig damit er sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel wird.
  • Zeit geben. Lasse deinem neuen Familienmitglied Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und alles kennenzulernen.
  • Vertrauen aufbauen. Sei für deinen Hund da, wenn er deine Nähe sucht, aber bedränge ihn nicht. So kann sich nach und nach eine Beziehung und später eine Bindung festigen.
  • Routinen etablieren. Sei für deinen Hund vorhersehbar, stelle klare Regeln fest und versuche eine Routine im Alltag zu bekommen.
  • Bedürfnisse achten. Achte darauf welche Bedürfnisse dein Hund hat. Sei achtsam im Umgang mit ihm und erwarte nicht zu viel.
  • Körpersprache beachten. Achte auf seine Körpersprache, um zu merken, wie er sich fühlt.
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Was sind die wichtigsten Schritte, nachdem ich meinen Hund abgeholt habe?

  • Transportiere deinen Hund sicher nach Hause.
  • Lasse ihn noch einmal sein Geschäft verrichten, bevor es in die Wohnung geht.
  • Solltest du schon einen Hund haben, lasse die beiden an einem neutralen Ort kennenlernen und geht gemeinsam ins Haus. Mehr zum Thema Mehrhundehaltung findest du hier.
  • Zeige ihm sein neues Heim und lasse es ihn in Ruhe erkunden. Hast du eine große Wohnung oder ein Haus, kann es sinnvoll sein deinen Hund erstmal nur in ein paar Räume zu lassen, damit er nicht überfordert ist. Du kannst die weiteren Räume nach und nach auch für ihn zugänglich machen.
  • Schau, dass dein Liebling zur Ruhe findet. Streicheleinheiten oder Kau – und Schleckartikel, können dabei behilflich sein.
  • Mache die ersten Tage/Wochen eher kurze Spazierrunden, bis er sich an alles gewöhnt hat und dir vertraut.
  • Belohne deinen Hund von Anfang an für „richtiges“ Verhalten. Alles was er in deinen Augen gut macht (dazu gehört auch Ruhen), sollte belohnt werden. So muss der Hund nicht erst Blödsinn anstellen, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Wann der richtige Zeitpunkt ist deinen Hund etwas mehr zu fordern (längere Spaziergänge, neue Eindrücke, neue Erlebnisse, Neues kennenlernen) hängt von deinem Liebling ab. Wenn du merkst er fühlt sich gesettelt und sicher kannst du einen Schritt weiter gehen und ihm so nach und nach die Welt zeigen. Mit der Zeit wachst ihr als Mensch-Hund-Team zusammen und habt eure ganz persönlichen Routinen.

Was solltest du beim Hund eingewöhnen vermeiden?

  • Keine Willkommensparty machen. Vor allem in den ersten Tagen sollte auf BesucherInnen verzichtet werden. Lade danach einzelne Personen ein, die für deinen Hund auch später wichtig sind (Familie und enge Freunde, die eventuell auch einmal auf ihn aufpassen werden).
  • Ebenso sollte er in den ersten Tagen nicht gleich mit Hundeschule oder Training überfordert werden. Viel wichtiger als Sitz und Platz ist eine gute Beziehung und Vertrauen aufzubauen.
  • Keine langen Gassirunden oder Alltagsroutinen (U-Bahn fahren, Leute/Hunde treffen etc). Leine deinen Hund auf keinen Fall auf gefährlichen oder ungesicherten Wegen ab. Er kennt die Umgebung nicht und kann wahrscheinlich noch kein sicheres Rückrufsignal.
  • Gefahren im Haushalt meiden.

Versetze dich in deinen Hund

Für deinen Hund ist alles neu! Erwarte nicht zu viel. Bringe Geduld und Zeit mit. Denke stets daran, egal was dein Hund tut, er macht es aus einem Grund, und zwar nicht um dich zu ärgern. Meist steckt eine Unsicherheit oder schlicht Unwissen dahinter. Er muss dich, die Menschen, andere Tiere, die Gerüche, die Geräusche, die Umgebung, einfach alles kennenlernen. Dazu braucht er Zeit.

Sei immer für deinen Hund da und gib ihm die nötige Unterstützung beim Eingewöhnen. Höre auch auf dein Bauchgefühl und achte darauf, wie es deinem Vierbeiner geht. Sei selbst möglichst ruhig und sicher. So kann er sich an dir orientieren und lernt schnell, dass das neue Zuhause super ist.

Hund wird mit Auto abgeholt

Fazit

Wenn ein Vierbeiner einzieht, kann die erste Zeit sehr aufregend sein. Beim Hund eingewöhnen unterstütze deinen Liebling in der neuen Umgebung. Schon bald werdet ihr euren Alltag gemeinsam bestreiten und ein tolles Team sein.