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Petra Albrecht - Katzenberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Petra Albrecht - Katzenberatung verfasst.

Damit sich deine geliebten Katzen bei dir zu Hause rundum wohlfühlen können, solltest du versuchen, das eigene Heim artgerecht einzurichten. Um ein ideales Katzenzuhause zu schaffen kann es helfen, wenn du versuchst die eigenen vier Wände aus dem Blickwinkel deiner Fellnasen zu betrachten. Katzenaugen sehen nämlich unsere Welt ein bisschen anders. Was brauchen unsere geschätzten Schmusetiger damit es ihnen bei uns an nichts fehlt? Und wie sieht das in einem Mehrkatzenhaushalt aus?

Was braucht eine Katze prinzipiell?

Natürlich gibt es nicht “das Rezept” um eine Katze glücklich zu machen, da jede Katze unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben hat. Was man aber sagen kann ist, dass jede Katze die gleichen Grundbedürfnisse hat:

  • Bedarfsdeckendes Futter, Wasser, Katzengras
  • Geeignete Katzenkisterl in entsprechender Anzahl und Beschaffenheit
  • Ruheplätze und Rückzugsgebiete
  • Artgerechte Beschäftigung (körperlich wie geistig)
  • Schutzvorkehrungen nach dem Tierschutzgesetz (z.B. Katzengitter, Chip, Fenster nie kippen, giftiges,…)
  • Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt
  • Zuneigung und Liebe von dir
  • Körper- und Fellpflege (Katzen sind sehr reinlich, vor allem im Fellwechsel oder langhaarige Exemplare solltest du bürsten)
  • Neugierde befriedigen (Spaziergänge, Zimmer die nicht immer zugänglich sind, …)

All diese Faktoren und die Beachtung sämtlicher Ansprüche einer Katze führen zu einem harmonischen Miteinander. Wenn Probleme z.B. hinsichtlich des Verhaltens auftauchen (Gegenstände markieren etc.) kann es eventuell daran liegen, dass ein oder mehrere Bedürfnisse deiner Katze unbefriedigt sind. Die Körpersprache der Katze/n sagt uns ganz viel, jedoch wird die Körpersprache oft falsch verstanden.

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Wie sollte das Katzenzuhause eingerichtet sein?

  • Ein anständiger Kratzbaum gehört zum wichtigsten Unterhaltungs-Equipment für Stubentiger. Dieser sollte vor allem stabil stehen. Darüber hinaus bieten Extra-Klettermöglichkeiten willkommene Abwechslung. Dafür musst du nicht unbedingt kostspielige Klettergärten bauen: Aus geschickt platzierten Regalen und anderen Wohnmodulen können fantasievolle und ausgeklügelte Kletterparadiese entstehen. Achte dabei bitte immer auf die Sicherheit deiner Samtpfote und sorge für stabile Absprungplätze sowie Landemöglichkeit.
  • Ungewöhnliche Schlafplätzchen: Erlaube deinem Schatz auch an ungewöhnlichen Orten sein Nickerchen zu machen. Deine Samtpfote wird sich neben ihrem Lieblingsplatz bald die unterschiedlichsten und witzigsten Schlafplätzchen ausgesucht haben. Ob im Bücherregal, unterm Bett, auf der Sound-Anlage oder in der Badewanne, gönne deinem Liebling den Spaß und die Freiheit ihr Schläfchen zu halten, wo sie es will.
  • Das Katzenklo bzw. die Katzentoiletten sollten an einem ruhigen Platz stehen und immer sauber gehalten werden.
  • Futter -und Wasserschüssel sollten an verschieden Orten platziert sein. Denn die Katze frisst nicht gerne neben ihrem Wasser, um dieses nicht zu verunreinigen.
  • Stammplatz am Fenster: Richte deinem Stubentiger einen exklusiven und gut erreichbaren Platz am Fenster ein. Katzen lieben es stundenlang den Ausblick zu genießen und die Außenwelt zu beobachten. Falls du einen Balkon hast, richte diesen nach den Bedürfnissen deiner Katze ein.
  • Rege die Sinne der Katze an: Dein Schatz sollte mit vielen unterschiedlichen Reizen in Berührung kommen, damit es für sie spannend bleibt. Verschiedene Düfte, Klänge und Spielzeuge aus der Natur können die Sinne deines Stubentigers anregen. Außerdem kannst du deinen Liebling mit kleinen grünen Oasen überraschen: Von der Katzenminze bis zum Mini-Rasen fürs Fensterbrett gibt es zahlreiche Möglichkeiten ein Stück Natur ins Wohnzimmer zu holen.
  • Wasserspiele: Wenn sie nicht unbedingt darin schwimmen müssen, lieben viele Katzen Wasser. Lass deinen Schatz aus fließendem Gewässer trinken, schenke ihr einen Katzenbrunnen oder lasse sie in niedrigem Wasser plantschen. Bengal Katzen benötigen gesetzlich sogar ein Wasserbecken.
  • Überrasche deine Katzen mit neuen Spiele-Ideen und nutze dafür die gesamte Wohnung. Lass das Spielzeug aber nicht überall liegen, sondern bewahre das Spielgut in einer eigenen Box auf. Alles was klingelt, raschelt oder sich bewegt ist interessant. Hauptsache, es bleibt spannend. Besonders wenn du aus dem Haus gehst, solltest du eine Beschäftigung für deinen Katze hinterlassen. Fummel-Bretter, Wühlboxen und versteckte Leckerlis machen Katzen auch allein großen Spaß.

