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Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Nathalie Sari - Tiertraining & Verhaltensberatung verfasst.

Es ist nachgewiesen, dass die meisten Unfälle bei uns Menschen in der Freizeit und vor allem in den eigenen vier Wänden passieren. Bei unseren geschätzten Vierbeinern verhält es sich ähnlich. Zu Hause gibt es eine Vielzahl an möglichen Gefahrenquellen für unsere Hunde und Katzen. Welche Gefahren im Haushalt gibt es? Auf was du achten solltest, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Gefahren im Haushalt – Was kann für Hunde und Katzen gefährlich werden?

Wer sein Haustier liebt, will es vor Unfällen und Krankheiten schützen. Leider unterschätzen viele die Gefahren im eigenen Haushalt. Zu den häufigsten Gefahrenquellen zählen:

Lebensmittel und Pflanzen: Nicht alles was für uns Menschen gut ist, ist es auch für unsere Tiere. Achte stets darauf nie Lebensmittel offen liegen zu lassen. Auch einige Zimmerpflanzen stellen ein großes Risiko für die Gesundheit unserer Lieblinge dar. Eine genaue Auflistung bekommst du unter dem folgenden Link: Giftige Lebensmittel und Pflanzen

Reinigungsmittel/Medikamente: Medikamente und Reinigungsmittel sollten, wie bei Kindern, immer sicher verwahrt werden. Eine Aufnahme vom Tier kann lebensbedrohliche Folge haben. Achte auch darauf, generell nicht zu scharfe Reinigungsmittel im Haushalt (z.B. Chlor für den Boden) zu benutzen. Besser auf natürliche und biologisch abbaubare Mittel setzen.

Gekippte und offene Fenster: Ein gekipptes Fenster kann schnell zu einer Katzenfalle werden. Beim Versuch hinauszuklettern, können unsere Kätzchen stecken bleiben. Die Blutversorgung in bestimmten Körperteilen kann abgeschnürt werden („Kippfenstersyndrom“), was leider oft tödlich endet. Halte Fenster also immer geschlossen oder präpariere sie mit speziellen Fenstergittern. Auch offene Fenster ohne Gitter verleiten so manche Tiere zum Herauslehnen. Nicht selten stürzen sie dabei ab.

Balkon: Gerade höher gelegene Balkone und Terrassen sollten immer mit einem Katzengitter/Netz o.Ä. gesichert werden. Wie das geht erfährst du hier.

Offene Türen: Offene Türen laden ein, die Welt auf eigenen Pfoten zu erkunden. Liegt deine Wohnung an einer Straße, kann das schnell gefährlich werden. Auch sollten Türen immer mit einem Türstopper gesichert werden, da sie durch einen Luftzug zufallen und deinen Liebling schwer verletzen können.

Offenes Feuer/Herd: So romantisch ein Abendessen bei Kerzenlicht oder ein Gläschen Wein vor dem offenen Kamin auch ist, offenes Feuer ist immer gefährlich für unsere Haustiere. Halte deinen Liebling davon fern oder sichere es mit einem Gitter ab. Auch der Herd kann zu einer großen Gefahr werden. Gerade verwendete Herdplatten sollten stets abgedeckt werden (z.B. mit einem Topf mit kaltem Wasser), das Verbrennungsrisiko ist einfach zu hoch.

Bestimmte Düfte/Aromen: Hunde und Katzen können nachweislich um ein Vielfaches besser riechen als wir Menschen. Zu starke Gerüche können ihre sensiblen Geruchsnerven reizen und schädigen. Bestimmte Düfte, wie etwa Teebaumöl, sind auch toxisch für Katzen und sollten von ihr ferngehalten werden.

