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Kleintierpraxis Happy Pets - Dr. Rosmarie Poskocil

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Kleintierpraxis Happy Pets - Dr. Rosmarie Poskocil verfasst.

In der Humanmedizin ist es längst bekannt, wie sehr sich die allgemeine Lebenssituation, also Zufriedenheit, Stressbelastung und soziale Integration, auf die körperliche Gesundheit auswirken kann. Viele körperliche Erkrankungen haben ihre Ursache im psychisch-sozialen Bereich. Diese psychosomatischen Krankheiten treten bei Tieren ebenso auf, nur dass diese Möglichkeit seltener in Betracht gezogen wird.

Auch für unsere geliebten Haustiere bedeutet Gesundheit mehr als nur das Fehlen von Krankheit, sondern dazu zählt auch seelisches Wohlbefinden, Lebensfreude, Zufriedenheit im sozialen Umfeld sowie die glückliche Beziehung zu Menschen oder anderen Artgenossen und Tieren.

Artgerechte Haltung: Grundlage für gesunde Tiere

Grundbedingung für das Wohlbefinden deines Lieblings sind eine artgerechte Haltung und die Erfüllung von artspezifischen und individuellen Bedürfnissen. Unsere Haustiere verfügen wie

wir Menschen über unterschiedlich gut ausgeprägte Anpassungsmechanismen zur Bewältigung von Stress und anderen Defiziten. Werden diese jedoch zu häufig oder dauerhaft überfordert, wird das Tier ebenso wie der Mensch krank.

Krankheiten der Seele sind meist nicht leicht erkennbar, äußern sich aber oft in Verhaltensstörungen oder auch nicht selten in körperlichen Beschwerden.

Um eine artgerechte Haltung deines Lieblings zu gewährleisten, solltest du dir vor allem fundierte Kenntnisse über seine natürlichen Verhaltensweisen aneignen. Dabei hilft dir ein/e erfahrene/r Tier-arzt/ärztin, -psychologIn oder –trainerIn.

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Stress vermeiden und gesund bleiben

Auch das Thema Stress wird häufig unterschätzt. Zuviel, aber auch zu wenig Training, Aufmerksamkeit und Aktivitäten können ebenfalls chronischen Stress für deinen Schatz bedeuten. Bei Hunden und Katzen wird vor allem ihr Ruhe – und Schlafbedürfnis oftmals nicht berücksichtigt. Beide Tierarten benötigen ungefähr 16 bis 20 Stunden Schlaf täglich. Sowohl Katzen als auch Hunde brauchen störungsfreie Ruheplätze und Verständnis für ihr Bedürfnis nach Schlaf. Während ihrer Ruhephasen solltest du die Fellnasen weder streicheln noch hochheben, damit sie sich ordentlich erholen können. In Haushalten mit vielen Menschen und hohem Geräuschpegel ist ein gesonderter Raum (z.B. das Schlafzimmer) für die Vierbeiner als Rückzugsort sinnvoll.

Folgekrankheiten von chronischem Stress sind beispielsweise:

  • Eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen aller Art (Immunsuppression)
  • Erkrankungen des Darms…
  • …der Harnblase,
  • …der Haut (Juckreiz)
  • Tumore

Wie mach ich mein Haustier glücklich?

  • Biete deinem tierischen Freund viel Liebe, Spiel und Spaß, überfordere ihn dabei aber nicht.
  • Soziale Kontakte zu pflegen, ist für deinen Schatz ebenso wichtig wie für dich.
  • Wenn möglich, unternehmt ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, um euch körperlich auszulasten und die Seele baumeln zu lassen.
  • Streicheleinheiten mag nicht jeder im Übermaß. Achte auf die Signale deines Lieblings und zwinge ihn nicht zum Kuscheln.
  • Ungestörter Schlaf ist sehr wichtig: Darum solltest du die Ruhezeiten deines Haustiers respektieren.
  • Rückzugsorte, Verstecke und abgelegene Schlafplätzchen sind besonders in lauten Haushalten dringend notwendig.
  • Ein geordneter Tagesablauf und klare Grundregel schaffen nicht nur Wohlbefinden bei deinem Haustier, sondern erleichtern dir auch den Alltag.
  • Vorsicht, dein eigener Stresspegel kann sich auch negativ auf deinen Schatz übertragen und auswirken.
  • Für die artgerechte Haltung deines Schützlings solltest du sowohl seine spezifischen als auch charakterlichen Bedürfnisse und Vorlieben ernst nehmen.

Fazit

Auch für unsere tierischen Freunde gilt die alte Weisheit: Eine gesunde Seele wohnt in einem gesunden Körper! Umgekehrt können aber auch häufige oder dauernde psychische Belastungen zu körperlichen Krankheiten führen. Darum solltest du dich ausgiebig mit den artspezifischen Bedürfnissen deines geliebten Haustieres beschäftigen, um ihm eine artgerechte Haltung bieten zu können. Darüber hinaus solltest du dich bei ausgebildeten Fachleuten über die natürlichen Verhaltensweisen deines Lieblings informieren, um seinen Gesundheitszustand richtig einschätzen zu können. Beobachte deinen Schatz aufmerksam. Wenn du eine Veränderung in seinem Verhalten bemerkst, solltest du dir Rat holen. Wenn du immer sorgfältig auf das psychische Wohl deines Haustieres achtest, wird es nicht nur ein glücklicheres, sondern auch gesünderes Leben führen.