Was gibt es im Mehrkatzenhaushalt zu beachten?

Mehr Katzen bedeutet nicht weniger Arbeit für dich. Es ist ein Irrglaube, dass sie sich dann allein beschäftigen können. Natürlich beschäftigen sie sich untereinander, doch brauchen sie genauso Zuwendung und Action von dir, wie eine Katze. Gerade Wohnungskatzen, brauchen immer wieder neuen Input.

Viele Persönlichkeiten treffen aufeinander. Im Mehrkatzenhaushalt sollte auf jedes individuelle Bedürfnis entsprechend eingegangen werden. Dies kann eine Challenge sein, doch nur so ist ein harmonisches Zusammenleben möglich. Die meisten Katzen fühlen sich unter Artgenossen wohler als allein und brauchen die Interaktion mit Ihresgleichen.

Wie auch wir Menschen unterscheiden sich unsere Fellnasen in Vorlieben und Charakter, aber auch in ihren Alltagsroutinen. Deshalb sollte generell die Möglichkeit bestehen sich aus dem Weg zu gehen.

Das heißt, jede/r haarige MitbewohnerIn würde sich über ein individuelles Rückzugsplatzerl in den eigenen vier Wänden freuen. Dieser sollte auch zur Verfügung stehen, wenn du z.B. Besuch von Freunden erwartest. Manche Katzen sind nämlich etwas schreckhaft und nicht an rauschende Feste gewöhnt. Dafür eignen sich beispielsweise “Catwalks” (Kletterwände) besonders gut. Für die Sicht- und Duftmarkierungen eignen sich hohe, stabile Kratzbäume und Kratzbretter aus Karton, diese geben der Katze ein Stück Sicherheit. Hohe stabile Kratzbäume können auch gut in Catwalks integriert werden, wie auch das eine oder andere Möbelstück.

Auf jeden Fall sollte jedes Samtpfötchen über ihr eigenes Katzenkisterl und Fressnäpfchen verfügen, die jeden Tag gesäubert werden sollten. Die richtige Wahl der Futterplätze (Wasser und Futter sollten nie nebeneinander stehen) und der Kisterl: (Anzahl: immer eines mehr als Katzen im Haushalt), Beschaffenheit (meist werden die ohne Dach lieber angenommen, da eine Katze beim Geschäft machen ihre Umwelt gern im Auge behält), richtige Einstreu (genug um graben zu können), Standort (Ruhiger Ort mit Fluchtmöglichkeit in mehrere Richtungen) runden das Wohlfühlzuhause der Katze/n ab.

Artgerechtes Katzenspielzeug sorgt für den entspannenden Ausgleich, da sie so ihren angeborenen Spieltrieb ausleben können. Und nie vergessen, Katzen sind schlauer als du vielleicht denkst. Jede Art der geistigen Beschäftigung ist nicht nur gesund und entspannt den Körper, der Fun-Factor ist auch riesig und fördert die Bindung zu dir.

Falls Probleme untereinander, wie beispielsweise Revierkämpfe, auftreten sollten, kannst du gerne eine/n TrainerIn kontaktieren.

Katze am Kratzbaum

Fazit

Eine wohl umsorgte Katze ist eine glückliche Katze. Damit sich dein Liebling rund um wohl fühlt, solltest du ihn als gleichgestellten Mitbewohner betrachten. Dabei darfst du nie vergessen, dass du große Verantwortung für deinen WG Kumpel trägst. Mach deinen Schatz glücklich, indem du ihm ein sicheres und sauberes Zuhause bietest und seine Wünsche respektierst. Wenn man die individuellen Ansprüche jeder Samtpfote berücksichtigt und die Grundbedürfnisse im Auge behält, dann steht einer harmonischen Wohngemeinschaft nichts mehr im Wege. Auf jeden Fall bewährt sich die Aussage “Geduld und Liebe ist der Schlüssel”.