Elektronische Geräte: Dazu zählen unter anderem der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Trockner oder der Geschirrspüler. Stehen diese unbeaufsichtigt offen, werden manche Haustiere wie magisch davon angezogen und wollen sich darin verstecken. Das kann tragisch enden, wenn man die Maschine vor der Benutzung nicht kontrolliert. Nicht gesicherte Steckdosen und Stromkabel, ein liegengelassenes Bügeleisen oder Glätteisen können unsere Haustiere ebenfalls gefährden.

Nassbereich: Es kommt nicht selten vor, dass Katzen in vollen Badewannen o.Ä. ertrinken. Ebenso sollte der Toilettendeckel geschlossen werden, damit dein Liebling nicht Kopfüber stecken bleibt und ertrinkt. Auch ein Pool stellt für unsere Tiere eine Ertrinkungsfalle dar. Daher solltest du dein Tier nie unbeaufsichtigt lassen, wenn Wasser im Spiel ist.

Plastiksackerl: Die meisten KatzenhalterInnen werden folgender Aussage vermutlich zustimmen: Katzen lieben Kartons und Plastiksackerl. So ein Sackerl wird schon mal leicht als Versteck genutzt, allerdings ist das Risiko recht groß, dass sie sich darin verheddert und verletzt, selten ersticken Katzen sogar darin.

Kleinteile: Herumliegende Kleinteile aber auch diverse Fäden und Schnüre sind teilweise vor allem bei Katzen heiß begehrte Ware. Die Gefahr liegt im Verschlucken bzw. im Strangulieren. Falls Teile verschluckt werden, kann dies beispielsweise zu einem Darmverschluss führen. Auch so mancher Hund hat eine Vorliebe für nicht essbare Dinge wie etwa Socken, welche dann meist operativ entfernt werden müssen.

Passivrauch: Wenig überraschend zählt auch der Passivrauch zu einem drohenden Unheil. Lungenschäden, Krebserkrankungen etc. können auch nachweislich beim Tier durch Zigarettenrauch entstehen.

Zerbrochenes/Schäden am Mobiliar: Vorsicht ist auch bei lose montierten Regalen/Schränken oder älteren und ausrangierten Einrichtungsgegenständen geboten. Diese können umfallen, einbrechen oder in Einzelteile zersplittern. Unsere Tiere können sich an den Scherben schneiden oder an herausstehenden Nägeln hängenbleiben und sich verletzen.

Halsbänder: Für Freigängerkatzen können Halsbänder schnell gefährlich werden. Mehr dazu findest du hier.

Einrichtung: Höher stehende Sachen, wie etwa Dekoration, sollten nicht an der Kante stehen. Wird der Schrank von deinem Tier angerempelt können die herunterfallenden Dinge zu Verletzungen führen. Auch ein instabiler Kratzbaum kann beim wilden Spielen umkippen und deine Samtpfote verletzen. Achte bei der Einrichtung also darauf, dass alles stabil ist und nichts so schnell herunterfallen bzw. umfallen kann. Auch der Mülleimer sollte nicht offen herumstehen, sondern in einem Schrank verstaut sein.

Wann solltest du den Tierarzt aufsuchen?

Wenn du auf die oben aufgelisteten Dinge achtest, dann ist das Verletzungsrisiko im eigenen Haushalt schon einmal minimiert. Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, ist der Besuch bei einem/r TierärztIn in einigen Fällen nicht zu vermeiden.

Gerade bei (schweren) Verbrennungen, Schnitten die nicht aufhören zu bluten, Vergiftungserscheinungen, offensichtlichen Schmerzen, Veränderungen in der Bewegung und im Verhalten sollte umgehend gehandelt werden.

Im Zweifelsfall aber besser einmal mehr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen als umgekehrt!

Gefahr für Hund

Fazit

In den eigenen vier Wänden ist nicht nur das Unfallrisiko für uns Menschen ziemlich hoch. Auch für unsere geliebten Hunde und Katzen gibt es etliche Gefahren im Haushalt. Wenn du aber stets ein Auge auf deinen Liebling hast und einige Dinge sicherst bzw. vorausschauend planst, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls signifikant.