An Niedlichkeit sind sie kaum zu übertreffen, aber junge Hunde können ihre Menschen schon mal zum Verzweifeln bringen. Besonders während der Pubertät verändern sich nicht nur die Hormone im Hundekörper, es kann in vielen Fällen auch zu (unerwünschten) Verhaltensveränderungen kommen. Was passiert genau in der Pubertät beim Hund? Wie du bestens vorbereitet bist, kannst du in diesem Fachartikel nachlesen.
Wann beginnt die Pubertät beim Hund?
Diese Zeit der Entwicklung setzt ca. zwischen dem 5. und 10. Lebensmonat von Hunden ein (bei kleinen Hunden üblicherweise früher als bei großen Hunden). Meist beginnt die Pubertät mit der Geschlechtsreife.
Wie lange dauert die Pubertät?
Es folgen Aufs und Abs bis die Vierbeiner, mit etwa 2-3 Jahren (größere Hunde meist später) erwachsen sind.
Die Pubertät ist gekennzeichnet dadurch, dass sich sowohl die psychische Reife als auch die Geschlechtsreife unserer geschätzten Freunde ausbildet. Die Phase der Geschlechtsreife (körperliche Entwicklung) ist meist früher abgeschlossen. Mit der Produktion der Geschlechtshormone sind auch viele weitere Signalstoffe gekoppelt, die für weiteres Wachstum im Körper unserer Lieblinge sorgen. Aus diesem Grund sollte man auch von einer frühen Kastration absehen, solange keine medizinischen Gründe dafür sprechen.
Was verändert sich während der Pubertät beim Hund?
Jedenfalls kann die Pubertät auch oft mit diversen Verhaltensproblemen einhergehen, die uns HalterInnen Kopfzerbrechen bereiten können:
- Der Rückruf funktioniert nicht mehr, nach dem Motto „Leine los – Hund weg“.
- Es werden plötzlich andere Hunde oder Menschen angebellt oder angesprungen.
- Die Nase ist nur mehr am Boden.
- Die Aufmerksamkeit der Hunde ist überall, nur nicht bei ihren Menschen.
- Dein Schatz ist emotionaler (Angst vor Dingen, die vorher in Ordnung waren, …).
- Sie werden eigenständiger, ungeduldiger, impulsiver und oft Stressanfälliger. Trage das Stresslevel im Tierprofil ein, um Rückschlüsse mit Ereignissen ziehen zu können.
Das kann uns Menschen schon mal frustrieren. Besonders dann, wenn als Welpe alles schon super geklappt hat und jetzt die einfachsten Dinge nicht mehr funktionieren. Es ist nicht so, dass dein Hund dir nicht mehr folgen möchte, er kann es einfach nicht. Denn durch die veränderten Hormone ist er mit ganz anderen Dingen beschäftigt und es fällt ihm schwer sich auf, für uns, wesentliches zu konzentrieren.
Was ist nun im Junghundetraining besonders wichtig, damit dein Liebling auch das erwachsen werden bravourös meistert!?

Wie kannst du deinen Hund unterstützen?
Falls dein Hund in der Pubertät wieder zum ungehorsamen Rebellen wird, kannst du beruhigt sein. Die Devise lautet: DRANBLEIBEN und die einfachsten Schritte wieder festigen. Das Training während dieser oft schwierigen Phase einzustellen oder auf andere Erziehungsmethoden umzusteigen, ist nämlich nicht zielführend. Ein junger Hund ist primär unsicher und recht emotional in seinen Entscheidungen.
Während dieser Zeit brauchen sie besonders viel Bestätigung und positive Erfolgserlebnisse mit ihren Menschen. Ansonsten kann es passieren, dass sie sich distanzieren und lieber selbstständig ihre eigenen Wege gehen. Die Grundeinstellung dieser Selbstständigkeit ist natürlich individuell, aber während der Junghund-Phase kann man sehr viel für eine gute Zusammenarbeit mit uns Menschen tun. Denke immer daran:
- Dein Hund ärgert dich nicht absichtlich!
- Erinnere dich an deine Pubertät, es war für dich und deine Eltern ebenfalls keine leichte Zeit.
- Geh im Training ein paar Schritte zurück und wähle eine Belohnung, die dein Schatz jetzt toll findet.
- Unternehmt Dinge die Hund und Mensch Spaß machen, im Zweifelfall: Schleppleine dran!
- Strapaziere seine Impulskontrolle nicht über, mache lieber öfter kurze Trainingseinheiten.
- Hab Vertrauen, bald kennt dein Hund die Signale wieder.
- Ruhe! Dein Liebling braucht jetzt besonders viel Ruhephasen, um den Stress abbauen zu können.
Wachstum im Auge behalten
Während sich der Hormonhaushalt verändert, ändert sich auch der Körperbau. Langsam wird dein Liebling seine endgültige Größe erreichen. Sorge dafür, dass er mit hochwertigem Futter versorgt wird und nicht zu schnell wächst. Idealerweise wiegst du deinen Hund jede Woche, um die Wachstumskurve im Blick zu haben. Trage das Gewicht im Tierprofil ein und sieh dir den Verlauf an.

Fazit
Junge Hunde können uns schon mal um den Verstand bringen. Aber mit viel Geduld und vor allem ganz viel Liebe werden sich bald die ersten Erfolge einstellen. Meist ist es eine Zeit lang ein Auf und Ab und irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, wo die Konzentration von deinem besten Freund wieder konstant vorhanden ist und Ruhe einkehrt. Die Pubertät beim Hund ist eine aufregende Zeit. Gutes Durchhaltevermögen und viele schöne Stunden mit deinem jungen Familienmitglied.