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Katzen-artig, Coaching für Katzen und ihre Menschen

Dieser Artikel wurde von TOBALIE in Zusammenarbeit mit Katzen-artig, Coaching für Katzen und ihre Menschen verfasst.

Leider bekommt man heutzutage noch immer Katzen zu Gesicht, die ein sehr einsames und stark eingeschränktes -kurzum nicht artgerechtes Leben- führen müssen. Das passiert meist natürlich nicht aus Absicht oder Böswilligkeit der HalterInnen. In den allermeisten Fällen wissen die Menschen einfach nicht über die Bedürfnisse ihrer Stubentiger Bescheid. Doch was brauchen Katzen, um artgerecht leben zu können und welche Vorurteile kursieren immer noch bei manchen KatzenhalterInnen? Wie sieht eine gute Katzenhaltung aus?

Welche veralteten Sichtweisen über die Katzenhaltung gibt es?

Es gibt immer noch sehr viele alte Vorurteile über Katzen, ihr Verhalten und ihre Haltung, die auch unter langjährigen Katzeneltern weit verbreitet sind und die leider niemals hinterfragt werden.

Die Einzelgängertheorie zum Beispiel ist mittlerweile längst widerlegt. Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger. Sie sind überaus soziale Tiere, wenn sie ausreichend auf ihre Artgenossen sozialisiert wurden.

Sehr oft hört man auch das Argument, dass eine Katze ins Haus geholt wurde, weil die Menschen keine Zeit für einen Hund haben. Es ist leider immer noch eine sehr weit verbreitete falsche Ansicht, dass Katzen ihr Leben selbst gestalten und ihre Menschen nur als “Dosenöffner” oder „Bedienstete“ brauchen.

Katzen sind keine anspruchslosen “einfacheren” Haustiere, nur weil sie klein sind und im Idealfall ihre Hinterlassenschaften in einer Kiste hinterlassen!

Artgerechte Katzenhaltung bei Freigänger vs. Wohnungskatzen?

Vor allem bei Freigängerkatzen sind einige HalterInnen immer noch der Ansicht, dass diese Tiere keinerlei zusätzliche Beschäftigung, Zuwendung und Pflege benötigen. Doch auch diese Katzen brauchen die Zuwendung von uns Menschen sowie rund um die Uhr den uneingeschränkten Zugang zu ihrem sicheren Wohnungsrevier.

Seit einigen Jahrzehnten hat sich die Katzenhaltung auch sehr stark dahingehend verändert, als ein großer Teil der Samtpfoten ausschließlich in der Wohnung gehalten wird. Reine Wohnungshaltung, ist entgegen der weitverbreitenden Meinung, kein Grund für eine unglückliche Katze.

Wird eine Katze ohne Freigang in der Wohnung oder im Haus gehalten, genügt es bei weitem nicht, ihr ein Katzenklo, einen Futter- und Wassernapf und vielleicht noch einen kleinen Kratzbaum hinzustellen und im schlimmsten Fall noch 8- 10 Stunden am Tag alleine zu lassen.

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Wie sieht eine artgerechte Katzenhaltung nun aus?

Zum Glück haben sich einige Vorstellungen darüber, wie eine Katze artgerecht gehalten wird und welche Bedürfnisse eine Katze hat, im Laufe der Zeit geändert. Die wichtigsten Erkenntnisse sehen wie folgt aus:

  • Kitten sollten frühestens im Alter von 12 Wochen von Mutter und Geschwistern getrennt werden und sollten im besten Fall nicht alleine aufwachsen.
  • Am besten nimmt man gleichgeschlechtliche Geschwister oder zwei Kitten des gleichen Geschlechts im ähnlichen Alter zu sich.
  • Auch das Köpfchen unserer schnurrenden Lieblinge mag gerne regelmäßig gefördert werden. Verschiedene Intelligenz- oder Suchspiele bieten sich da hervorragend an.
  • Katzen brauchen ausgiebige Spiele- und Schmuseeinheiten. Solche, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, brauchen ein artgerecht gestaltetes Indoor-Revier und eine intensive Beschäftigung mit ihren Menschen. Das heißt, mindestens 2- 3 feste Spieleinheiten von jeweils ca. 10-15 Minuten täglich.
  • Auch Katzen leiden (wie Hunde) an Trennungsängsten und Stress, wenn sie stundenlang ohne Beschäftigung alleine zurückgelassen werden. Katzen sind äußerst anpassungsfähige und kreative Tiere, die Fehler oder Defizite in der Haltung oft sehr lange ausgleichen können.
  • Katzen leiden meist stumm! Bis die HalterInnen bemerken, dass mit ihrem Stubentiger etwas nicht stimmt, kann das lange dauern. Besonders „brave“ Katzen, die sich kaum noch bewegen und auch nicht mehr am Familienleben teilnehmen, sollten ein Alarmsignal sein. Dieses Verhalten könnte auf eine Depression hindeuten.
  • Ein artgerechtes und qualitativ hochwertiges Futter sollte selbstverständlich sein.
  • Sowie die regelmäßige Pflege des Fells, der Ohren, Krallen, Zähne, uvm.

Mehr Mythen rund um unsere grazilen Samtpfötchen, kannst du hier nachlesen: Mythen rund um die Katze

Was muss ich in der Katzenhaltung noch beachten?

Du solltest aber nicht nur die Bedürfnisse deines Stubentigers kennen, sondern auch über das Ausdrucksverhalten der Tiere Bescheid wissen. Es lohnt sich, die Katzensprache zu lernen 😉.

Informiere dich über deine Katze und sei stets bemüht ihr ein möglichst artgerechtes Leben bieten zu können. So können wir mit unseren Stubentigern zusammen und nicht nur nebeneinander her zu leben! 

Katzenhaltung

Fazit

Es ist höchste Zeit, alte Vorurteile über Bord zu werfen und Katzenhaltung in vielen Bereichen neu zu definieren. Ein achtsames Zusammenleben, im Einklang mit den natürlichen Bedürfnissen einer Katze, ist erstrebenswert. Mit dem nötigen Hintergrundwissen und Einfühlungsvermögen können Katzeneltern sehr viel dazu beitragen, ihren Schätzen ein rundum glückliches und erfülltes Katzenleben zu ermöglichen.